Cannabis-Kongress Online
Vom 25. August bis zum 1. September findet der erste Cannabis-Kongress Online im deutschsprachigen Raum zum Thema Cannabis als Medizin und Cannabidiol (CBD) statt. 16 Experten aus der Cannabis-Branche, darunter beispielsweise Dr. Franjo Grotenhermen und Georg Wurth (Geschäftsführer des Deutschen Hanfverbands), versorgen die Teilnehmer sieben Tage lang mit ihrem Wissen. Auch unsere Chefredakteurin Sandrina Koemm-Benson ist eine der Speakerinnen.
Interview mit den Moderatoren
Moderatoren des Cannabis-Kongresses sind die beiden Unternehmer Bernhard (Foto links) und Lars (Foto rechts), die wir jetzt exklusiv zu ihrem Vorhaben befragt haben.
Leafly: Bernhard und Lars, bitte stellt euch unseren Lesern vor.
Bernhard: Gerne. Ich bin 36 Jahre alt und seit fast zehn Jahren im Start-up-Business unterwegs. Meine letzte Firma im Start-up-Bereich „Kinoheld“ habe ich erfolgreich zum deutschen Marktführer ausgebaut im Bereich Kino-e-Ticketing und an den europäischen Marktführer im e-Ticketing verkauft. Nach dieser doch sehr dynamischen Zeit habe ich mich in den letzten zwei Jahren als Berater im digitalen Bereich spezialisiert. Das heißt, ich helfe Unternehmen dabei, digitale Produkte erfolgreich am Markt zu platzieren und neue Kunden zu gewinnen. Zusätzlich habe ich ca. vor einem Jahr den Podcast „We Hustle Radio“ gestartet, für den ich junge Unternehmer so im Alter zwischen 20- bis 35 Jahren interviewe.
Lars: Ich bin 28 Jahre alt und viel unterwegs, einen festen Lebensmittelpunkt habe ich im Grunde nicht. Unternehmerisch tätig bin ich seit meinem 15. Lebensjahr und ich war noch nie angestellt. Ich habe viele Events gemacht und hatte lange Zeit eine eigene Softwarefirma. Seit drei Jahren bin ich im Nahrungsergänzungsmittelsektor mit meinem Unternehmen SOLIDMIND tätig. Ich beschäftige mich natürlich viel mit Nahrungsergänzungsmitteln und damit auch viel mit der Gesundheitsbranche. Mit dem Thema Cannabis beschäftige ich mich ebenfalls seit vielen Jahren, da ich seit meiner Kindheit unter allergischem Asthma leide. Man muss sich eben entscheiden, ob man sein Leben lang Kortison nehmen möchte oder ob man Alternativen ausprobiert und so bin ich dann zum Medizinalhanf gekommen. Es gibt nichts Besseres, als eine gute Sorte, die CBD und THC zu gleichen Teilen enthält, die einen nicht zu stark beeinträchtigt. Ich meine, Bernhard und ich sind Unternehmer und wir haben viele Mitarbeiter und ich muss jeden Tag ganz normal performen. Medizinalhanf löst für mich langanhaltender und besser die Probleme als alles andere.
Leafly: Wie habt ihr euch kennengelernt, und wie ist die Idee zum Cannabis-Kongress entstanden?
Bernhard: Ich habe Lars in Kapstadt kennengelernt, weil ich ihn dort zu seiner Firma SOLIDMIND für meinen Podcast interviewt habe. Wir haben uns auf Anhieb gut verstanden und ich habe ihn direkt zum Grillen eingeladen, wo wir ins Gespräch gekommen sind. Während des Gesprächs hat sich dann herauskristallisiert, dass wir viele Gemeinsamkeiten haben. Ich fragte ihn, was er als Nächstes plant, und wie er den Bereich CBD findet. Er fand es super spannend und meinte, dass er sich das auch gerade ansehe für seinen Shop. Lars hat mir dann offenbart, dass er einer der Glücklichen ist, der pharmazeutisches Cannabis bekommt und auch hierüber haben wir uns dann näher unterhalten. Ich bekomme ebenfalls Medizinalhanf und wir haben uns beide in diesem Gespräch quasi offenbart und so ist dann die Idee zum Cannabis-Kongress entstanden.
Leafly: Bernhard, Du nutzt selbst Medizinalhanf. Gegen welche Beschwerden setzt Du es ein?
Bernhard: Bei mir ist es gegen Asthma. Ich leide schon lange unter Asthma und ich habe auch lange Zeit Kortison genommen. Ich hatte aber keine Lust, mir dauernd Kortison-Spray selbst zu verabreichen und habe dann nach anderen natürlichen Optionen gesucht. Auf das Spray habe ich dann auch teilweise verzichtet, weil ich es einfach nicht vertragen habe und auf meiner Suche nach Optionen, bin ich dann auf Medizinalhanf gekommen, was mir extrem geholfen hat und seitdem geht es mir hervorragend.
Leafly: Warum habt ihr euch beim Cannabis-Kongress für ein Onlineformat entschieden?
Bernhard: Wir wollen ein ganzheitliches Bild zu pharmazeutischem Cannabis und CBD vermitteln und das auf dem einfachsten Weg. Das heißt, Du musst nicht extra zu einem Kongress fahren und hierfür Geld für Anreise, Unterkunft etc. investieren. Wir machen das ganz smart mit einem Onlineformat, da wir beide aus dem Online-Bereich kommen. Es ist uns sehr wichtig, dass jeder teilnehmen kann, ohne dass Kosten für die Teilnahme entstehen. Außerdem kann jeder anonym teilnehmen. Wir brauchen nur eine E-Mail-Adresse.
Wir wollen einfach dazu beitragen, mit den Möglichkeiten, die wir haben, dass ein Wandel in der Gesellschaft bzw. in der Wahrnehmung zum Thema Cannabis als Medizin stattfindet, weil wir eben nicht diese typischen Dreadlock-tragenden Rastafaris sind, die auch ihre Daseinsberechtigung haben, ja natürlich, aber so sind wir halt nicht.
Wir stehen beide mitten im Leben und es geht einfach darum, weg von diesem Kifferimage zu gehen. Das hat ausgedient und ist nicht mehr aktuell. Lars und ich sind hier die besten Beispiele. Wir nutzen Medizinalhanf, um die Beschwerden, die wir durch unsere chronische Krankheit haben, zu lindern und das auf natürliche Art und Weise, ohne dass wir Chemie zu uns nehmen müssen oder irgendwelche anderen medizinischen Produkte, sondern dass wir auf die tolle Heilkraft dieser Pflanze zurückgreifen.
Leafly: Wie lange hat es gedauert, den Cannabis-Kongress zu organisieren, und welche Schwierigkeiten gab es?
Bernhard: Wir haben ungefähr sechs Monate lang an dem Cannabis-Kongress gearbeitet. Schwierig war vor allem das technische Setup für das Onlineformat, sodass alles reibungslos läuft. Lars hat sich hauptsächlich um die technische Organisation gekümmert. Sehr, sehr zeitaufwendig war auch die gesamte Planung der Speaker-Interviews, weil diese nicht wie beim klassischen Event vor Ort geführt werden. Wir nutzen dafür eine eigene Software und führen die Interviews komplett online. Manchmal war es eine Herausforderung, dass unsere Interviewgäste noch nicht so in diesem Thema drin waren und es ist relativ neu, dass man Interviews so führt. Aber es hat dann alles wunderbar geklappt.
Es hat aber auch extrem Spaß gemacht und wir sind ja sozusagen noch mittendrin. Wir beide lernen so viel daraus. Letztens haben wir erst gesprochen und gesagt, dass wir aus diesen Interviews auch so wahnsinnig tolle Informationen für uns rausziehen können, die uns auch wieder weiterbringen. Deshalb freut es uns umso mehr, dass wir diese Informationen an unsere Kongressteilnehmer weitergeben können.
Lars: Ein ganz wichtiger Punkt ist, was das ganze Thema auch extrem schwierig macht, dass man in der Branche ja online gar keine Werbung schalten darf. Das heißt, dass wir viel Zeit in den Kooperationsaufbau investieren müssen. Das ist auch der Grund, warum das Event in einem regelmäßigen Turnus stattfinden wird, weil wir zeittechnisch noch nicht das volle Potenzial ausschöpfen können. Wir können, so wie ihr und viele andere, keine Anzeigen schalten und die restlichen Wochen bis zum Kongress suchen wir weitere Kooperationspartner, schicken Mails raus und fragen, ob wir Interviews machen können. Das ist schon sehr viel Arbeit, aber wir machen es ja für einen guten Zweck bzw. ist das unsere Mission.
Bernhard: Ich freue mich einfach wahnsinnig, dass wir gemeinsam an diesem Thema arbeiten und das auch an Menschen weitergeben zu können, die vielleicht noch nicht mit dem Thema Cannabis als Medizin in Berührung gekommen sind. Es schwirren so viele Informationen zu Medizinalhanf da draußen herum. Jeder berichtet irgendwie über das Thema, weil es im Moment aktuell ist, aber jeder erzählt am Ende des Tages irgendwie was anderes. Und wir laden super Experten ein, die ihre Meinungen vertreten, die auch super kommunizieren können, sodass jeder Teilnehmer am Ende des Kongresses wirklich versteht, um was es bei dem Thema Cannabis als Medizin und CBD geht.
Leafly: Und waren die Speaker sofort offen für den Cannabis-Kongress oder musstet ihr da Überzeugungsarbeit leisten?
Lars: Bis auf ein, zwei Ausnahmen waren eigentlich alle mit dabei. Jeder möchte natürlich auch das Thema Cannabis als Medizin vorantreiben und zum anderen sieht man auch die Reichweite, die wir aufbauen. Letztendlich schwimmen wir ja alle im gleichen Teich. Das heißt, wir haben alle die gleichen Probleme. Deshalb lief es eigentlich ziemlich gut.
Bernhard: Die Experten waren wirklich alle sehr offen und fanden auch das Onlineformat spannend, weil es etwas ganz Neues und Innovatives ist. Ein paare wenige Ausnahmen waren dabei, die einfach keine Zeit hatten. Sie waren jetzt nicht abgeneigt gegenüber dem Format, sondern einfach zeitlich sehr eingespannt. Ansonsten war das Feedback wirklich sehr gut. Da sind wir wirklich auf offene Ohren gestoßen.
Leafly: Und wie viele Anmeldungen habt ihr bis jetzt?
Lars: Wir haben jetzt kurz vor dem Kongress erst mit der Vermarktungswelle gestartet. Wir gehen jetzt auf die 1.000 Teilnehmer zu, was schon gar nicht mal so schlecht ist. Ich denke, wir werden beim ersten Rutsch so 2.000 bis 4.000 Teilnehmer haben. Dann sind wir schon ganz glücklich.
Bernhard: Idealerweise kommen wir auf 10.000 Teilnehmer.
Leafly: Und was plant ihr für die Zukunft?
Lars: Wir versuchen, den Kongress so zu strukturieren, sodass wir ihn mit Updates alle zwei Monate noch mal von Neuem starten können.
Bernhard: Natürlich haben wir Pläne, da wir uns ja auch mit vielen Speakern austauschen. Ich würde mal sagen, wir wären nicht Unternehmer, wenn wir nicht Chancen erkennen würden und uns damit näher beschäftigen würden. Es gibt jetzt noch keinen konkreten Plan, aber wir finden das Thema sehr, sehr spannend und wir gucken jetzt einfach mal. Und wie Lars schon gesagt hat, wir haben so viele spannende Leute kennengelernt und da findet natürlich ein reger Austausch statt. Aus der unternehmerischen Sicht können wir uns definit vorstellen, dass man vielleicht noch mal was von uns hört, außerhalb des Cannabis-Kongresses.
Lars: Vielleicht wird es kein eigenes Projekt und geht mehr in die Richtung, dass wir andere Cannabis-Projekte unterstützen, denn darin sind wir sehr gut. Aktuell sind wir auch durch unsere eigenen Projekte sehr ausgelastet. Aber wie Bernhard schon gesagt hat, das sind aktuell nur Gedanken und jetzt liegt der Fokus auf dem Cannabis-Kongress.
Vielen Dank lieber Bernhard und Lars für dieses tolle Interview und viel Erfolg mit eurem Vorhaben!
Melde Dich jetzt für den Cannabis-Kongress vom 25. August bis 1. September an.
Hinweis: In diesem Artikel berichten wir über rezeptpflichtiges CBD oder auch Cannabidiol. Dieser Artikel macht zur möglichen Zweckbestimmung keinerlei Vorschlag. Nutzversprechen bleiben den Apothekern überlassen.