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Endometriose: Neues Forschungsprojekt in Israel

Leafly: Alexandra Latour Autor:
Alexandra Latour

Die Endometriose ist eine gutartige Erkrankung, jedoch sehr schmerzhaft. Jetzt gibt es aber Hoffnung für Frauen mit Endometriose: Israelische Forscher gehen der Frage nach, ob Cannabinoide das schnelle Wachstum des Gebärmuttergewebes stoppen kann.

Endometriose: Neues Forschungsprojekt in Israel

Das israelische Startup-Unternehmen Gynica, das sich auf Cannabis-basierte Lösungen im Bereich der Frauengesundheit spezialisiert hat, ist das erste Unternehmen, das Forschungen im neu lizenzierten Lumir Lab auf dem Campus der Hebrew University of Jerusalem für die medizinische Cannabis-Industrie durchführt. Es soll der Frage nachgegangen werden, inwieweit Medizinalhanf die Symptome der Endometriose positiv beeinflussen kann.

Was ist Endometriose?

Die Endometriose ist die häufigste Unterleibserkrankung bei Frauen. Schätzungen zufolge kommt es jedes Jahr zu ungefähr 40 000 Neuerkrankungen. Weltweit leiden rund 180 Millionen Frauen an dieser schmerzhaften Erkrankung.

Bei der Endometriose handelt es sich um eine gutartige Erkrankung, die sehr häufig unentdeckt bleibt. Gewebe, das der Gebärmutterschleimhaut ähnelt, wächst bei dieser Unterleibserkrankung nicht nur in der Gebärmutterhöhle, sondern außerhalb der Gebärmutter in anderen Organen oder in den tieferen Wandschichten der Gebärmutter.

Die Symptome äußern sich in einer schmerzhaften Regelblutung sowie starken Unterleibskrämpfen. Es können auch weitere Symptome auftreten, wobei dies davon abhängig ist, in welchen Organen sich das Gebärmuttergewebe befindet. So kann jedes Organ betroffen sein. Besonders problematisch ist, dass zahlreiche Frauen mit Endometriose unfruchtbar sind, was für Frauen mit Kinderwunsch sehr belastend ist.

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Endometriose: Können Cannabinoide die Proliferation stoppen?

Das Lumir-Labor an der Hebrew University of Jerusalem wird von dem analytischen Chemiker Lumír Ondřej Hanuš geleitet, einem der weltweit führenden Cannabinoid-Forscher. Hingegen wird das Startup-Unternehmen Gynica vom Professor für Geburtshilfe und Gynäkologie der Universität Tel Aviv, Moshe Hod, geleitet. Dieser ist auch der Präsident der Europäischen Vereinigung für Perinatalmedizin ist.

Laut Gynica enthält das weibliche Fortpflanzungssystem nach dem Gehirn die meisten Endocannabinoidrezeptoren im menschlichen Körper. Studien belegen, dass Medizinalhanf die Symptome der Endometriose positiv beeinflusst und sogar die Proliferation (schnelles Wachstum von Gewebe) stoppen kann. Es ist jedoch noch mehr Forschung erforderlich, um die Wirkungsmechanismen zu verstehen und zu ermitteln, welche aktiven Cannabinoide endometriotische Läsionen am wirksamsten beseitigen, ein Wiederauftreten verhindern und Schmerzen reduzieren, ohne den Ovulationszyklus zu beeinträchtigen.

Der Sohn des Professors Moshe Hod, Yotam Hod, ist CEO und Mitbegründer der Asana Bio Group, einer auf medizinische Cannabisunternehmen spezialisierten israelischen Holdinggesellschaft. Diese ist unter der Marke Terrapeutics in Malta zur Herstellung von Cannabis zugelassen. Asana investierte 2,3 Millionen US-Dollar in das Lumir Lab.

Yotam Hod erklärte laut den Medien, das Labor zielt darauf ab, einen internationalen Standard für klinisch bewährte Cannabis-Behandlungen festzulegen, indem es klinische Validierungen, Analysen, kundenspezifische Produktformulierungen, Cannabinoid- und Terpen-Profile sowie Dienstleistungen zur Produkteinhaltung bereitstellt.

„Derzeit hat die große Mehrheit der auf verschiedenen Märkten erhältlichen Cannabisprodukte keine wissenschaftliche Basis. Das hält die medizinische Gemeinschaft davon ab, die Legitimität von auf Cannabis basierenden Behandlungen zu unterstützen. Wir möchten Werkzeuge und Lösungen anbieten, die derzeit nicht verfügbar sind“, führte Yotam Hod aus.

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