Das Bürgerredaktionsportal Blasting News schreibt anlässlich der Pressekonferenz der DHV-Ortsgruppe München folgendes:
Der „Deutsche Hanfverband“ (DHV) befürchtet nun eine wesentliche Verschärfung der Lage. Denn nun könnten auch noch die einzigen Lieferanten, Kanada und die Niederlanden, noch in diesem Jahr ausfallen. Grund sind wieder einmal absurde Vorschriften, denn nach Deutschland dürfen nur Länder Medizinalhanf liefern, die kein Cannabis als Genussmittel verkaufen.
Der DHV zitiert den CDU-Gesundheitsexperten Erwin Rüddel (MdB), demnach schließe ein legaler Verkauf die Lieferung von Cannabis als Medizin aus, das sei auch der Grund, warum bereits jetzt kein Import aus Uruguay genehmigt worden sei. In Kanada wird aber ab Juli diesen Jahres Cannabis als Genussmittel legalisiert. Und auch in den Niederlanden tut sich etwas.
Um diesem Notstand zu entgegnen, schreitet jetzt die Ortsgruppe München des DHV zur Tat
Die ehrenamtlichen Aktivisten haben bei der Stadt München einen Antrag eingereicht, um Medizinalhanf im Rahmen eines Modellprojektes in München anzubauen. Unter den vier Antragstellern sind zwei betroffene Patienten: Alexandra Scheiderer und Christoph Neuroth. Letzter hat gerade für das Magazin „Puls“ des Bayrischen Rundfunks in einem Film demonstriert, auf welche Schwierigkeiten die Patienten trotz eines Rezeptes stoßen. Was für ein Stress für Kranke, die täglich überlegen müssen, wie lange sie mit ihren Medikamenten wohl noch auskommen werden.
Die Münchner DHV-Ortsgruppe hat gleichzeitig auch eine Online-Petition gestartet.
Sprecher Micha Greif sagt: “Cannabispatienten haben das Recht auf eine lückenlose medizinische Versorgung. Diese ist aktuell nicht gewährleistet und zukünftig weiter fraglich. Das im Modellprojekt produzierte Cannabis soll Versorgungssicherheit bei Münchener Patienten gewährleisten.“
Leafly.de berichtete mehrfach von geplanten Modellprojekten, unter anderem in Köln oder Magdeburg. Die Ergebnisse dieser Vorhaben liegen noch nicht vor, allerdings ist davon auszugehen, dass eine Genehmigung nicht in Aussicht ist. Weitere Modellprojekte zum Beispiel in Münster oder Berlin scheiterten bereits. Auch die Forderung der Politik für mehr Modellprojekte hat bisher zu keinen Ergebnissen geführt. Es bleibt abzuwarten und zu hoffen, dass die Regierung der bayerischen Landeshauptstadt anders entscheidet und sich für das Wohl der Cannabispatienten einsetzen wird.
Quellen: