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Cannabisöl und Autismus: Neue Studie

Leafly: Alexandra Latour Autor:
Alexandra Latour

Eine neue Studie zeigt, dass Cannabisöl bei Kindern mit Autismus wirksam bei der Linderung von Symptomen wie Tics, Wutattacken, Unruhe, Depressionen und Krampfanfällen ist.

Cannabisöl und Autismus: Neue Studie

Wir haben erst vor kurzem über die Ergebnisse einer neuen Studie berichtet, in der Forscher festgestellt haben, dass die Cannabisbehandlung bei Autismus eine sichere und wirksame Option zur Linderung der Symptome sein kann. Eine weitere Studie mit Cannabisöl hat jetzt gezeigt, dass dieses die Lebensqualität von Kindern mit Autismus signifikant verbessern konnte.

Die Forscher des Clinical Cannabis Research Institutes in Israel führten aus, dass die Anzahl der Kinder mit einer Autismus-Spektrum-Erkrankung (ASD) weltweit dramatisch angestiegen sei.

Weiter heißt es, dass sich in letzter Zeit ein eindeutiger Nachweis möglicher therapeutischer Wirkungen von Cannabisprodukten ergeben habe. Ziel der Studie war es somit, die Epidemiologie von ASD-Patienten, die mit Medizinalcannabis behandelt werden, zu charakterisieren und deren Sicherheit und Wirksamkeit zu beschreiben.

Durchführung der Studie

Die Forscher analysierten die Daten, die prospektiv im Rahmen des Behandlungsprogramms von 188 ASD-Patienten gesammelt wurden. Bei diesen fand zwischen 2015 und 2017 eine Behandlung mit pharmazeutischem Cannabis statt. Dabei basierte die Behandlung meistens auf einem Cannabisöl. Dieses beinhaltete 30 Prozent CBD und 1,5 Prozent THC.

Von Interesse waren bei der Bestandsaufnahme die Symptome, die allgemeine Beurteilung der Patienten und die Nebenwirkungen nach sechs Monaten. Die Bewertung erfolgte mittels Fragebögen.

Ergebnisse der Studie mit Cannabisöl

Die Lebensqualität und Stimmung der Patienten wurden vor der Behandlung bewertet und sechs Monate nach Beginn der Behandlung mit Cannabisöl beurteilt. Im Ergebnis heißt es, dass 31,1 Prozent der Patienten vor der Behandlung mit Cannabisöl eine gute Lebensqualität angaben. Nach der sechsmonatigen Behandlung verdoppelte sich die Anzahl der Patienten auf 66,8 Prozent. Die positive Stimmung stieg nach 42 Monaten von 42 Prozent auf 63,5 Prozent.

„Insgesamt berichteten mehr als 80 Prozent der Eltern von einer signifikanten oder mäßigen Verbesserung bei ihrem Kind“, erklärte Lihi Bar-Lev Schleider vom Clinical Cannabis Research Institute.

Darüber hinaus stieg die Schlafqualität von zunächst 3,3 Prozent auf 24,7 Prozent nach der Einnahme des Cannabisöls. Außerdem stieg die Konzentrationsfähigkeit von null Prozent auf 14 Prozent.

„Während diese Studie darauf hindeutet, dass die Behandlung mit Cannabis sicher ist und ASD-Symptome und die Lebensqualität von ASD-Patienten verbessern kann, glauben wir, dass doppelblinde, placebokontrollierte Studien für ein besseres Verständnis der Cannabis-Wirkung bei ASD-Patienten von entscheidender Bedeutung sind“, führte Dr. Victor Novack vom Institut aus.

Nebenwirkungen bei der Cannabisbehandlung

Die Forscher berichteten, dass 23 ASD-Patienten mindestens über eine Nebenwirkung berichteten. Dabei war ein Unruhegefühl die häufigste Nebenwirkung, die von 6,6 Patienten angegeben wurde. Grundsätzlich schien das Cannabisöl jedoch gut verträglich zu sein sowie eine sichere und wirksame Option zur Linderung der mit ASD verbundenen Symptome, so die Forscher.

Hier erfahren Sie mehr zur Cannabis-Therapie bei Autismus.

Hinweis: In diesem Artikel berichten wir über rezeptpflichtiges CBD oder auch Cannabidiol. Dieser Artikel macht zur möglichen Zweckbestimmung keinerlei Vorschlag. Nutzversprechen bleiben den Apothekern überlassen.

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