Der Europäische Tag der Epilepsie wurde im Jahr 2011 ins Leben gerufen und ist nicht mit dem „Tag der Epilepsie“ zu verwechseln, der jährlich am 5. Oktober in Deutschland begangen wird. So wurde der Europäische Tag der Epilepsie im Jahr 2011 von der Internationalen Liga gegen Epilepsie (ILAE) sowie dem International Bureau for Epilepsy (IBE) ins Leben gerufen, um für mehr Verständnis sowie eine bessere Betreuung der Patienten zu sorgen. Zudem möchten die Organisationen gegen die Diskriminierung Betroffener und deren Ungleichbehandlung in der Gesellschaft sowie am Arbeitsplatz vorgehen.
Europäische Tag der Epilepsie – das sind die Ziele
Der internationale Epilepsietag bietet allen Beteiligten die Möglichkeit, sich zusammenzuschließen und mit einer globalen Stimme zu sprechen. Die Ziele für diesen Gesundheitstag sind:
- Sensibilisierung für die Krankheit auf internationaler und staatlicher Ebene sowie in der Öffentlichkeit
- Stärkung der Epilepsiebewegung durch Vereinigung von Epilepsieverbänden in einer weltweiten Kampagne
- Erhöhung der Sichtbarkeit der Epilepsie
- Anregung zu Diskussionen über Epilepsie
- Epilepsieverbänden eine bedeutende Fundraising-Gelegenheit bieten
Während die Feierlichkeiten zum Europäischen Tag der Epilepsie von Land zu Land variieren, ist der gemeinsame Konsens der Wunsch, die Epilepsie hervorzuheben und auf die Notwendigkeit eines besseren Bewusstseins und Verständnisses, einer angemessenen Gesetzgebung und einer verbesserten Diagnose aufmerksam zu machen, um das Leben aller von Epilepsie Betroffenen zu verbessern.
Informationen zum heutigen Gesundheitstag der Epilepsie bietet die ILAE und das IBE.
Cannabis als Medizin und Epilepsie
In Deutschland leidet ungefähr ein Prozent der Bevölkerung unter einer aktiven Epilepsie. Bis zum 80. Lebensjahr erlebt fast jeder Zehnte einmal einen epileptischen Anfall. Besonders häufig werden Neuerkrankungen entweder im Kindes- oder Jugendalter oder aber bei älteren Menschen festgestellt. Damit ist die Epilepsie keineswegs eine seltene Erkrankung.
Eine Behandlung und medikamentöse Therapie ist unbedingt notwendig. Denn ansonsten besteht die hohe Gefahr, dass Anfälle vermehrt auftreten. Medizinalcannabis als ergänzende Therapieoption ist in den vergangenen Jahren immer mehr in den Fokus der Forschung gerückt. Vor allem das nicht-psychoaktive Cannabinoid Cannabidiol (CBD) ist für Forscher von großem Interesse, da es antikonvulsive Eigenschaften entfalten kann.
Bereits im vergangenen Jahr zum „Tag der Epilepsie“ haben wir über aktuelle Studien berichtet. Hier noch einmal eine kurze Zusammenfassung:
- Brasilianische Forscher fanden heraus, dass CBD-Extrakte wirksamer als gereinigtes isoliertes CBD gegen Epilepsieanfälle wirkte. Zwei Drittel der Probanden berichteten, dass die Häufigkeit der Anfälle abnahm.
- Kanadische Forscher gehen davon aus, dass CBD und THC antikonvulsive Eigenschaften besitzen. Kinder mit dem Dravet-Syndrom berichteten, dass sich ihre Lebensqualität durch die Einnahme eines Cannabispflanzenextraktes mit THC und CBD verbesserte. Auch die Anfallszahl verringerte sich.
- Britische Forscher sichteten verschiedene Forschungsarbeiten und kamen zu dem Schluss, dass CBD gut verträglich sei. Jedoch gebe es zwischen CBD und Clobazam Wechselwirkungen. Weitere mögliche Wechselwirkungen können zwischen CBD sowie mit Rufinamid, Zonisamid, Topiramat, Warfarin und Eslicarbazepin auftreten.
Erfahren Sie hier mehr zur Cannabis-Therapie bei Epilepsie.
In unseren Patientenakten gibt es zudem einige Betroffene, die über ihre Epilepsie-Erkankung und ihre Erfahrungen mit Medizinalhanf sprechen. So zum Beispiel unsere liebe Kolumnisten Uta, Niko aus Hamburg oder Magda aus Hessen.
Hinweis: In diesem Artikel berichten wir über rezeptpflichtiges CBD oder auch Cannabidiol. Dieser Artikel macht zur möglichen Zweckbestimmung keinerlei Vorschlag. Nutzversprechen bleiben den Apothekern überlassen.