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Neue Studie: CBD hilft bei Lennox-Gastaut-Syndrom

Leafly: Alexandra Latour Autor:
Alexandra Latour

Das Lennox-Gastaut-Syndrom ist eine schwere Form der Epilepsie. Laut einer neuen Studie ist das Cannabinoid Cannabidiol (CBD) aus der Cannabispflanze in der Lage, die Häufigkeit der Epilepsie-Anfälle reduzieren.

Neue Studie: CBD hilft bei Lennox-Gastaut-Syndrom

Das schwer behandelbare Lennox-Gastaut-Syndrom tritt bereits im Kindesalter auf und geht mit häufigen Anfällen und unterschiedlichen Anfallsformen einher. Bis zu fünf Prozent aller Kinder sind von dieser Epilepsie-Form betroffen.

Eine US-amerikanische Studiengruppe konnte jetzt belegen, dass behandlungsresistente Epilepsie-Patienten von einer Behandlung mit pharmakologischen Cannabidiolvarianten profitieren konnten.

Dr. Elisabeth Thiele vom Massachusetts General Hospital und Hauptautor der Studie führt aus:

„Es besteht ein dringender Bedarf an neuen Behandlungsoptionen für Patienten mit dem Lennox-Gastaut-Syndrom, und wir freuen uns, dass unsere Studie möglicherweise eine zusätzliche Option gefunden hat, um die bestehende Behandlung der Patienten zu ergänzen, um die Anfälle zu verringern. Unsere Ergebnisse deuten darauf hin, dass die Verwendung von Cannabidiol als Zusatztherapie mit anderen Antiepileptika die Häufigkeit von Epilepsieanfällen bei Patienten mit dem Lennox-Gastaut-Syndrom signifikant reduzieren kann. Dies ist eine positive Nachricht für Patienten, die nicht auf die konventionelle Behandlung ansprechen.“

Die dreimonatige Studie konzentrierte sich auf 171 Patienten im Alter zwischen 2 und 55 Jahren aus den USA, den Niederlanden und Polen, die in den vorangegangenen sechs Monaten eine Vielzahl von Anfällen aufwiesen, von denen sich alle als sehr resistent gegen konventionelle Behandlungen erwiesen hatten. Ihnen wurde täglich eine pharmazeutische Variante von Cannabidiol oder ein Placebo verabreicht.

Am Ende der Studie hatten die Krampfanfälle (Stürze aufgrund eines fehlenden Muskeltonus) in der Cannabidiolgruppe um 43,9 Prozent abgenommen, verglichen mit einer 21,8-prozentigen Reduktion bei Patienten, die ein Placebo erhielten.

Die Cannabidiolgruppe berichtete zudem über eine Gesamtreduktion der Anfälle um 41,2 Prozent.

Allerdings traten bei 62 Prozent der Cannabidiolgruppe Nebenwirkungen auf, die von leichtem bis schwerem Durchfall, Schläfrigkeit, Fieber und Erbrechen reichten. Die meisten Nebenwirkungen verschwanden jedoch im Laufe der Behandlung.

„Nach vielen Jahren ohne neue Behandlungsoptionen beim Lennox-Gastaut-Syndrom ist dies eine aufregende Zeit für Patienten und Kliniker“, erklärt Dr. Sophia Varadkar vom Great Ormond Street Hospital für Kinder NHS Foundation Trust in Großbritannien und Mitautorin der Studie.

Erfahren Sie hier mehr zur Cannabis-Therapie bei Epilepsie.

Hinweis: In diesem Artikel berichten wir über rezeptpflichtiges CBD oder auch Cannabidiol. Dieser Artikel macht zur möglichen Zweckbestimmung keinerlei Vorschlag. Nutzversprechen bleiben den Apothekern überlassen.

Quellen:

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