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Dänemark: Massenexporte von Cannabis erlaubt

Gesa-2019 Autor:
Gesa Riedewald

Dänemark gibt den Export von pharmazeutischem Cannabis frei – ohne Beschränkung der Mengen. Allerdings ist eine Lizenz für die Produktion nötig. Das kleine Königreich im Norden Europas ist für ausländische Cannabis-Unternehmen interessant, um den EU-Markt zu erreichen. Aber auch in Dänemark gibt es noch Schwierigkeiten bei der Versorgung der Patienten mit Cannabis als Medizin.

Dänemark: Massenexporte von Cannabis erlaubt

Am 1. Januar 2019 erließ Dänemark laut Medienberichten eine Verordnung zur Genehmigung von Massenlieferungen von pharmazeutischem Cannabis. Massenexporte von dänischem Medizinalhanf sind nun in jeder Form und Menge erlaubt, sofern die erforderlichen Genehmigungen vorliegen.

Dänemark legalisierte Cannabis als Medizin 2018

Bereits zum 1. Januar 2018 wurde ein Entwicklungsprogramm eingeführt, das den Herstellern ermöglicht, bei der dänischen Arzneimittelbehörde eine Lizenz für die Kultivierung und den Umgang mit medizinischen Cannabis-Produkten zu beantragen. (Leafly.de berichtete.) Dänemark ist eines der wenigen Länder in Europa, das die Produktion von Cannabis für medizinische Zwecke zulässt.

Gute Voraussetzungen für Cannabis-Anbau

Dänemark legalisierte Cannabis als Medizin im Januar 2018 durch ein einstimmiges Votum im dänischen Parlament. Seit der Legalisierung hat die dänische Regierung die Cannabisentwicklung in Form von Forschungssubventionen und Steueranreizen erheblich unterstützt. So konnte sich das Land rasch zu einer der führenden europäischen Nationen im Bereich Anbau von medizinischem Cannabis entwickeln.

Dänemark ist ein attraktives Land für die Cannabisbranche. Marktbeobachter sehen hier viele positive Grundvoraussetzungen für das Geschäft mit Cannabis gegeben: Zunächst ist die Regierung pharmazeutischem Cannabis gegenüber positiv eingestellt. Darüber hinaus verfügt das Land über Expertise im Bereich Pflanzenzucht und Genetik. Außerdem ist das Gesundheitssystem hervorragend und es besteht ein gutes Apotheken-Netz.

Kanadische Cannabis-Unternehmen in Dänemark

Das kanadische Unternehmen ICC International Cannabis Corp verfügt über eine der wenigen dänischen Lizenzen für Medizinalcannabis. Das Unternehmen begrüßt daher die neuen Exportbestimmung des Landes. Zumal der Zugang zur Europäischen Union durch die überarbeiteten dänischen Regelungen ermöglicht wird.

Bereits im letzten Jahr haben wir berichtet, dass das kanadische Cannabisunternehmen The Green Organic Dutchman (TGOD) in die Cannabis-Produktion für den europäischen Markt eintritt. TGOD kooperiert mit der dänischen Großgärtnerei Knud Jepsen, die über große Produktionsstätten verfügt und sich im Bereich der Forschung und Entwicklung engagiert.

Welche Herausforderungen gibt es für Cannabis als Medizin in Dänemark?

Auch in Dänemark steht Cannabis als Medizin noch vor Herausforderungen, wie Leafly.de berichtete.

Das Land hat – wie Deutschland auch – das Problem, dass nur wenige Ärzte bisher bereit sind, Cannabis auf Rezept zu verschreiben. In Dänemark haben sich einige Forscher und verschreibende Ärzte in einem Forum, dem Clinical Cannabis Forum, zusammengeschlossen. Das könnte sowohl Fachwissen wie auch Akzeptanz steigern.

Ein weiterer Hemmschuh für den Einsatz von pharmazeutischem Cannabis ist der Preis. Denn in Dänemark erhalten nur Palliativpatienten eine hundertprozentige Kostenerstattung durch die Krankenkassen. Die anderen Cannabispatienten dagegen erhalten lediglich einen Zuschuss. Allerdings können die Dänen darauf hoffen, dass die Preise für Medizinalhanf in Zukunft durch die größeren Produktionsmengen fallen werden.

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