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Studie: Depressive Menschen konsumieren eher Cannabis

Leafly: Alexandra Latour Autor:
Alexandra Latour

Eine kürzlich veröffentlichte Studie, die sich über 12 Jahre erstreckte, legt nahe, dass depressive Menschen, möglicherweise doppelt so häufig Cannabis für Freizeitzwecke konsumieren.

Studie: Depressive Menschen konsumieren eher Cannabis

Die Studie von Forschern an den Universitäten in North Carolina und New York ergab, dass im Jahr 2017 rund 19 Prozent der Menschen mit Depression Cannabis für Freizeitzwecke konsumierten, verglichen mit 8,7 Prozent der Menschen ohne Depressionen in der Vorgeschichte. Die Studie umfasste fast 729.000 Personen im Alter von 12 Jahren und älter von 2005 bis 2017. Im Jahr 2005 konsumierten etwa 10,2 Prozent depressive Menschen Cannabis. Verglichen mit 5,7 Prozent, die Cannabis konsumierten, aber keine Depressionen hatten.

Weniger depressive Menschen betrachten Cannabis als riskant

Der Prozentsatz der depressiven Menschen, die den Cannabiskonsum als riskant betrachteten, ging in der 12-Jahres-Studie von 41 Prozent auf 17 Prozent zurück. Verglichen mit einem Rückgang von 52 Prozent auf 33 Prozent bei denjenigen ohne Depressionen.

Renee Goodwin von der Columbia University, die Hauptautorin der Studie, erklärte, dass Menschen mit Depressionen, die ein geringes oder gar kein Risiko im Zusammenhang mit dem Konsum wahrnehmen, eine viel höhere Prävalenz aufweisen als diejenigen, die ein höheres Risiko im Zusammenhang mit dem Konsum wahrnehmen.

„Es wird vermutet, dass der Drogenkonsum eine Form der Selbstmedikation bei Depressionen ist“, so Goodwin.

Darüber hinaus berichteten depressive Menschen zwischen 18 und 25 Jahren über Cannabiskonsumraten von fast 30 Prozent.

Cannabis zur Depressionsbehandlung

Die Studienautorin Renee Goodwin erklärte weiter, dass es keine Hinweise dafür gebe, dass der freizeitbezogene Cannabiskonsum Depressionssymptome lindert, außer vorübergehend. Vielmehr gebe es Daten, die darauf hindeuten, dass der Cannabiskonsum für Freizeitzwecke Depressionen verschlimmern oder verlängern kann.

Weiter führte sie aus, dass Patienten, die sich in Behandlung/Genesung nach einer Depression befinden, den Cannabiskonsum für Freizeitzwecke meiden sollten.

Kritik an Studie

In der Studie sollte nicht untersucht werden, ob oder wie Depressionen die Häufigkeit des Cannabiskonsums für Freizeitzwecke beeinflussen könnte. Zudem berücksichtigte die Studie auch nicht, welche Auswirkungen die Legalisierung von Cannabis im Zeitraum von 12 Jahren auf die öffentliche Meinung hatte. Ebenso wurde nicht auf die Thematik Cannabis als Medizin gegen Depressionen eingegangen.

Hier können Sie mehr zu Depressionen und Medizinalcannabis lesen.

 

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