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Anglikanische Kirche investiert in Cannabis

Leafly: Alexandra Latour Autor:
Alexandra Latour

Der Cannabismarkt boomt. Die anglikanische Kirche von England zeigt sich jetzt überraschend aufgeschlossen und plant, in die wachsende Branche für pharmazeutisches Cannabis zu investieren.

Anglikanische Kirche investiert in Cannabis

Einem Medienbericht zufolge erklärte jetzt die anglikanische Kirche, in Cannabis zu investieren, sofern es um medizinisch genutztes Cannabis geht. Edward Manson, Leiter der Abteilung für verantwortungsvolle Investitionen, führte aus, dass es einen Unterschied zwischen dem Freizeitkonsum und dem medizinischen Nutzen von Cannabis gebe.

„Wir sind mit dem Einsatz für medizinische Zwecke einverstanden“, führte Manson aus. Dieser verwaltet mit seiner Abteilung ein Vermögen von rund 9 Milliarden Euro.

In Großbritannien ist die Nutzung von pharmazeutischem Cannabis seit November letzten Jahres legal (Leafly.de berichtete).

Anglikanische Kirche ändert ethische Leitlinien

Die anglikanische Kirche hatte bisher in ihren ethischen Leitlinien keine Investitionen in Cannabis vorgesehen. Zudem verbietet dieser Leitfaden auch Investitionen in Unternehmen, die über zehn Prozent ihres Umsatzes aus Glücksspiel, Tabak, Waffen sowie Kohlenutzung zur Stromerzeugung generieren. Dem Medienbericht zufolge hat die anglikanische Kirche jetzt aber Cannabis als Medizin hiervon ausgenommen.

Dennoch soll es einige Einschränkungen geben, trotz der gelockerten Leitlinien. So will die anglikanische Kirche lediglich in lizenzierte Unternehmen investieren, die sich auf Medizinalhanf spezialisiert haben. Zudem sollen keine Gelder in Unternehmen fließen, die mehr als zehn Prozent ihrer Einnahmen aus dem Cannabisgeschäft gewinnen.

Cannabis erlebt Investitionsboom

Sowohl medizinisches Cannabis als auch Cannabis für Freizeitzwecke erlebt aktuell einen Investitionsboom, denn immer mehr Länder legalisieren den Gebrauch. In den USA hat erst kürzlich Illinois als elfter Staat Cannabis für den Freizeitgebrauch legalisiert (Leafly.de berichtete). In Kanada ist Cannabis seit vergangenem Jahr legal.

Im Jahr 2018 besaß der Markt für legales Cannabis ein globales Volumen von fast 11 Milliarden US-Dollar. Laut einer Untersuchung der Jefferies Financial Group soll der Cannabismarkt voraussichtlich bis zum Jahr 2029 ein Volumen von mindestens 50 Milliarden US-Dollar erreichen.

Hari Guliani, der Chief Operating Officer der britischen Firma Grow Biotech für medizinisches Cannabis, erklärte laut einem Medienbericht, dass die Ankündigung der anglikanischen Kirche bezeichnend dafür sei, dass sich die Wahrnehmung von medizinischem Cannabis auf breiter Front ändert.

„Es werden weltweit zahlreiche Forschungsarbeiten zu medizinischem Cannabis durchgeführt, die zum besseren Verständnis aller beitragen. Es scheint jedoch, dass die Unterscheidung zwischen medizinischem Cannabis und Freizeit-Cannabis für einige Menschen unklar bleibt. Wenn Gruppen wie die anglikanische Kirche über Investitionen in medizinisches Cannabis nachdenken, können wir damit rechnen, dass sich die Wahrnehmung weiter ändert“, so Guliani.

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