StartseiteAlle ArtikelNewsCannabisverbot steht kurz vor dem Aus

Cannabisverbot steht kurz vor dem Aus

Gesa-2019 Autor:
Gesa Riedewald

Von Thailand bis Dänemark, von Kanada bis Vanuatu: In vielen Ländern der Welt ändert sich die Einstellung zum Thema Cannabis. Manche legalisieren Cannabis als Medizin, wie Deutschland, andere Entkriminalisieren auch den Freizeitkonsum. Die Vereinten Nationen allerdings betrachten Cannabis als schädliche Substanz ohne medizinischen Wert. Das wird sich wahrscheinlich bald ändern: Die UNO scheint auf dem Weg zu sein, das Cannabisverbot zu beenden.

Cannabisverbot steht kurz vor dem Aus

Vom 5. bis 7. Dezember tagt die Suchtstoffkommission (CND) der UNO in Wien. Die Kommission ist das zentrale Gremium der Vereinten Nationen für Drogenpolitik und das einzige, das sich mit Cannabis-Politik befasst. Bei der Sitzung wird die Kommission die endgültigen Empfehlungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) zu Cannabis erhalten. Wird dann das Cannabisverbot aufgehoben?

Leafly.de hatte vor einigen Monaten darüber berichtet, dass die WHO die Klassifizierung von Cannabis im Rahmen der internationalen Drogenkonvention überprüft. Das bedeutet konkret: Soll Cannabis weiterhin zu der internationalen Liste der am strengsten regulierten Substanzen gehören oder nicht? Die Änderung der Klassifizierung würde auch auf eine Novellierung des internationalen Cannabis-Gesetzes hindeuten.

Die Zusammenkunft der CND im Dezember wird das letzte globale Treffen vor der UNO-Sitzung auf höchster Ebene zur Drogenpolitik im März 2019 sein. Dann werden die Mitgliedstaaten über die zukünftige Cannabis-Politik abstimmen, sodass es tatsächlich zu einer Aufhebung des Cannabisverbots kommen kann. Beobachter erwarten auch, dass aufgrund der Empfehlungen der WHO die Vereinten Nationen wahrscheinlich das globale Cannabisverbot streichen werden.

Cannabisverbot: International Cannabis Policy Conference

Auf einer Sondersitzung zur Drogenbekämpfung im Jahr 2016 forderte die UN-Generalversammlung alle interessierten Gruppen – Zivilgesellschaft, Wissenschaft und Privatsektor – auf, sich an der Gestaltung und Aktualisierung der internationalen Drogenpolitik zu beteiligen.

In diesem Zusammenhang findet nun vom 7. bis 9. Dezember in Wien die „International Cannabis Policy Conference“ statt. Dies ist die letzte Gelegenheit für externe Beiträge von wichtigen Stakeholdern, wie Forschern, NGOs, politischen Entscheidungsträgern, Unternehmen aus dem privaten Sektor und Investoren. Diese Veranstaltung präsentiert unter anderem, wie Cannabis und Hanf dazu beitragen können, die Ziele für nachhaltige Entwicklung (Sustainable Development Goals – SDGs) der UN zu erreichen.

Programm der Konferenz

Folgende Themen stehen unter anderem bei der Konferenz auf dem Programm:

  • Frauen und Cannabis: Gleichstellung der Geschlechter in allen Situationen
  • Cannabispflanze und Hanf als Mittel zur Bekämpfung des Klimawandels
  • Ethik der Cannabis-Legalisierung (fairer Handel, Minderheiten, Entwicklungsländer)
  • Nachhaltiger Konsum und die Verringerung von Schäden
  • Nachhaltige Gesundheitssysteme, um den Zugang zu Cannabis-Arzneimitteln sicherzustellen
  • Nachhaltige Standards der Industrie

Mehr zum Programm der International Cannabis Policy Conference hier.

Bei der Konferenz werden mehrere Vorstandsmitglieder der IACM (Internationale Arbeitsgemeinschaft Cannabis als Medizin) teilnehmen, wie Michael Krawitz, Ilya Reznik, Ethan Russo und Franjo Grotenhermen, sodass hiermit sichergestellt ist, dass sich zahlreiche Experten für die Aufhebung des Cannabisverbots aussprechen werden.

Die Konferenz wird vom Thinktank FAAAT organisiert. FAAAT ist eine unabhängige Non-Profit-Organisation, die sich seit Langem dafür einsetzt, dass die UNO ihre Cannabis-Politik aktualisiert.

Ähnliche Artikel