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Cannabistherapie bei Kindern in Londoner Klinik

Autor:
Leafly Redaktion

Cannabis bei Kindern und Jugendlichen ist immer wieder ein heikles Thema, so auch hier bei uns in Deutschland. In Großbritannien eröffnet nun die erste Klinik, die Cannabistherapien bei Kindern vorsieht.

Cannabistherapie bei Kindern in Londoner Klinik

Bereits vor Kurzem berichteten wir, dass im Vereinigten Königreich Privatkliniken eröffnet haben, um schwerkranken Patienten den Zugang zu Medizinalcannabis zu ermöglichen. Nun steht die Eröffnung der Klinik „Sapphire Medical Clinic“ in London bevor. Diese legt den Fokus auf die Behandlung von Kindern und Jugendlichen.

Kinder erhalten in der Cannabisklinik Hilfe

Die Klinik wurde nach eigenen Aussagen von Fachärzten für Ärzte gegründet. Das Ärzte-Team setzt sich aus Spezialisten für Neurologie, Palliativmedizin, Psychiatrie, Gastroenterologie, Akutmedizin sowie neuropathische Schmerzen zusammen. Dabei können die Ärzte bei Bedarf verschiedene cannabisbasierte Arzneimittel sowie Medizinalcannabis verordnen.

Eine enge Zusammenarbeit mit dem NHS in England soll ebenso erfolgen. Außerdem sei die Schulung von Fachpersonal, über die Behandlungsmöglichkeiten von Cannabis als Medizin, angedacht.

„Medizinisches Cannabis ist ein neues und aufregendes Gebiet. Es ist jedoch wichtig, dass der Zugang zu ihm so erfolgt, dass er zu anderen Behandlungsmöglichkeiten passt. Unsere Kliniken gehen davon aus, dass Patienten von unseren weltweit renommierten Spezialisten für die jeweilige Erkrankung behandelt werden. Wir haben die Expertise, medizinisches Cannabis so zu verschreiben, dass es zu anderen konventionelleren Behandlungen passt. […] Auf diese Weise können Ärzte ihre Patienten an uns überweisen. Und die Patienten können darauf vertrauen, dass wir medizinisches Cannabis verschreiben, das zu anderen Behandlungen passt“, erklärte Dr. Mikael Sodergren, Managing Director und akademischer Leiter der Sapphire Medical Clinics.

Darüber hinaus ist der Aufbau der ersten britischen Datenbank geplant. Hierin erfolgt die Aufnahme verschiedener Daten, wie zum Beispiel ob die Patienten das Medizinalcannabis vertragen haben, oder ob unerwünschte Nebenwirkungen aufgetreten sind.

„Die medizinische Welt braucht mehr Erkenntnisse über die Wirksamkeit von medizinischem Cannabis. Unsere nationale Datenbank wird einen wichtigen Beitrag zur Deckung dieses Bedarfs leisten. Es wird das erste Mal sein, dass aussagekräftige und konsistente Daten darüber vorliegen, wie medizinisches Cannabis geholfen hat, wenn es im Rahmen eines vollständigen Behandlungspfades ordnungsgemäß verschrieben wurde,“ fügte Sodergren hinzu.

Cannabistherapie bei Kindern

In den Medien gibt es immer wieder ausführliche Berichte darüber, dass Eltern weiterhin vor erheblichen Hindernissen stehen, Medizinalcannabis oder cannabisbasierte Arzneimittel für ihre schwerkranken Kinder zu bekommen. Dies möchte nun die Sapphire Medicial Clinic ändern. Beratungsstellen, die sich unter anderem auf schwere epileptische Anfälle bei Kindern und Heranwachsenden konzentrieren, sind angedacht. Man erhofft sich dadurch, auch Vorreiter für andere zu sein. Dr. Michael Platt, ärztlicher Direktor der Klinik sagte dazu:

„Im Rahmen unseres Leistungsportfolios sind wir bereit, Familien mit Kindern, die von schwerer Epilepsie betroffen sind, eine evaluierende Beratung zur Prüfung von cannabisbasierten Produkten für den medizinischen Gebrauch anzubieten. Es gibt Bedenken hinsichtlich der Evidenzgrundlage für die Verschreibung von Cannabis-Medikamenten mit THC an Kinder. Sowohl in Bezug auf die Wirksamkeit als auch auf mögliche zukünftige Schäden. Diese Bedenken spiegeln sich in den Leitlinien verschiedener medizinischer Einrichtungen und in der verständlichen hohen Vorsicht wider, die derzeit von den Ärzten gezeigt wird. Aber wir kennen auch einige  Fälle, in denen Eltern zeigen konnten, dass THC-haltiges medizinisches Cannabis eine starke positive Wirkung auf die betroffenen Kinder hatte. Unser Dienst für Kinderneurologie bietet offene Konsultationen für die Familien der betroffenen Kinder an, behält sich aber das Recht vor, in bestimmten Fällen kein THC-haltiges medizinisches Cannabis zu verschreiben.“

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