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Evas Erfahrungen: Männergesundheit

Eva Imhof Autor:
Eva Imhof

Wir neigen gerne dazu, alles und jeden in Schubladen stecken zu wollen: Bei mir ist das extrem so mit der Spezies Mann. Meiner Theorie nach geht kein Mann zu einer Vorsorgeuntersuchung. Also freiwillig. Wir Frauen dackeln seit unserer Pubertät regelmäßig einmal im Jahr zur Krebsvorsorge. Also zumindest alle meine Freundinnen machen das so. Aber haben Sie einen einzigen Mann in ihrem Umfeld erlebt, der zu irgendeiner Vorsorgeuntersuchung gegangen ist?!

Evas Erfahrungen: Männergesundheit

Was hat Männergesundheit mit mir zu tun? Wenn ich zu meinem Vater beispielsweise früher gesagt habe, er solle ein Glas Wasser trinken und auf seine Gesundheit achten, dann lachte er schallend und schmetterte mir entgegen: „Ha! Der Kräuterschnaps konserviert!“

Als Nachzüglerin war ich immer besorgt um die Gesundheit meines Papas und war bei diesen Sprüchen immer hin- und her gerissen zwischen Lachen und Verzweiflung. Glücklicherweise war ihm ein langes und glückliches Leben beschieden und es schien immer, als könnte ihm sowieso nichts und niemand irgendwas anhaben.

Männergesundheit geht uns alle an

Ich erinnere mich noch sehr gut an den Moment, als einer meiner Jugendfreunde mit der Diagnose Prostatakrebs konfrontiert wurde. Das war so absurd, dass ich es erst nicht wahrhaben wollte. So jung? Und ich kann mich noch gut daran erinnern, wie schlecht es ihm ging während der Chemotherapie. Wäre damals Cannabis als Medizin schon zugelassen gewesen, wäre diese gruselige Zeit garantiert nicht ganz so krass verlaufen. Da bin ich mir sicher!

Denn Cannabis als Medizin kann begleitend zur Chemotherapie eingesetzt werden, und hilft im Kampf gegen Übelkeit und Appetitlosigkeit. Nun muss ich beim Schreiben lachen. Denn – passend zu meinem Schubladendenken – sehe ich gerade meinen Jugendfreund mit einem Joint in der Hand am Krankenhausfenster stehen. Aber nein, so läuft das nicht: Medizinalhanf wird selbstverständlich nicht geraucht.

URein von den Zahlen her gesehen ist eine Erkrankung mit Anfang 20 zwar eher ungewöhnlich, andererseits ist Prostatakrebs die am häufigsten diagnostizierte Krebserkrankung bei Männern. Und es ist die am häufigsten krebsbedingte Todesursache bei Männern über 75 Jahren.

Wir müssen also ran an den Mann!

Am besten, BEVOR er erkrankt. Oder in einem sehr frühen Stadium. Denn, es gilt wie so oft: Je früher Prostatakrebs behandelt wird, desto größer sind die Chancen auf Heilung. Und jetzt kommt wieder der November ins Spiel, oder besser gesagt der “Movember”. Denn was mein Vater seit seiner Pubertät im Gesicht trug wird im November bei vielen Männern modern: der Schnauzbart! Warum das so ist, lesen sie hier.

Und da Schnauzbart auf Französisch “Moustache” heißt ergibt also die Mischung aus November und Moustache den Movember. Die Movember Foundation ist aktuell in 21 Ländern vertreten. Ist das nicht toll? Das Ganze ist aus dem Nichts entstanden: Gegründet von einem Haufen Kumpels in Australien, die eine Vision hatten – und nun kommen jährlich so viele Millionen an Spendengeldern zusammen!

Und ganz ehrlich: Normalerweise bin ich kein Fan von solchen bestimmten Tagen oder Monaten wie “Tag der Nettigkeit” usw. Aber wenn es um die Gesundheit geht, ist mir jedes Mittel Recht: vor allem, weil durch den Movember viele Männer auf das Thema Männergesundheit aufmerksam gemacht werden, die sich vorher nicht damit beschäftigt haben oder hätten.

Übrigens empfehle ich Ihnen sehr, sich hier auf Leafly.de noch ein bisschen umzuschauen: Es finden sich unterschiedliche Studien und Hinweise darauf, dass Cannabinoide womöglich beim Kampf gegen den Prostatakrebs nützlich sein könnten. Wo wir schon bei Männergesundheit sind: Auch bei Hodenkrebs und Cannabis (als Medizin) gibt es einen Zusammenhang!

Hilfe, Männergrippe!

Abschließend noch eine Frage an die Leser/innen: Macht IHR oder Euer Mann auch jedes Mal aus einem Schnupfen eine Lungenentzündung? Ach, da sind wir wieder beim Thema Schubladendenken und Vorurteil. Pardon! 😉 Aber ich habe in meinen jahrzehntelangen Feldversuchen selten was anderes erlebt.

Übrigens hat mein eigener Mann einen Brustmuskelkater für einen Herzinfarkt gehalten. Tragischerweise wurden in diesem Fall im Krankenhaus auch noch die Patientenakten vertauscht und er wäre beinahe tatsächlich am Herzen operiert worden, obwohl er kerngesund war! Aber das ist eine andere Geschichte …

In diesem Sinne: Bleiben Sie gesund!

Alles Liebe!!

Ihre Eva Imhof

P.S.: Mein Jugendfreund von damals konnte übrigens geheilt werden und ist inzwischen zweifacher Familienvater.

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