Was für eine Ehre!
Bevor ich euch erzähle, wie die Dreharbeiten und das ganze Drumherum für mich war, muss ich mich bei dem Leafly.de Team bedanken. Ich war völlig von den Socken, als ich die Anfrage im Juli bekam. ICH sollte das Gesicht des zweiten Patientenvideos werden. Gerade erst war doch das tolle Video mit Erik veröffentlicht worden und jetzt soll ich meine Geschichte erzählen? Wow. Krass. Was für eine Ehre!!!
Leben ist das was passiert, während man Pläne macht
Erst war Urlaubszeit, dann musste ich noch in die Strahlentherapie. Einen gemeinsamen Termin für die Dreharbeiten zu finden, gestaltete sich in der Realität tatsächlich schwieriger, als wir uns das alle zunächst gedacht hatten. Das Leben hatte immer wieder andere Pläne. Aber im November war es dann endlich soweit! Das Drehbuch stand, die Locations waren safe und sogar das Wetter sollte, laut Wetterbericht, ein Einsehen mit dem ganzen Team haben. Alle, wirklich alle Dreharbeiten sollten im Freien stattfinden. Und da ist ein zumindest trockenes Wetter von Vorteil.
Dreharbeiten – Willkommen in Berlin
Einen Tag vor den Dreharbeiten empfing mich Berlin noch mit sehr wolkigem Himmel. Es nieselte immer mal wieder, aber es war zumindest nicht windig, sodass ich einigermaßen optimistisch war, was das Wetter am nächsten Tag anging. Auch die Wetterfrösche diverser Berliner Radio- und Fernsehstationen waren sich darin einig, dass es sogar zu sonnigen Abschnitten kommen sollte. Hurra!!! Am Abend traf ich mich noch mit dem Regisseur und dem Producer des Patientenvideos. Wir besprachen ganz in Ruhe den morgigen Ablauf und gingen meine Texte durch. Jetzt konnten wir uns im richtigen Leben kennenlernen. Davor hatten wir viel Kontakt per E-Mail und per Videochat gehabt.
Der frühe Vogel …
Um 5 Uhr früh war, wie immer, meine Nacht vorbei. So konnte ich langsam in den Tag starten, meine Social Media Kanäle anschauen, E-Mails abrufen und lesen, Nachrichten im TV sehen. Und dann war es plötzlich 6 Uhr. Also husch unter die Dusche gesprungen, die Klamotten für die Aufnahmen waren eh schon besprochen und hingen parat. Mit dem Fön die Haare richten und den „No Make-up“ Make-up Look ins Gesicht gemalt. Und schon ging es um 7 Uhr zum Frühstück. Grundlagen schaffen, dem Körper ausreichend Energie bereitstellen, um den Tag durchhalten zu können. Und natürlich war auch mein medizinisches Cannabis in meiner Tasche, um allen Eventualitäten vorzubeugen.
Und los geht’s
Pünktlich um 8:20 Uhr erwartete mich vor dem Hotel Ibrahim, der Fahrer, die helfende Hand und der Tausendsassa der Produktionsfirma, um mich an meinen ersten Drehort zur bringen. Das Team war komplett vor Ort, denn sie hatten schon einige Impressionen aufgenommen. Dort begrüßte mich das gesamte Produktionsteam und Simone von Leafly.de. Ein unglaubliches Team, alle hochprofessionell und konzentriert bei der Sache, dennoch mit einer großen Portion guter Laune. Der Tag konnte nur toll werden.
Laufen und gucken
Insgesamt waren vier Drehorte in Neukölln bzw. Mitte eingeplant. Gerade zu Neukölln habe ich eine starke Verbindung, denn meine erste eigene Wohnung war in der Flughafenstraße. Neukölln war immer irgendwie rau und dreckig, aber die Menschen dort hatten das Herz am richtigen Fleck. Nachbarschaft war wichtig. Wir kümmerten uns umeinander.
Station 1 der Dreharbeiten war in der Hobrechtstraße, Station 2 in der Reuterstraße und damit genau in „meinem“ alten Viertel. Es fühlte sich nach Zuhause an. Eigentlich hatte ich nicht viel zu tun, außer zu laufen. Vorwärts, rückwärts, hin und her, die Straße rauf, im Bogen an dem Kamerateam vorbei, geradeaus schauen, in die Kamera, nee doch nicht. So ging das zwei Stunden. Heidi Klum hätte mir ganz sicher ein Foto gegeben, so brav war ich.
Das Interview
Station 3 wartete dann mit der ersten großen Herausforderung auf mich, denn am Wildenbruchplatz sollte ich nicht mehr nur laufen und schauen, sondern tatsächlich auch die ersten Teile meines Interviews geben. Ich war ganz schön aufgeregt, aber habe es wohl ziemlich gut gemacht, denn die Szenen waren schnell im Kasten.
Station 4 der Dreharbeiten war eine Kleingartenkolonie in der Pannierstraße, auf der Luna. Die Produktionsassistentin war dort schon den ganzen Morgen sehr fleißig am Vorbereiten. Wir hatten eine wunderschöne kleine Laube als Kulisse und Andreas, ein großartiger Akkordeonspieler, erfreute uns mit einem sehr emotionalen Tango, den er selbst komponiert hatte. Das Wetter, die Musik, die Stimmung, alles passte großartig zusammen.
Nach einer kurzen Mittagspause mit leckerem Essen ging es für uns alle auf das Dach des Maritim Hotels in Mitte, um die letzten Szenen zu drehen. Also wieder laufen, laufen, laufen und das Interview fortsetzen. Und dann war es plötzlich geschafft. Alles war gedreht, nichts mehr zu tun, außer alles einzupacken.
Puh, mittlerweile war es 17 Uhr. Das war ein langer Tag für alle und warm war es nun wirklich nicht. Aber wir haben es geschafft! Es war toll! Danke an euch alle und Danke, dass ich ein Teil davon sein durfte!
Bis zum nächsten Mal, lasst es euch gut gehen!
Eure Christine
Mehr zu Christine:
Trotz ihrer schweren Krebserkrankung setzt sich Christine bei bei LiLy’s Voice Europe gUG als ehrenamtliche Geschäftsführerin und Patientenvertreterin für andere Patienten ein. LiLy’s Voice ist eine europaweit tätige gemeinnützige Organisation, die Patienten mit Lip- und Lymphödem sowie Dercum Erkrankung unterstützt und informiert. Darüber hinaus bietet Christine als erfahrene Cannabis-Patientin anderen Betroffenen Unterstützung bei ihrem Cannabis-Antrag für die Krankenkasse. Aber auch wenn es um Widerspruch geht, hilft die ehemalige Krankenschwester.
Hier geht es zu Christines Patientenakte auf Leafly.de
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