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Evas Erfahrungen: entschleunigt durch die Vorweihnachtszeit

Eva Imhof Autor:
Eva Imhof

Eva Imhof macht in diesem Jahr alles anders. Sie geht entschleunigt durch die sonst so stressige Vorweihnachtszeit. Wie sie das macht und was das mit Medizinalcannabis zu tun hat, lest ihr in ihrer aktuellen Kolumne.

Evas Erfahrungen: entschleunigt durch die Vorweihnachtszeit

In der Vorweihnachtszeit muss ich immer ganz besonders über mich und mein Umfeld schmunzeln. Mein Mann sagte gerade: „Ich glaube, ich tausche alle Geschenke für Dich wieder um“. In dem Moment fangen wir beide an zu lachen, weil uns bewusst wird, wie absurd die Situation ist. Als wäre Weihnachten ein Wettbewerb, bei dem es jedes Jahr darum geht noch tollere Geschenke anzukarren und alles noch perfekter zu gestalten. Dieses Jahr mache ich alles anders und gehe gelassen und entschleunigt durch diese Zeit.

Entschleunigt? Aber schleunigst!

Wenn ich nicht gerade auf der Jagd nach Weihnachtsgeschenken bin, pendele ich zwischen Köln und Berlin für meine Jobs hin- und her oder schreibe mir To Do-Listen und schiebe Termine hin- und her, um überhaupt alles rechtzeitig zu schaffen. Ach ja, Kinder habe ich auch noch!

Wie auch immer – ich möchte mich nicht über meinen stressigen Vorweihnachtsalltag beschweren, ganz im Gegenteil. DENN: Der Alltag ist zurzeit für jede(n) vollgepackter und anstrengender als sonst.

Wie einfach ist Entschleunigung für kranke Menschen?

Immer wieder stelle ich mir die Frage, wie es Menschen gehen mag, die schwer erkrankt sind. Bei dem Gedanken daran werde ich sofort demütig gegenüber meinem eigenen Leben und denke lieber doppelt nach, mich über das „zu viel“ zu beklagen.

Gefühlt ist die Kluft zwischen Arm & Reich, krank & gesund zu keiner Zeit des Jahres so groß, wie in der Vorweihnachtszeit. Ehrlich gesagt zieht es mir den Magen zusammen, wenn ich daran denke wie viele Menschen in dieser von Lichterglanz und Plätzchenduft erfüllten Zeit krank und im schlimmsten Falle auch noch einsam sind.

Beispiele in den Patientenakten auf Leafly.de

Unsere Patientenakten erzählen die Geschichten von genau diesen, bewundernswert tapferen Menschen. Besonders tröstlich finde ich, dass all diesen Menschen durch Medizinalcannabis geholfen werden konnte ihr Leid zu lindern und sie somit vor allem auch die Weihnachtszeit ein bisschen mehr genießen zu können.

Seit ich 2017 angefangen habe als Botschafterin für Leafly.de zu arbeiten, habe ich einige Patienten persönlich kennengelernt, die durch Medizinalcannabis wieder hoffnungsvoller in die Zukunft blicken.

Ganz abgesehen davon leben viele dieser Patienten etwas vor, von dem man viel lernen kann: Denn nur, weil man krank ist, muss man nicht einsam sein oder sich zurückziehen!

Das ist ein großer Vorteil unserer heutigen „Online-Welt“. Man kann sich zum Beispiel in unserer Patientengruppe auf Facebook austauschen, sich verabreden, ganz getreu dem Motto „Geteiltes Leid ist halbes Leid“ oder eben auch „Geteilte Freude ist doppelte Freude“.

Weihnachtsstress? Nicht mit mir!

In Sachen Weihnachtsstress empfehle ich Folgendes – egal, ob krank oder gesund – ein bisschen entschleunigt durch den Tag gehen, sich nicht stressen und ärgern, dazu vielleicht noch ein paar Entspannungsübungen und sich mit den Liebsten oder Gleichgesinnten umgeben. Dann kann Weihnachten ganz wunderbar werden.

Wenn ich das Gefühl habe mein Stresslevel ist gerade zu hoch und ich schnell runter kommen möchte, wende ich zwei Atemtechniken an:
  1. Das ist ein Tipp von unserer Kolumnistin Mirian Lamberth, die als Heilpraktikerin und Yoga-Therapeutin sämtliche tolle Atemtechniken kennt: Beim Einatmen innerlich bis 6 zählen, dann kurz innehalten und beim Ausatmen wieder bis 6 zählen. Hintergrund: oftmals ist unsere Atmung, gerade unter Stress, zu flach. Mit dem Zählen erreicht man eine schnelle Beruhigung. Außerdem wird das Ein- und Ausatmen dadurch gleich lang, was ebenfalls zu einem schnellen „Runterkommen“ beiträgt.
  2. Mit beiden Beinen fest auf den Boden stellen. Dann die Arme in die Seiten aufstützen und mehrmals Schnauben wie ein Pferd 🙂 Hilft mir bei Anflügen von Panik.

Hinschauen statt Wegsehen

Wenn wir dann entschleunigt und entspannt sind, sollten wir alle genau hinschauen und helfen, wenn es nötig ist. Wenn Menschen nicht in der Lage sind aus dem Haus zu gehen, kann man sie besuchen, ihnen vorlesen, etwas kochen oder die Einkäufe erledigen.

Vereinsamung, besonders in der Weihnachtszeit, ist besonders traurig. Springen Sie über Ihren eigenen Schatten und bereiten Sie jemandem eine Freude.

Etwas Entschleunigtes zum Schluss

Zum Abschluss auch noch eine kleine Anekdote: Mein Mann Peter war heute Morgen auf dem Weg zu einem wichtigen Termin. Wie immer war er spät dran. Da sah er eine aufgelöste Mutter mit Kinderwagen auf der Straße.

Kurz überlegt er weiterzufahren (Weihnachtsstress und so) und hält dann an. Es stellt sich heraus, dass sie ihre Tasche in dem bereits davonfahrenden Bus vergessen hatte. Daraufhin fährt mein Mann dem besagten Bus hinterher, „rettet“ die Tasche und bringt alle wieder zusammen. Schön, oder? Denn am Ende freuen sich alle und haben ein gutes Gefühl. Auch das ist Entschleunigung.

Weitere Tipps zur Entschleunigung im Alltag finden Sie hier.

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen allen eine besinnliche (Vor-) Weihnachtszeit.

Ihre Eva Imhof

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