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Isle of Man befragt Bürger zu Cannabis

Gesa-2019 Autor:
Gesa Riedewald

Wie soll die Zukunft für Cannabis aussehen, dass zu medizinischen Zwecken eingesetzt wird? Sollten mehr kranke Menschen Zugang zu Cannabis-basierter Medizin haben? Die Isle of Man befragt jetzt ihre Bürgerinnen und Bürger zu diesem Thema.

Isle of Man befragt Bürger zu Cannabis

Auf der Isle of Man können kranke Menschen vielleicht bald Cannabis als Medizin in ihrer örtlichen Apotheke direkt über den Tresen kaufen. Die Regierung will laut BBC News eine öffentliche Befragung zu dem Thema veranstalten und die Meinung der Bürgerinnen und Bürger einholen. In einem zweiten Schritt ist dann geplant, über die Entkriminalisierung von Cannabis zu entschieden.

Innenminister Bill Malarke sagte, die Themen seien „absichtlich“ separat konsultiert. Und zwar deswegen, dass diejenigen, die sich für die Legalisierung von Cannabis für den Freizeitgebrauch aussprechen, „die Zahlen auf der medizinischen Seite nicht verzerren“.

Isle of Man: Patienten können von Medizinalhanf profitieren

Eine Lockerung des Gesetzes in England, Wales und Schottland im November letzten Jahres ermöglicht es bereits jetzt Medizinern, Cannabis-Medikament für einige wenige Erkrankungen zu verschreiben (Leafly.de berichtete). Die Regelung gilt auch für die Isle of Man. Derzeit können folgende Personenkreise pharmazeutisches Cannabis erhalten:

  • Kinder mit schweren Formen von Epilepsie
  • erwachsene Krebspatienten, die an Übelkeit und Erbrechen infolge einer Chemotherapie leiden
  • Erwachsene mit Multipler Sklerose

Eine Idee, die Versorgung mit Medizinalhanf zu verbessern und mehr Menschen diese Therapieoption zu ermöglichen ist, dass Apotheken Cannabis-Produkte frei verkaufen dürfen. Ein anderer Vorschlag ist eine Ausweitung der Indikationen, bei denen Ärzte Cannabis verschreiben dürfen.

Befragung der Bürgerinnen und Bürger

Die Bevölkerung der Isle of Man soll sich in der Befragung zu unterschiedlichen Themen äußern. Hierzu gehört die Frage, ob die britischen Gesetze zu medizinischem Cannabis beibehalten werden sollen. Außerdem sollen die Bürger die Frage beantworten, ob die Optionen für das Verschreiben von Cannabis-Medikamenten ausgeweitet werden sollen. Damit chronische Schmerzpatienten und die Palliativmedizin mit eingeschlossen werden. Ob Ärzte die Befugnis erhalten sollen, Cannabis für jede Erkrankung verschreiben zu können, ist eine weitere Frage.

Darüber hinaus geht es um die Fragen, ob Apotheken auch Cannabis-Medikamente ohne Rezepte verkaufen sollen, und ob der Anbau und die Herstellung von medizinischem Cannabis auf der Insel zugelassen werden soll.

Gesundheitsminister David Ashford erklärte, es gebe einen „Mangel an belastbarer klinischer Evidenz für die Wirksamkeit von Cannabis für medizinische Zwecke“. Es gebe jedoch auch „gemischte“ Erfahrungen derjenigen, die Cannabis angewendet haben. Ashford sagte, über das Thema habe es eine „breite Debatte über viele Jahre hinweg“ gegeben. Jetzt sei der „perfekte Zeitpunkt“, um die Meinung der Öffentlichkeit einzuholen.

Nach Meinung von Dr. Alexander Allinson, ebenfalls Parlamentarier der Isle of Man, sollte die Politik „aus pragmatischen Gründen“ für die Verwendung von Medizinalcannabis sein.

„Als Arzt habe ich immer mehr Menschen aus allen Altersgruppen und aus allen Klassen kennengelernt, die Medizinalcannabis verwenden, weil sie der Meinung sind, dass es weitaus besser ist als herkömmliche Medikamente“, so Allinson.

Das Ministerium für Gesundheit und Soziales hat außerdem eine separate Befragung zum Anbau von Industriehanf eingeleitet. Dieser kann als Ballaststoff oder als Lebensmittel verwendet werden. Die Befragungen sind online verfügbar und laufen noch bis zum 20. März.

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