Billy Caldwell, 12, leidet seit seiner frühen Kindheit an Autismus und schwerer Epilepsie. Jahrelang kämpften seine Eltern und die Ärzte um das Leben des Jungen. Als er 11 Jahre wurde, fand sich mit Cannabis endlich die richtige Medizin für ihn. Zuerst bekam er Sativex, dann Cannabisöl. Da dieses Medikament in England jedoch nicht zugelassen ist, flog seine Mutter mit ihm kurzerhand nach Kanada um sechs kleine Flaschen der Medizin zu holen.
Ein Vorrat für ein halbes Jahr. Doch bei der Einreise nach England wurden diese Flaschen konfisziert, da es nur erlaubt ist einen Bedarf für maximal 30 Tage einzuführen und das Medikament zusätzlich einen geringen Anteil an THC enthielt. Für Billy begann damit in seinem 12. Lebensjahr ein Kampf auf Leben und Tod.
Nun hat er laut BBC das medizinische Cannabisöl zurückerhalten, das von der Zollbehörde von seiner Mutter konfisziert wurde, nachdem die Ärzte klar machten, dass es sich um einen „medizinischen Notfall” handle , sagte der britische Innenminister, Sajid Javid. Billys Mutter, Charlotte Caldwell, sagte, sie hätten „das Unmögliche möglich gemacht“, verlangte aber auch, dass das Öl frei verfügbar sei.
Billy begann 2016, Cannabisöl zu verwenden, um seine Anfälle zu kontrollieren. Das Cannabisöl, das auch Tetrahydrocannabinol (THC) enthält, ist im Vereinigten Königreich illegal, aber anderswo erhältlich.Die jüngste Lieferung, die seine Mutter aus Kanada in das Vereinigte Königreich zu bringen versucht hatte, wurde am 12.06.2018 am Flughafen Heathrow beschlagnahmt.
Billy wurde daraufhin ins Krankenhaus eingeliefert, wo er mit seinem Leben kämpfte. Am 16.06. kam dann die erlösende Nachricht, dass das Cannabisöl im Chelsea und Westminster Hospital zurückgegeben wurde wo Billy behandelt wurde. Allerdings wurde es unter einer speziellen 20-Tage-Lizenz verwaltet und darf nicht mit nach Hause genommen werden.
Eine Sprecherin des Innenministeriums sagte, es sei eine „Ausnahmelizenz“ für einen „kurzfristigen Notfall“, und diese Lizenz müsse überprüft werden, bevor alle Medikamente an die Familie ausgehändigt werden könne. Innenminister Javid sagte, er habe die Lizenz erteilt, nach Gesprächen mit Billys medizinischem Team um den Jungen mit Cannabisöl behandeln zu lassen.
„Dies ist eine sehr komplexe Situation, aber unsere unmittelbare Priorität ist es, dafür zu sorgen, dass Billy auf eine sichere Weise die effektivste Behandlung erhält, die möglich ist. Meine Entscheidung basiert auf dem Rat führender Ärzte, die deutlich gemacht haben, dass dies ein medizinischer Notfall ist. Der Polizeiminister traf sich am Montag mit der Familie und arbeitet seither an einer dringenden Lösung”, sagte er.
„Keine andere Familie sollte diese Art von Leiden durchmachen müssen, um die halbe Welt zu bereisen, um Medikamente zu bekommen, die frei verfügbar sein sollten“, sagte Billys Mutter.
Barbara Zieniewicz, Mitbegründerin der Kampagnengruppe Families4Access, die mit Billy und seiner Mutter nach Kanada reiste, bezeichnete die Entscheidung von Innenminister Javid als Triumph. „Ich glaube fest daran, dass dies der erste Schritt in die richtige Richtung ist – von hier aus wird es einen Welleneffekt geben. Das bedeutet für mich, dass es Hoffnung gibt, nicht nur für Billy, sondern für alle Familien, die es brauchen.“
Leafly.de berichtete bereits mehrfach, dass die Anzahl der Menschen in England, die CBD-Öl nutzen, drastisch zunimmt. Es bleibt zu hoffen, dass nun auch THC-CBD-Öle als Medikamente zugelassen werden.
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Hinweis: In diesem Artikel berichten wir über rezeptpflichtiges CBD oder auch Cannabidiol. Dieser Artikel macht zur möglichen Zweckbestimmung keinerlei Vorschlag. Nutzversprechen bleiben den Apothekern überlassen.
Quellen: