Die Forschung scheint sich immer mehr für das Thema „Fahrtüchtigkeit nach dem Cannabiskonsum“ zu interessieren. Ende Oktober 2018 veröffentlichten bereits Forscher Universitätsklinikum Düsseldorf ihre Ergebnisse. Besonders interessant war hier, dass die Testpersonen sechs Stunden nach dem Cannabiskonsum in ihrer Fahrtüchtigkeit beeinträchtigt waren. Und das, obwohl sie wenige Stunden nach dem Konsum zunächst wieder aufmerksam Auto fuhren.
Ende Dezember 2018 gab dann die University of Sydney bekannt, dass sie ebenfalls eine Studie zu dieser Thematik durchgeführt hat und dass die Ergebnisse dieses Jahr veröffentlicht werden (Leafly.de berichtete).
US-Studie zur Fahrtüchtigkeit und Cannabiskonsum in Planung
Einem Medienbericht zufolge führt die Colorado School of Public Health jetzt eine Studie darüber durch, wie der Cannabiskonsum die Fahrtüchtigkeit beeinflusst. Wie auch in Deutschland gibt es in den US-Bundesstaaten Höchstgrenzen. In Colorado gelten 5 Nanogramm THC pro Milliliter Blut.
Ein Cannabispatient erklärte hierzu in der Presse, dass die THC-Grenzwerte von Colorado nicht fair seien, besonders für Menschen wie ihn, die eine Toleranz aufgebaut haben.
„Das ist nicht fair für die medizinischen Cannabispatienten, da Cannabis etwa 30 Tage im Körper verbleibt. Auch wenn Patienten an einem Tag kein Cannabis verwendet haben, befinden sich Rückstände noch immer in ihrem Körper. Dies könnte dazu führen, dass ein THC-Test positiv ausfällt“, so der Cannabispatient.
Forscher der Colorado School of Public Health werden sich nun dieser Thematik in der Studie annehmen.
„Wir wissen, dass bestimmte Medikamente die Leistung der Menschen hinter dem Lenkrad wirklich beeinträchtigen. Alkohol ist das klassische Beispiel dafür. Unser Verständnis davon, wie Cannabis das Autofahren beeinflusst, ist weniger gut entwickelt“, erklärte Micahel Kosnett, einer der Leiter der Studie.
An der Studie nehmen sowohl Cannabiskonsumenten als auch Nichtkonsumenten teil. Um die Fahrtüchtigkeit zu überprüfen, machen die Probanden einen Fahrtest. Anschließend sollen die Probanden ihr Cannabis konsumieren und müssen dann erneut an einem Test teilnehmen. Danach folgen weitere Tests mit einem VR-Headset und einem iPad, um zusätzlich die Koordinationsfähigkeit zu beurteilen.
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