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Cannabis-Experiment in den Niederlanden

Leafly: Alexandra Latour Autor:
Alexandra Latour

Die Niederlande wählten für eine Studie zehn Gemeinden aus, in denen nur noch staatlich gezüchtetes Cannabis in Coffeeshops gekauft werden kann. 26 Gemeinden hatten sich beworben.

Cannabis-Experiment in den Niederlanden

Einem Medienbericht ist zu entnehmen, dass für eine wissenschaftliche Studie durch eine Kommission zehn Gemeinden in den Niederlanden aus 26 potenziellen Teilnehmern festgelegt und der Öffentlichkeit vorgestellt wurden. Bei diesen Gemeinden handelte es sich unter anderen um Groningen, Tilburg, Breda und Maastricht. Hintergrund der Studie sei es, in diesen Gemeinden die dortigen Coffeeshops ausschließlich mit staatlich gezüchtetem Cannabis zu versorgen.

Ziele der Gemeinde-Studie in den Niederlanden

Die Studie ist für einen Zeitraum von vier Jahren ausgelegt. Neben den teilnehmenden Gemeinden gibt es dem Bericht zufolge Kontrollgemeinden. Diese sollen nach Ende des Experiments als Vergleich herangezogen werden.

Nach Beendigung des Experiments soll der Erfolg an verschiedenen Faktoren bemessen werden. Beispielsweise soll dahingehend eine Überprüfung stattfinden, ob es Unterbrechungen innerhalb der Versorgungskette zwischen Züchter, Vertrieb und Konsumenten gebe. Zudem gibt es eine Überprüfung, ob es zu illegalen Lieferungen gekommen ist.

Ein weiterer Bestandteil des Experiments ist die Auswertung des Cannabiskonsums in den jeweiligen Gemeinden. Laut dem Leiter der Kommission, André Knottnerus, sei das Experiment bereits dann positiv zu bewerten, sobald „es keine Verschlechterung gegenüber der jetzigen Situation ist“. Denn das würde heißen, dass die organisierte Kriminalität, welche aktuell Bestandteil der Lieferkette für Coffeeshops sei, ein Stück weit aus dem Cannabis-Handel abgedrängt werden konnte.

Die großen Vier sind nicht dabei

Noch vor Beginn des eigentlichen Experiments wurden bereits kritische Stimmen laut. Die vier großen Städte Amsterdam, Rotterdam, Utrecht und Den Haag gaben bekannt, dass sie nicht am Experiment teilnehmen werden.

Hintergrund sei, dass sie mit dem Versuchsaufbau nicht einverstanden gewesen seien. So ist zum Beispiel ein grundlegendes Element des Experiments, dass ausnahmslos alle Coffeeshops einer ausgewählten Gemeinde an der Studie teilnehmen müssen. Die Kommission gab zugleich zu bedenken, dass zur besseren Validierung der Ergebnisse zumindest eine der großen Vier teilnehmen sollte. Aus diesem Grund soll noch vor Beginn der Studie untersucht werden, ob die Stadt Utrecht unter leicht modifizierten Konditionen eventuell doch  am vier Jahre andauernden Experiment teilnehmen könnte.

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