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Brustkrebs und Cannabis: Aktuelle Studien

Leafly: Alexandra Latour Autor:
Alexandra Latour

Im Brustkrebsmonat Oktober machen viele Initiativen und Organisation auf das Thema Brustkrebs aufmerksam. Hier möchten wir die Ergebnisse dreier aktueller Studien vorstellen, in denen die Wirkung von Cannabis auf Brustkrebszellen untersucht wurde.

Brustkrebs und Cannabis: Aktuelle Studien

Auf das Thema Brustkrebs und Cannabis sind wir bereits in einem Artikel ausführlich eingegangen. Anlässlich des aktuellen Brustkrebsmonats möchten wir im Folgenden die Ergebnisse dreier aktueller Studien vorstellen.

CBD und seine Wirkung auf Krebszellen

Forscher der London Metropolitan University veröffentlichten im August 2018 die Ergebnisse ihrer Studie. Hier untersuchten sie in vivo die Wirkung von CBD (Cannabidiol) auf Krebszellen und fanden heraus, dass CBD womöglich in der Lage ist, die Freisetzung von Exosomen und Mikrovesikel (EMV) zu hemmen. Dabei handelt es sich bei den Exosomen und Mikrovesikel um bestimmte Strukturen, die von Zellen freigesetzt werden und an der interzellulären Kommunikation durch den Transfer von Proteinen und genetischem Material beteiligt sind. Die Freisetzung von EMV wird auch mit der Krebsentstehung und der Chemotherapie-Resistenz in Verbindung gebracht.

CBD konnte laut den Forschern die Freisetzung von EMV aus den drei Krebszelllinien Adenokarzinom der Brust, Leberzellkrebs und Prostatakrebs hemmen, wobei die Effekte dosisabhängig waren. Weiter führen die Forscher aus, dass CBD die Krebszellen vermutlich empfindlicher für eine Chemotherapie machen können.

THC bei der Behandlung von Brustkrebs

Präklinische Forschungen haben gezeigt, dass Cannabinoide in verschiedenen Krebsmodellen Antitumorreaktionen auslösen können. Für diese Untersuchungen verwendeten die Forscher vorwiegend Tetrahydrocannabinol (THC), so die Forscher der Complutense University, Madrid. Weiter führen die Forscher in den Ergebnissen ihrer Studie aus Juni 2018 aus, dass die Cannabispflanze noch zahlreiche weitere Verbindungen mit eigenen therapeutischen Potenzialen produziert. So könnte Cannabis synergetische Reaktionen induzieren (Entourage-Effekt), wozu reines THC nicht in der Lage ist.

Die Forscher verglichen die Wirkung von reinem THC mit der eines botanischen Arzneimittels (BDP).

Es zeigte sich, dass sich das BDP in Zellkultur- und Tiermodellen bei Brustkrebs potenter zeigte als reines THC. Während das THC durch die Aktivierung von Cannabinoid-CB2-Rezeptoren und der Erzeugung von reaktiven Sauerstoffspezies wirkte, modulierte das BDP verschiedene Ziele und Wirkungsmechanismen.

CBDA hemmt vermutlich die COX-2-Produktion

Das Cannabinoid Cannabidiolsäure (CBDA) rückt immer mehr in den Fokus der Forschung. Die Forscher der Hiroshima International University in Japan haben im Rahmen ihrer Studie CBDA als Inhibitor (Hemmstoff) bei MDA-MB-231-Zellen identifiziert. Bei diesen Zellen handelt es sich um eine weitverbreitete Brustkrebszelllinie, die eine aggressive Natur besitzt. Es fanden sich Hinweise darauf, dass CBDA vielleicht in der Lage ist, die Produktion des Enzyms Cyclooxygenase-2 (COX-2) zu hemmen. Dieses Enzym reguliert wahrscheinlich die Entstehung neuer Blutgefäße, weshalb die Hemmung des Enzyms aktuell von verschiedenen Forschern untersucht wird.

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Hinweis: In diesem Artikel berichten wir über rezeptpflichtiges CBD oder auch Cannabidiol. Dieser Artikel macht zur möglichen Zweckbestimmung keinerlei Vorschlag. Nutzversprechen bleiben den Apothekern überlassen.

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