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Evas Erfahrungen: Depressive Störung und Medizinalcannabis

Eva Imhof Autor:
Eva Imhof

Eigentlich bin ich eine Frohnatur. Ich lache gerne und viel. Aber das war nicht immer so. Vor 20 Jahren zog ich vom Land zum Studieren in die Großstadt. Ich war unfassbar unsicher, verängstig und vor allem todunglücklich. Eine depressive Störung hatte mich gepackt. Wie ich damals den Weg aus dieser elendigen Phase gefunden habe, lesen Sie in dieser Kolumne. Das Foto ist übrigens vor 20 Jahren entstanden und ich finde, man sieht mir mein Seelenleben deutlich ins Gesicht geschrieben.

Evas Erfahrungen: Depressive Störung und Medizinalcannabis

Noch wie heute erinnere ich mich an den Tag, als bei mir plötzlich gar nichts mehr ging. Es war ein grauer Novembertag, ich war keine 20 Jahre alt. Gerade hatte ich mein Studium in München begonnen. Nun lag ich weinend auf dem Boden meiner minikleinen Studentenbutze. Eine depressive Störung hatte mich in die Knie gezwungen.

Meine depressive Störung oder auch Depression

Ich war ein Mädchen vom Land, überfordert durch den Studienbeginn in der Großstadt. Zu allem Überfluss war ich auch noch unglücklich verliebt. Und plötzlich war da dieser Moment, in dem ich mir die Frage stellte: „Wenn ich am Ende sowieso sterbe, was mache ich dann noch hier?“

Heute kann ich herzlich darüber lachen, dass ich damals ernsthaft (!!) dachte, ich werde niemals wieder glücklich sein und auch nie mehr einen Mann kennenlernen. Gleichzeitig erinnere ich mich lebhaft an die emotionale Hölle, die ich in dieser Zeit durchlebte.

Erst als ich mich entschloss von München ins beschauliche Mainz zu ziehen, um wieder näher bei der Familie und meinen Freundinnen zu sein, ging es mir besser. Außerdem begann ich eine Therapie.

Depressive Störung oder Depression – was ist das?

Laut dem Bundesgesundheitsministerium gehört eine depressive Störung zu den häufigsten und hinsichtlich ihrer Schwere am meisten unterschätzten Erkrankungen. Schätzungen zufolge leiden weltweit inzwischen circa 350 Millionen Menschen unter einer Depression.

Bis zum Jahr 2020 werden Depressionen oder affektive Störungen laut Weltgesundheitsorganisation global die zweithäufigste Volkskrankheit sein. Diese Zahlen erschrecken mich fast genauso wie die die Tatsache, dass diese Krankheit trotz vieler Bemühungen noch immer so ein derartiges Tabuthema ist!

Ich persönlich habe übrigens das Gefühl, dass unsere stetig anspruchsvoller werdende Leistungsgesellschaft und das ständige „Online-Sein“ ihren Teil dazu beitragen.

Kann Medizinalcannabis bei depressiven Störungen oder Depression helfen?

In Indien wurde Cannabis bereits vor mehr als 400 Jahren gegen depressive Stimmungen verschrieben und englische Ärzte gaben im 17. Jahrhundert Depressionskranken Extrakte aus der Hanfpflanze.

Allerdings sind Cannabis und Cannabinoide bei der Behandlung von Depressionen durchaus umstritten. Gerade bei Jugendlichen kann der Cannabiskonsum verheerende Folgen haben und psychische Erkrankungen erst auslösen.

Also halten wir fest, dass Cannabis Depressionen oder andere psychische Erkrankungen verursachen kann, andererseits sind antidepressive Wirkungen ebenso belegt, wie die Studien in diesem Artikel zeigen.

Meine Meinung zu Medizinalcannabis bei Depressionen

Wenn Sie mich fragen, ob Cannabis-Medikamente im Kampf gegen Depressionen helfen können, dann habe ich dazu eine klare Meinung: Es gibt kein klares Ja oder Nein, man muss den individuellen Einzelfall betrachten und ggf. auch in Rücksprache mit einem Arzt entscheiden, welches der richtige Behandlungsweg ist und ob Cannabis ein Teil davon sein kann.

Dazu empfehle ich Ihnen diesen wunderbaren Artikel auf unserer Seite. Beim lesen bekommen Sie eine Idee darüber, ob Sie eher an einem Stimmungstief leiden oder sich doch eine Depression anbahnen könnte.

Nicht jede depressive Verstimmung ist gleich eine echte Depression

Ganz ehrlich? Ein Stimmungstief hat jeder mal und das ist auch völlig normal! Bei einer ernsthaften psychischen Erkrankung sind die Symptome deutlich stärker ausgeprägt und halten länger an.

Betroffene sind dann häufig nicht mehr in der Lage, Freude zu empfinden, fühlen sich lustlos und völlig ausgelaugt. Außerdem ziehen sich viele Erkrankte zurück, es erscheint ihnen alles zu anstrengend und sie haben auch nicht das Bedürfnis überhaupt das Haus zu verlassen.

Das wiederum verstärkt das Tief nur noch. Hinzu kommen dann oftmals Ängste, Zwangsgedanken und Selbstzweifel.

Glücklicherweise lassen sich Depressionen, vor allem wenn sie früh erkannt werden, relativ gut therapieren und in den Griff bekommen. Gerade jetzt im November leiden viele Menschen unter dem sogenannten „Winterblues“, der temporär auftritt.

Den Unterschied zu einer Depression erklären wir hier. Sollten Sie selbst dennoch betroffen sein und keinen Rat mehr wissen, schauen Sie online bei der Deutschen Depressionshilfe vorbei.

Meine Tipps gegen Stimmungstief und Winterblues

Den Winterblues gehe ich aktiv an mit viel frischer Luft, in der Sonne laufen, Meditation und Konzentration auf all das Schöne, was uns in der Weihnachtszeit erwartet. Auch den eigenen Schweinehund zu überwinden gehört dazu. Einfach mal sich überwinden bestimmte Dinge zu tun.

Als es mir damals so schlecht ging, sagte eine Freundin zu mir: „Eva, am Ende kann Dir kein Medikament so richtig helfen. Keine Therapie und kein Arzt. Letztlich bist DU diejenige, die ihr Leben in die Hand nehmen muss. DU entscheidest, ob Du die Herrin über Deine Gedanken bist oder nicht!“ An diese weisen Worte denke ich heute noch oft zurück.

Alles Liebe,
Eva Imhof

 

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