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Update: Antigua und Barbuda lockern Cannabisgesetz

Leafly: Alexandra Latour Autor:
Alexandra Latour

Im Inselstaat Antigua und Barbuda wird es wohl schon bald eine Änderung des Cannabis-Gesetzes geben. Für die Regierung ist es vor allem wichtig, dass die Rastafaris Cannabis für ihre religiösen Zwecke nutzen dürfen.

Update: Antigua und Barbuda lockern Cannabisgesetz

Update vom 27. April 2019:

Einem Medienbericht zufolge hat Premierminister Gaston Browne jetzt erklärt, dass die Medicinal Cannabis Authority in Antigua und Barbuda in Kraft sei. Diese ist für die Regulierung und Kontrolle der Zulassung von Anbau, Herstellung, Verarbeitung, Extraktion, Import, Export, Forschung, Vertrieb und Verkauf von medizinischem Cannabis und Cannabis zu religiösen sakramentalen Zwecken verantwortlich.

Meldung vom 11. Dezember 2018

Im November haben wir bereits darüber berichtet, dass die Cannabis-Legalisierung im Pazifik voranschreitet. Zuletzt legalisierte der Inselstaat Vanuatu Cannabis als Medizin (Leafly berichtete). Jetzt schließt sich auch der Inselstaat Antigua und Barbuda aus der Ostkaribik an und lockert das Cannabis-Gesetz.

Das neue Cannabis-Gesetz auf Antigua und Barbuda soll zwei Hauptfunktionen besitzen. Zum sind die Produktion, Verschreibung und Versorgung von Medizinalhanf zu regulieren. Und zum anderen sollen Rastafari sowie weitere religiöse Gruppen Cannabis bis zu einer bestimmten Menge für religiöse Zwecke besitzen und kultivieren können.

Antigua und Barbuda: Cannabis-Gesetzesänderung

Nach der Verabschiedung einer Gesetzesänderung im März diesen Jahres können alle Erwachsenen in Antigua und Barbuda legal 15 Gramm Cannabis besitzen. Außerdem dürfen sie vier Pflanzen für den persönlichen Gebrauch anbauen.

Die neue Gesetzesvorlage erlaubt außerdem „einem Anhänger einer religiösen Gruppe, einschließlich, aber nicht beschränkt auf den rastafarischen Glauben“, sich bei der Behörde anzumelden, „um bis zu vier Cannabispflanzen zu kultivieren und bis zu 15 Gramm Cannabis für religiöse Zwecke besitzen zu dürfen.

Unterstützung erhält das Gesetz von Premierminister Gaston Browne. Dieser entschuldigte sich öffentlich für die brutale staatliche Diskriminierung von Menschen, die der Glaubensrichtung Rastafari angehören. In einem Medienbericht heißt es, dass Browne daran erinnere, wie die Polizei exzessive Gewalt gegen Rastafari Glaubensangehörige wegen angeblicher Cannabis-Straftaten ausübte.

Als Wiedergutmachung ist die Regierung bestrebt, Anhänger des Glaubens als Interessenvertreter in den Gesetzgebungsprozess des neuen Gesetzes einzubeziehen.

Cannabis für religiöse Zwecke

Im Januar wurden auf Antigua und Barbuda Rastafaris, verschiedene Gemeinschaftsgruppen und Organisationen sowie Kirchen öffentlich gebeten, Feedback und Vorschläge zur Reform des Cannabis-Gesetzes einzubringen. Einige Rastafaris äußerten Besorgnis über die Besitzgrenzen, die Anfang des Jahres eingeführt wurden.

„Für den Rasta-Mann und die Rasta-Familie sind diese Grenzen ein Witz. Wir trinken es, wir essen es, wir machen Öle und andere Dinge daraus. Ich begrüße die Anstrengung, aber es muss mehr getan werden. Ich denke immer noch, dass die Regierung es wie in Jamaika machen muss. Alles andere sehen wir als nicht akzeptabel an“, erklärte Kiyode Erasto Straker von der Ras Freeman-Community.

Rastafaris auf Jamaika sind vom Cannabisgesetz befreit.

Premierminister Gaston Browne hat einen parlamentarischen Auswahlausschuss ernannt. Hieran sind unter anderem Rastafaris und medizinisches Fachpersonal beteiligt. Dieser Schritt entspricht dem Versprechen der Regierung, die Legalisierung von Cannabis voranzutreiben. Durch das Gesetz wird außerdem die medizinische Cannabisbehörde auf Antigua und Barbuda eingerichtet. Deren Aufgabe besteht unter anderem darin, Fachärzte und Heilpraktiker über Cannabis als Medizin aufzuklären und wissenschaftliche Forschungsprotokolle für medizinische Zwecke zu führen.

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