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Asien steigt ins Cannabisgeschäft ein

Leafly: Alexandra Latour Autor:
Alexandra Latour

Im Westen boomt die Cannabisindustrie. Hingegen gibt es in Asien immer noch harte Strafen für den Cannabiskonsum. Es scheint sich jetzt aber einiges zu wandeln. Denn viele asiatische Staaten liberalisieren ihre Gesetze.

Asien steigt ins Cannabisgeschäft ein

Cannabis als Medizin ist auch in Asien ein wichtiges Thema. Vor Kurzem sprach der philippinische Präsident Rodrigo Duterte über seine Reisegewohnheiten. Als Präsident wäre er immer viel unterwegs, was sehr anstrengend sei.

„Mir macht das aber nichts aus, denn ich verwende Marihuana, um wach zu bleiben“, verriet der Staatschef laut den Medien.

Diese Aussage überrascht doch sehr, denn schließlich geht Duterte in seinem Land brutal gegen Drogenkriminelle vor. So kam es, dass er seine Aussage wenige Stunden später zurücknahm und behauptete, dass dies nur ein Witz gewesen sei.

Weiter heißt es in dem Medienbericht, dass Dutertes Aussage aufgrund der aktuellen Entwicklungen in Asien gar nicht so überraschend seien. Denn immer mehr asiatische Staaten ziehen es in Betracht, Cannabis für medizinische Zwecke freizugeben. Einige haben Cannabis als Medizin sogar schon legalisiert. Auch Duterte sei ein Befürworter von Medizinalhanf. Und dank seiner Aussage werde jetzt wieder über einen Gesetzentwurf diskutiert.

Asien: Hoffnung auf Milliarden-Einnahmen

In zahlreichen westlichen Staaten ist Cannabis als Medizin bereits legal. Zudem haben Uruguay und Kanada Cannabis auch für Freizeitzwecke legalisiert. Asien will nicht länger dabei zusehen, wie die USA und Europa vom Cannabisgeschäft profitieren. So haben Sri Lanka und Südkorea Medizinalhanf schon freigegeben. Sogar in Malaysia, wo Drogenkriminellen bis vor kurzem noch die Hinrichtung drohte, denkt man über die Freigabe von Medizinalhanf nach.

Asien verspricht sich durch die Cannabisindustrie vor allem Steuereinnahmen und neue Arbeitsplätze.

„Wer sich jetzt früh mit den richtigen Gesetzen aufstellt, hat einen Vorteil und kann aktiv an der Entwicklung dieser jungen Industrie mitwirken”, führte der Asien-Pazifik-Chef von Canopy Growth namens Ben Quirin aus.

Für sein Unternehmen sieht Quirin großes Potenzial. Denn die Bevölkerung in Asien sei „historisch betrachtet sehr aufgeschlossen für innovative Gesundheitslösungen.”

Thailand steigt in die Cannabisindustrie ein

Mitte Dezember 2018 haben wir bereits darüber berichtet, dass Cannabis als Medizin voraussichtlich ab Februar 2019 in Thailand legal sein wird. Handelsminister Sontirat Sontijirawong erklärte, dass „Cannabis das landwirtschaftliche Exportgut der Zukunft“ sei. Die Ausarbeitung eines entsprechenden Gesetzes sei in vollem Gange. Demnach könnten der Anbau sowie der medizinische Gebrauch von Cannabis schon im ersten Quartal 2019 straffrei sein.

Die Hoffnung Asiens ist nicht unberechtigt, denn schließlich gibt es dort ein optimales Klima, eine starke Landwirtschaft sowie einen aufstrebenden Medizintourismus. Medien zufolge bereiten sich schon jetzt einige Unternehmen vor. Der offizielle Cannabisanbau soll im für seinen Drogenschmuggel berüchtigten Goldenen Dreieck zwischen Thailand, Laos und Myanmar stattfinden.

„Thailand wird der Marktführer der globalen Cannabis-Industrie. So wie es die Schweiz für Uhren ist”, führte Jim Plamondon, Teilhaber des Unternehmens Thai Cannabis Corporation aus.

Darüber hinaus erklärte er, dass man lokalen Bauern beim Cannabisanbau helfen wolle. Zudem plane man, den Bauern die Cannabisblüten abzukaufen. Des Weiteren sei eine Zusammenarbeit mit Personen geplant, die jahrelangen illegalen Cannabisanbau betrieben haben und dementsprechend auch viel Erfahrung haben. Außerdem besteht eine Kooperation mit der Maejo-Universität in Chiang Mai.

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