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Cannabisindustrie in Asien macht Fortschritte

Leafly: Alexandra Latour Autor:
Alexandra Latour

Die Legalisierung von Medizinalhanf in Südkorea kam überraschend. Weitere asiatische Länder wollen dem Beispiel folgen, was große Auswirkungen auf die weltweite Cannabisindustrie haben könnte.

Cannabisindustrie in Asien macht Fortschritte

Am 25. November diesen Jahres legalisierte das konservative Land Südkorea Cannabis als Medizin. Überraschenderweise wurden die Behandlungsmöglichkeiten für Patienten mit Epilepsie und anderen seltenen Erkrankungen ausgeweitet. Doch was bedeutet die Legalisierung von Medizinalhanf für die globale Cannabisindustrie?

Südkorea ist das erste ostasiatische und das zweite asiatische Land nach Sri Lanka, das Cannabis für medizinische Zwecke legalisiert hat. Die asiatischen Länder Thailand und Malaysia denken bereits über die Legalisierung von Medizinalhanf nach. Hierdurch könnte sich die Cannabisindustrie bzw. der Absatzmarkt für Medizinalhanf deutlich vergrößern. Vijay Sappani, ein Experte für die neuen medizinischen Cannabismärkte, erklärte in einem Interview:

„Die Bedeutung Koreas als erstes Land in Ostasien, das medizinisches Cannabis auf Bundesebene zulässt, sollte nicht unterschätzt werden. Jetzt geht es darum, dass andere asiatische Länder Südkorea folgen“.

Durchbruch für die globale Cannabisindustrie

Darüber hinaus erklärte der Experte, dass die Legalisierung von Medizinalhanf in Südkorea ein „bedeutender Durchbruch für die globale Cannabisindustrie“ sei.

In Südkorea gibt es eine strenge Regulierung von Medizinalhanf (Leafly berichtete). Als Vorbild dient hier Deutschland. So benötigen Patienten in Südkorea ein ärztliches Rezept, das sie vom Korean Orphan Drug Center genehmigen lassen müssen. Die Behörde ist dann wie in Deutschland zur Einzelfallprüfung verpflichtet.

Die Wende in der südkoreanischen Drogenpolitik kam sehr überraschend. Denn schließlich hat das Land eines der strengsten Drogengesetze der Welt. Südkoreaner werden sogar für den Cannabiskonsum in anderen Ländern rechtlich belangt. Und zwar auch dann, wenn der Cannabiskonsum für Freizeitzwecke in diesem Land legal ist. Wer illegal Cannabis konsumiert oder damit handelt, muss mit einer Haftstrafe von bis zu fünf Jahren rechnen.

Die weltweite legale Cannabisindustrie könnte in den nächsten zehn Jahren große Fortschritte machen. Experten erwarten, dass die Umsätze für legales Cannabis bis zum Jahr 2027 weltweit auf 57 Milliarden US-Dollar steigen könnte. Hiervon sollen 67 Prozent auf Cannabis für Freizeitzwecke entfallen und die restlichen 33 Prozent auf Medizinalhanf. Das besagt zumindest eine Studie von Arcview Market Research

 

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