Update vom 11. Februar 2018
Im September 2018 haben über das kanadische Cannabisunternehmen Bonify berichtet, dass mit dem deutschen Unternehmen ADREXpharma in Koblenz ein Liefervertrag für pharmazeutisches Cannabis unterzeichnet wurde. Ende des Jahres wurde dann darüber berichtet, dass Bonify das Unternehmen RavenQuest mit umfassenden Managementdienstleistungen, einschließlich der operativen Leitung sowie Aufsicht der Cannabisproduktionsanlagen in Winnipeg (Manitoba), beauftragte.
Einem Medienbericht zufolge wurde Bonify jetzt jedoch die Verkaufslizenz von der Health Canada entzogen. George Robinson, Chief Executive Officer von RavenQuest, der nach zwei Produktrückrufen durch die Health Canada zur Überprüfung beauftragt wurde erklärte, dass drei Führungskräfte, die Ende letzten Jahres entlassen worden waren, einen externen Agenten zur Beschaffung von illegalem Cannabis eingesetzt hatten. Woher das illegale Cannabis stamme, könne Robinson nicht sagen. Weiter erklärte Robinson, dass man Berufung einlege, da die „Aussetzung der Lizenz unbegründet“ sei.
Aus einem aktuelleren Medienbericht geht hervor, dass der Vertrag zwischen Bonify und RavenQuest verlängert wurde.
„Die von RavenQuest ergriffenen Korrekturmaßnahmen wurden von den Aufsichtsbehörden sehr gut angenommen. Health Canada hat die bedeutenden Fortschritte in unserer Anlage in Hinblick auf die Qualitätsmanagementsysteme anerkannt. Unsere kürzliche Suspendierung stand im Zusammenhang mit ehemaligen Problemen,“, erklärte Jeff Dyck, Chairman von Bonify.
Des Weiteren erklärte Dyck, dass man von der Fachkompetenz des RavenQuest-Teams beeindruckt sei. So hätte das Team die „Compliance-Schwierigkeiten systematisch gemeistert hat“.
„Wir gehen davon aus, dass wir in naher Zukunft wieder die volle Cannabisvertriebstätigkeit aufnehmen werden, wobei unsere Produktion und unsere Qualitätssicherung in den Händen von RavenQuest liegen wird“, so Dyck weiter.
Ob der Liefervertrag mit dem deutschen Unternehmen ADREXpharma und Bonify bestehen bleibt, ist noch unklar. Wir werden jedoch dranbleiben und darüber berichten.
Ursprüngliche Meldung vom 24. September 2018
Bonify liefert kanadische Blüten für deutsche Patienten
Im Rahmen der Vereinbarung wird Bonify dem in Koblenz ansässigen Unternehmen ADREXpharma monatliche Exporte seiner Premium-Cannabis Produkte liefern. Momentan hat der Hersteller fünf Blütensorten im Sortiment mit einem THC-Gehalt von bis zu 22%. Auch eine CBD-Sorte ist verfügbar.
Die Lieferungen nach Deutschland beginnen unmittelbar nach Bonifys erwarteter GMP-Zertifizierung (Good Manufacturing Practices) der Europäischen Arzneimittelbehörde und der Erteilung der Exportgenehmigung von Health Canada.
Noch im Sommer hatte Leafly.de darüber berichtet, dass Gerüchte kursieren, dass aufgrund der Volllegalisierung in Kanada die Importe gestoppt werden könnten. Mit dieser neuen Partnerschaft dürften auch diese Bedenken aus dem Weg sein.
ADREXpharma ist der ideale Partner
Als Partner für den deutschen Markt hat man sich für ADREXpharma aus Koblenz entschieden. Das mittelständische Pharmaunternehmen, das sich auf hochwertige Betäubungsmittel und medizinische Cannabisprodukte spezialisiert hat, blickt auf eine hundertjährige Tradition im Pharmamarkt zurück.
Gemeinsam mit deutschen Arzneimittelgroßhändlern will ADREXpharma die Verfügbarkeit, Qualität und schnelle Belieferung des Marktes mit den Blüten von Bonify sicherstellen.
„Wir freuen uns, mit ADREXpharma zusammenzuarbeiten, um unsere Reichweite auf der ganzen Welt zu erweitern und die Anzahl der Patienten zu erhöhen, die ein besseres Leben ermöglichen“, führte Dalbir Bains, President und CEO von Bonify, zur Zusammenarbeit mit ADREXpharma aus.
Auch Mario Eimuth, CEO von ADREXpharma, äußerte sich positive über die angestrebte Zusammenarbeit. So sei das Unternehmen Bonify, das den patientenzentrierten Fokus teile, für das Unternehmen ein idealer Partner, um bedürftigen deutschen Patienten zu helfen.
Chancen stehen gut auf dem deutschen Markt
In der aktuellen Pressemitteilung heißt es, dass sich Deutschland schnell zum weltweit größten regulierten Markt für pharmazeutisches Cannabis entwickelt. Rund 90 Prozent der 82 Millionen Einwohner sind in Deutschland gesetzlich krankenversichert. Außerdem steigt der Bedarf an Medizinalhanf kontinuierlich.
So sieht Bonify den deutschen Markt als potenzielles Tor zur Belieferung anderer europäischer Märkte. Damit unterscheidet sich der Hersteller in seinen Ansichten nicht von anderen kanadischen Herstellern, die dies ebenso sehen. Es bleibt abzuwarten, ob die hohen Erwartungen erfüllt werden können. Die Realität sieht derzeit noch nicht danach aus.
Anm. d. Red.: Zu den Blütensorten, die nach Deutschland geliefert werden sollen, haben wir aktuell noch keine Informationen und auch nicht zum genauen Lieferzeitpunkt. Wir werden weiter die Lage im Auge behalten und darüber berichten.
Hinweis: In diesem Artikel berichten wir über rezeptpflichtiges CBD oder auch Cannabidiol. Dieser Artikel macht zur möglichen Zweckbestimmung keinerlei Vorschlag. Nutzversprechen bleiben den Apothekern überlassen.