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Cannabis Legalisierung führt zu weniger Gewalt

Leafly: Alexandra Latour Autor:
Alexandra Latour

Eine neue Studie belegt, dass in den US-Bundesstaaten, in denen Cannabis bereits legalisiert wurde und die an Mexiko grenzen, die Anzahl an Tötungsdelikten, Raubüberfällen und weiteren Gewalttaten stark zurückgegangen ist.

Cannabis Legalisierung führt zu weniger Gewalt

Untersuchungsgegenstand der Studie war, ob die Entkriminalisierung von Cannabis auch automatisch zu einer Abnahme der Kriminalität führt. Tatsächlich nahm die Zahl der Rauüberfälle um 26 Prozent sowie Morde und weitere Gewalttaten um 11 Prozent in den an Mexiko grenzenden US-Bundessaaten ab. Einbezogen wurde der Zeitraum seit der Cannabis Legalisierung für medizinische Zwecke.

Evelina Gavrilova, eine Autorin der Studie, erklärte,  dass die neuen Gesetze dazu führen würden, dass Produzenten von Medizinalhanf in direkter Konkurrenz zu Kartellen und Schmugglern stehen, wodurch die illegalen Machenschaften immer weniger Einfluss haben. Weiter führte Gavrilova aus, dass der Rückgang der Kriminalität mit der Aktivität auf den Drogenmärkten zusammenhänge.

Wenn Medizinalhanf legal verfügbar wird und Patienten sich an lizenzierte Apotheken wenden und Cannabis nicht mehr illegal kaufen müssen, schrumpfen die für Drogenkartelle verfügbaren Margen zwangsläufig.

Dies führte die Forscher zu der Erkenntnis, dass die vollständige Legalisierung von Cannabis in Staaten wie Colorado und Washington „noch größere Auswirkungen auf Drogenhandelsorganisationen haben wird, da in diesen Staaten große Produktionsstätten für Cannabis errichtet werden“.

„Wenn die Auswirkungen auf die Kriminalität so signifikant sind, dann ist es offensichtlich die bessere Entscheidung, den Cannabismarkt zu regulieren und Steuern zu verlangen. Für mich versteht es sich von selbst, dass es legal sein sollte und reguliert werden muss“, so Gavrilova.

Darüber hinaus zeigte die Studie, dass sich die Kriminalität auch in den Bundesstaaten verringert, die direkt an einen Bundesstaat grenzen, in denen der Verkauf und die Nutzung von Cannabis legal sind. Dies sehen die Forscher als weiteren Beleg dafür, dass die Cannabis-Legalisierung einen positiven Effekt haben kann.

Cannabis Legalisierung und Kriminalität: Großbritannien im Vergleich

In Großbritannien wird der größte Teil des auf dem Schwarzmarkt verkauften Cannabis innerhalb des Landes angebaut, was jedoch Gewalttaten nicht verhindern kann. Neil Woods, ein ehemaliger verdeckter Polizeibeamter, der 14 Jahre lang Drogenbanden infiltriert hatte, erklärte: „Obwohl die Kartelle Mexikos nicht mit britischen Drogenbanden vergleichbar sind, würde die Einführung von Gesetzen zu Medizinalhanf auch hier einen signifikanten Rückgang der Gewaltkriminalität bedeuten.“

Die Gewalt, die vom Cannabis Schwarzmarkt in Großbritannien ausgeht, hat oft die Form von Cannabislieferraub zwischen Banden, wie man das auch zwischen Kartellen in der Nähe der mexikanischen Grenze in den USA sehen kann. Hierzu führte Woods weiter aus:

„Es gibt Drogenbanden, die sich darauf spezialisiert haben, anderen das Cannabis zu stehlen, was nicht selten zu Gewaltverbrechen führe. Zu gewalttätigen Straftaten im Zusammenhang mit Cannabis gehören auch Vergeltungsmaßnahmen, wenn jemand seine Schulden nicht bezahlen kann. Es ist wichtig, dass der Ruf eines Drogendealers als gewalttätig bekannt wird, sonst bekommen sie ihr Geld nicht zurück und riskieren, von anderen gewaltbereiten Händlern überrannt zu werden. Das ist die Norm, wie der illegale Markt funktioniert. Es könnte buchstäblich mit der Regulierung des Cannabis-Marktes für Erwachsene enden. Die Gewalt könnte durch die Zulassung von medizinischem Cannabis deutlich reduziert werden. “

Britische Drogenbanden haben eindeutig nicht den gleichen Einfluss wie die großen mexikanischen Kartelle, jedoch sind ihre Methoden ähnlich und die Auswirkungen, die die Einführung der Gesetze in Bezug auf Medizinalhanf in den USA hatte, könnten sich in Großbritannien durchaus wiederholen. Durch die Legalisierung würden die Gewinne der Drogenbanden stark sinken, ebenso auch die mit dem Drogenhandel verbundene Gewalt.

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