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Ecuador plant THC-Grenze von 1 %

Autor:
Leafly Redaktion

Die ecuadorianische Regierung hat einen ersten Entwurf für den Plan vorgestellt, den THC-Höchstwert für Industriehanf auf 1% festzulegen und folgt damit Ländern wie Uruguay, die Schweiz und Australien.

Ecuador plant THC-Grenze von 1 %

Die Verschiebung des Grenzwertes in den jüngst vorgeschlagenen Entwürfen markiert eine politische Wende für Ecuador. So könnte nunmehr innerhalb einer einzigen Legislaturperiode die Überprüfung der Legalisierung von industriellem Hanf bis hin zur offiziellen Tilgung des Straftatbestandes aus dem ecuadorianischen Strafgesetzbuch erfolgen.

Der THC-Grenzwert von 1% basiert hierbei auf dem Trockengewicht der Hanfblätter. Die Novellierung des Strafgesetzbuchs würde deutlich machen, dass Hanf unter dieser Grenze nicht länger zu den unerlaubten Gewächsen gehört. Die Regulierung der THC-Werte fällt demnach in die Zuständigkeit der nationalen Landwirtschaftsbehörde.

Cannabis – ein heikles Thema in Ecuador

Die Cannabisregulierung hat sich in Ecuador als ein heikles Thema erwiesen.

„Viele Politiker sind sich des wirtschaftlichen Potenzials bewusst, das Hanf in den verschiedenen Gebieten darstellt. Es gibt jedoch immer noch einen Kampf gegen die wirtschaftlichen Interessen konservativer Eliten, die nicht wollen, dass sie angenommen werden“, so Oscar Farith Pino Herrera, Gründer der NGO Cáñamo Industrial Ecuador, laut einem Medienbericht.

Ecuador verabschiedete 2015 ein Gesetz, das den Cannabiskonsum entkriminalisiert. Unklarheiten haben jedoch in der Öffentlichkeit und bei den Behörden zu Verwirrung über CBD und anderen Wirkstoffen von Cannabis geführt.

Eine jüngste Abstimmung unter den ecuadorianischen Abgeordneten ergab 83 Stimmen für die Festlegung des Grenzwertes von THC auf ein Prozent. 23 Abgeordnete enthielten sich der Stimme. 20 stimmten gegen die Änderungen.

Mit der Festlegung des 1%-Richtwerts würde sich Ecuador auf globaler Ebene an die rechtliche Spitze setzen. In den meisten Teilen der Welt liegt der THC-Grenzwert für Industriehanf bei 0,3%. Hingegen wird in Europa unter einem noch strengeren THC-Grenzwert von 0,2% gearbeitet. In Nordamerika wird ein THC-Grenzwert von 0,3% eingehalten.

Zukünftige Strategien

Die Veränderungen in Ecuador würden sich auf die breitere Verwendung von Cannabis für medizinische Zwecke beziehen und zumindest teilweise den Weg für den lokalen CBD-Markt ebnen, obwohl viele Fragen offenbleiben. Einige der Abgeordneten sprachen sich zunächst für den Import von CBD aus, um möglichst hohe Qualitätsstandards zu gewährleisten.

Omar Vacas Cruz, Forscher am QCA Herbarium der Päpstlichen Katholischen Universität Ecuador sagte kürzlich:

„Viele der lokalen Produzenten stellen Öle und Arzneimittel in simplen Tontöpfen her“ Dabei handele es sich um Prozesse, die „unter technologisierten Standards und unter qualifizierter Aufsicht in Labors durchgeführt werden sollte.“ Es gibt Menschen, die mit dem Schmerz anderer Geld verdienen. Deshalb denke ich, dass mir der Import in erster Linie vorrangig erscheint. Dies schaffe einen Schwarzmarkt, da der Import bedeutet, Produkte zu höheren Preisen zu haben“. Cruz gab an, dass CBD derzeit in Ecuador für etwa 30 Dollar für eine 20 ml Flasche verkauft werde.“

Mögliche Investitionsfelder

Je nachdem, wie die Dinge sich entwickeln, könnten die jüngsten Gesetzesänderungen eine Flut von Investitionen auslösen, da amerikanische und kanadische Unternehmen seit langem Interesse an der Aussaat von Hanf in Ecuador zeigen, wo die langen Tagesstunden und der postvulkanische Boden optimale Bedingungen bieten, sagen lokale Akteure.

Ecuador wurde von Ländern wie Bolivien, Kuba und Südafrika in einer Erklärung unterstützt, die von den Vereinten Nationen im vergangenen Jahr gegenüber vorgeschlagen und wenige Zeit später angenommen wurde. Aus dieser geht hervor, dass sich die Länder dazu verpflichteten, „die Bedürfnisse des ländlichen Raums zu respektieren und zu schützen“, mit dem Ziel, „die Politik für den ländlichen Raum, die Cannabis in ihre Entwicklungsstrategien einbezieht“, zu verstärken.

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