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CBN und CBD: Wechselwirkungen mit Medikamenten

Leafly: Alexandra Latour Autor:
Alexandra Latour

Auf dem Markt sind inzwischen verschiedene Produkte erhältlich, die einzelne oder mehrere Cannabinoide wie THC, CBD oder CBN enthalten. Diese können sich in ihrer Wirkung gegenseitig verstärken, aber auch entgegengesetzte Wirkungen haben. Zudem kann es bei der Kombination mit Arzneimitteln zu Wechselwirkungen kommen.

CBN und CBD: Wechselwirkungen mit Medikamenten

THC und CBD sind nur zwei von Hunderten Verbindungen, die in der Cannabispflanze zu finden sind. Auch wenn THC und CBD die meiste Aufmerksamkeit auf sich ziehen, gibt es unzählige andere Cannabisverbindungen, die zu der therapeutischen Wirksamkeit beitragen können. Hierzu gehört auch das Cannabinoid Cannabinol (CBN).

CBN entsteht durch Oxidation und Zersetzung von THC aus der Cannabispflanze. Wenn THC erhitzt und CO2 (Sauerstoff) ausgesetzt wird, wandelt es sich in CBN um. Die Verbindung hat eine leichte psychoaktive Reaktion, etwas stärker als CBD, aber viel weniger als THC.

In einem Bericht heißt es, dass CBN beruhigende Eigenschaften besitzen könnte.

„Wir haben herausgefunden, dass CBN die Schlafzeit im barbiturat-induzierten Schlaf bei Mäusen geringfügig verlängert. Es gibt keine aktuellen Informationen, die meines Wissens belegen, dass CBN ein Beruhigungsmittel ist, obwohl es bereits als solches vermarktet wird“, erklärte die Forscherin Zoe Sigman.

CBD und CBN gegen Schlafprobleme

Darüber hinaus heißt es in dem Bericht, dass CBN und CBD, entweder einzeln oder in Kombination, bei Schlafproblemen helfen könnten. Experten warnen jedoch davor, Produkte, die Cannabinoide enthalten, mit schlaffördernden Nahrungsergänzungsmitteln (z. B. Melatonin-Präparaten) zu kombinieren.

Interessant ist außerdem, dass CBN womöglich den Appetit anregt, wohingegen CBD als milder Appetitzügler wirken kann.

Cannabinoide gegen Schmerzen und Entzündungen

Weiter heißt es, dass sowohl CBN als auch CBD Symptome von Schmerzen und Entzündungen lindern können, indem sie möglicherweise die Schmerzsignale, die das Gehirn empfängt, verändern. Eine Möglichkeit, die schmerzlindernden Eigenschaften dieser Verbindungen zu nutzen, besteht darin, ein Produkt topisch direkt auf die betroffene Stelle aufzutragen.

Durch die topische Anwendung dieser Verbindungen und die Umgehung des Verdauungssystems und der Leber könnte das potenzielle Risiko von Wechselwirkungen mit verschreibungspflichtigen Arzneimitteln verringert werden. Denn inzwischen ist bekannt, dass bei der gleichzeitigen Einnahme von CBD und anderen Arzneimitteln, einschließlich Warfarin oder anderen Blutverdünnern, Wechselwirkungen entstehen können.

Mehr zu Wechselwirkungen zwischen Medikamenten und Cannabis.

Unabhängig von der beabsichtigten Verwendung einer der beiden Substanzen sollte ein Patient immer einen qualifizierten Arzt konsultieren. Und zwar bevor er diese Produkte mit anderen Arzneimitteln kombiniert, die möglicherweise unvorhergesehene Kontraindikationen aufweisen.

Produkte können gefährliche Zusatzstoffe enthalten

Aufgrund des großen Hypes um CBD-Produkte sowie Produkte mit anderen Cannabinoiden besteht die große Gefahr, dass weniger gewissenhafte Anbieter keine qualitativ hochwertigen Produkte auf den Markt bringen. So können diese Produkte gefährliche Zusatzstoffe enthalten.

Einen solchen Anbieter fand jetzt die Virginia Commonwealth University. In den Produkten von Diamond CBD, einem börsennotierten Unternehmen, fanden die Forscher eine Verbindung namens 5F-ADB. Diese Verbindung ist oft in illegalen synthetischen Cannabisprodukten zu finden, besser bekannt unter dem Namen „Spice“. Nach Angaben der Drug Enforcement Agency kann diese Verbindung Paranoia und Panikattacken auslösen, die Herzfrequenz und den Blutdruck erhöhen und Krämpfe, Organschäden und sogar zum Tod führen.

Beim Kauf von Produkten im Ausland sollten Verbraucher deshalb größte Vorsicht walten lassen.

 

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