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CBD für olympische Athleten erlaubt

Leafly: Alexandra Latour Autor:
Alexandra Latour

Ob nun Cannabis als leistungssteigernde Substanz betrachtet wird oder nicht – unter den Athleten ist es ein No-Go, denn es könnte den Verlust einer Medaille bedeuten. Doch dies gilt seit Januar 2018 nur noch für THC. Denn CBD ist offiziell bei allen Behörden von der Liste der illegalen Substanzen gestrichen worden. Zu verdanken ist dies der Entscheidung der WHO, die Cannabidiol als unbedenklich einstufte.

CBD für olympische Athleten erlaubt

Die Nutzung von Cannabis als leistungssteigernde Substanz ist  unter den Athleten bei Olympia ein No-Go, denn es könnte den Verlust einer Medaille bedeuten. Das ist auch dem Kanadier Ross Rebagliati im Jahr 1998 passiert, der sein olympisches Gold für das Snowboarden verlor, nachdem sein Urin positiv auf THC getestet worden war. Nachdem er darauf hinwies, dass Cannabis zu dieser Zeit nicht als verbotene Substanz eingestuft wurde, erhielt er schließlich seine Medaille zurück.

Trotz der Freigabe von CBD durch die WHO stehen Cannabinoide wie THC weiterhin auf der offiziellen „Prohibited List“ der World Anti-Doping Agency (WADA). Im Vergleich zu US-amerikanischen Arbeitgebern ist die WADA in Bezug auf Cannabis nicht besonders streng. Der Urin von Athleten muss weniger als 150 Nanogramm pro Milliliter THC (Cannabismetabolit) enthalten. Bei den Drogentests am Arbeitsplatz, die üblicherweise von privaten Arbeitgebern in den USA verwendet werden, liegen die Schwellenwerte zwischen etwa 15 und 100 Nanogramm pro Milliliter. Der Urin des Snowboarders Rebagliati wies einen Gehalt von 17,8 Nanogramm pro Milliliter auf.

Das THC-Limit der WADA lag früher bei nur 15 Nanogramm pro Milliliter. Im Jahr 2013 hatte die Behörde diesen Wert stillschweigend erhöht und der Leiter der medizinischen Kommission des Internationalen Olympischen Komitees sagte damals, dass die Änderung „ein vernünftiger Versuch sei, mit einer komplizierten Angelegenheit umzugehen“.

Doch wie kann dieser Wert auf den tatsächlichen Cannabis-Konsum übersetzt werden?

Wie lange Cannabis im Körper eines Menschen nachweisbar ist, hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie zum Beispiel von den Konsumgewohnheiten, der Genetik und des individuellen Lebensstils ab. Athleten, die im Allgemeinen schlanker und aktiver sind als der Durchschnittsmensch würden einen Test vermutlich eher bestehen.

In einem Bericht von Paul Cary, dem Direktor des Toxikologie und Drug Monotoring Laboratory der University of Missouri, der im Jahr 2005 erschien, heißt es, dass ein chronischer Cannabis-Konsument länger als zehn Tage nach dem letzten Konsum ein positives Testergebnis aufweisen würde. Um den Test der WADA mit einer Grenze von 150 Nanogramm pro Milliliter zu bestehen, müsste ein Athlet doch ein sehr engagierter Cannabis-Konsument sein.

Während die Grenzwerte für olympische Drogenkontrollen für Cannabis relativ vernünftig sind, sind die Testpraktiken jedoch weniger geeignet – zumindest für Spitzensportler. Einige Wettbewerber müssen den sogenannten Aufenthaltsbestimmungen folgen, die es den Agenturen ermöglichen, auch außerhalb der Saison überraschende Tests mit oder ohne Vorwarnung durchzuführen.

Im September 2017 hat die WADA ihre Beschränkung auf Cannabidiol (CBD), ein nicht-psychoaktives Cannabinoid, vollständig aufgehoben. Damit ist die WADA vielen Teilen der Welt weit voraus, einschließlich der Vereinigten Staaten, wo die DEA versucht hat zu behaupten, CBD sei illegal. Die Polizei in Indiana wurde kürzlich angewiesen, „Substanzen, die Cannabidiol enthalten “ zu konfiszieren.

Die Warnung der WADA in Bezug auf CBD ist vergleichsweise harmlos und warnt lediglich die Athleten, dass der Konsum von CBD die Wahrscheinlichkeit erhöhen könnte, versehentlich THC in den Körper zu bringen, was zu einem positiven Drogentest führen könnte. „Cannabidiol, das aus Cannabispflanzen extrahiert wird, kann auch unterschiedliche Konzentrationen von THC enthalten“, so die Agentur. THC bleibe weiterhin eine verbotene Substanz.

Wenn Athleten Cannabis als Medizin verwenden

Theoretisch gibt es dafür eine Ausnahme. Die WADA und ihr US-amerikanisches Pendant, die US-amerikanische Anti-Doping-Agentur (USADA), erlauben es Athleten, Befreiungen für therapeutische Zwecke (TUEs) zu beantragen, die sie autorisieren, Medikamente auf der verbotenen Liste der Behörde zu verwenden. Es ist im Wesentlichen eine Empfehlung des Arztes und dokumentiert den Bedarf eines Athleten, ein bestimmtes Medikament als Teil seiner Behandlung zu verwenden.

Während die WADA nicht sehr detailliert auf TUEs für Cannabis eingeht, sagt die USADA-Website, dass die Agentur solche Anträge prüfen wird – allerdings nur für begrenzte Bedingungen. Die Behörde ähnlich wie die Bundesregierung stellen fest, dass die Cannabispflanze im Gegensatz zu synthetischen Cannabinoiden in pharmazeutischen Produkten wie Marinol oder Cesamet nicht von der FDA zugelassen wurde. Die Agentur verlinkt dann auf ein einseitiges DEA-Dokument, das beschreibt, warum synthetisch hergestellte pharmazeutische Cannabinoide besser sind als beispielsweise Cannabisblüten.

Auch die Internationale Anti-Doping-Agentur – IADA – ist eine Stiftung, die 1999 auf eine Initiative des Internationalen Olympischen Komitees hin gegründet wurde, nahm im Januar 2018 Cannabidiol (CBD) offiziell von der Liste der verbotenen Substanzen. Somit sind CBD-haltige Produkte für die Einnahme durch die internationale Gemeinschaft der Athleten kein Problem mehr.

Hinweis: In diesem Artikel berichten wir über rezeptpflichtiges CBD oder auch Cannabidiol. Dieser Artikel macht zur möglichen Zweckbestimmung keinerlei Vorschlag. Nutzversprechen bleiben den Apothekern überlassen.

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