Wofür steht CBD?
CBD steht für Cannabidiol. Es handelt sich hierbei um ein Phytocannabinoid aus der Hanfpflanze (Cannabis Sativa L). Der israelische Cannabis-Forscher Raphael Mechoulam hat CBD erstmals synthetisiert.
Was ist der Unterschied zwischen CBD und THC?
Delta-9-Tetrahydrocannabinol (THC) und Cannabidiol (CBD) sind die bekanntesten Phytocannabinoide aus der Hanfpflanze. Insgesamt finden sich in der Cannabis Pflanze mehr als 100 verschiedene Phytocannabinoide. Der größte Unterschiedlich zwischen den beiden Phytocannabinoiden ist, dass THC psychoaktiv wirkt, also den bekannten „Rausch“ (High-Gefühl) auslöst. Hingegen entfaltet CBD keine psychoaktive Wirkung.
Was ist CBDA?
Wie alle Cannabinoide liegt CBD in der Cannabis-Pflanze hauptsächlich als Säure (Acid)vor. Es handelt sich hierbei also um eine Vorstufe von CBD, weshalb ein A hinter CBD gesetzt wird (CBDA). Durch Erhitzung wandelt sich das inaktive CBDA dann in das aktive CBD um.
CBD und das Endocannabinoid-System
Das Endocannabinoid-System ist Teil des Nervensystems und umfasst unter anderem die Cannabinoid-Rezeptoren CB1 und CB2. Die CB1-Rezeptoren befinden sich hauptsächlich auf den Nervenzellen im Gehirn sowie im Rückenmark. Aber auch in Teilen des Magen-Darm-Traktes, dem Herzen und den Blutgefäßen konnten CB1-Rezeptoren nachgewiesen werden. Hingegen liegen die CB2-Rezeptoren vor allem auf den Zellen des Immunsystems, wie zum Beispiel auf den weißen Blutkörperchen. Zudem liegen die CB2-Rezeptoren auf den Zellen, die am Knochenaufbau und Knochenabbau beteiligt sind.
Cannabidiol (CBD) bindet im menschlichen Körper an die Cannabinoid-Rezeptoren CB1 und CB2 agonistisch. Allerdings kann es die Aktivität der Rezeptoren auch blockieren. Dieser Mechanismus ist jedoch noch ungeklärt.
(Erklärung: Agonistisch bedeutet „in gleicher Richtung wirkend“ oder auch als „Mitspieler wirkend“.)
Darüber hinaus wirkt CBD als Antagonist auch an dem G-Protein gekoppelter Rezeptor GPR55. Die physiologische Rolle dieses Rezeptors ist aber noch nicht geklärt.
Wirkung von THC und CBD
THC bindet gut an die CB1-Cannabinoid-Rezeptoren. Wenn diese Verbindung auftritt, aktiviert das psychoaktive Cannabinoid die CB1-Rezeptoren oder stimuliert sie. Deshalb wird das Cannabinoid auch als CB1-Rezeptor-Agonist bezeichnet.
THC imitiert teilweise das (körpereigene) Endocannabinoid Anandamid, das ebenfalls CB1-Rezeptoren aktiviert. Tierstudien haben gezeigt, dass Anandamid den Appetit steigern und die empfundene Freude beim Verzehr von Lebensmitteln erhöhen kann. Außerdem spielt es eine Rolle bei der Erinnerungsfähigkeit, der Motivation und der Schmerzempfindung.
CBD hat dagegen eine niedrige Bindungsaffinität für CB1-Rezeptoren. Es ist als ein Antagonist von CB1-Agonisten kategorisiert. Das bedeutet, dass es nicht direkt wirkt, um CB1-Rezeptoren zu aktivieren oder zu unterdrücken. Vielmehr unterdrückt es die CB1-aktivierenden Eigenschaften eines Cannabinoids wie THC.
Bei gleichzeitiger Einnahme beider Cannabinoide stimuliert das THC die CB1-Rezeptoren direkt, während das CBD eine Art modulierenden Einfluss auf das THC hat. CBD reduziert oder „antagonisiert“ die Fähigkeit von THC, CB1-Rezeptoren zu stimulieren. Das kann einige der Effekte des psychoaktiven Cannabinoids verringern, insbesondere negative Wirkungen auf die Psyche, wie Angst und kurzfristige Gedächtnisstörungen. Vereinfacht gesagt bedeutet es, dass Cannabidiol die berauschende Wirkung lindern kann.
Therapeutischer Nutzen von Cannabidiol
Studien legen nahe, dass Cannabidiol positive Wirkungen auf verschiedene Beschwerden haben kann, die durch unter anderem durch folgende Krankheiten ausgelöst werden:
- Arthritis
- Diabetes
- Alkoholismus
- Multiple Sklerose
- chronische Schmerzen
- Schizophrenie
- Posttraumatische Belastungsstörung
- Depressionen, Angsterkrankungen
- antibiotikaresistente Infektionen
- Epilepsie (vor allem beim Dravet-Syndrom und Lennox-Gastaut-Syndrom)
Cannabidiol interagiert mit den Rezeptoren im Endocannabinoid-System, sodass es eine vielfältige Wirkung haben kann. In der Literatur und verschiedenen Studien finden sich Hinweise darauf, dass CBD eine entzündungshemmende Wirkung haben kann. Weitere Studien haben auch eine schmerzstillende Wirkung sowie angstlösende Wirkung gezeigt. Einer aktuellen Studie ist zu entnehmen, dass das Phytocannabinoid auch gegen aggressive Verhaltensweisen eine positive Wirkung entfalten kann.
CBD-Produkte: Was ist CBD Öl?
CBD Öl darf nicht mit Hanf-Öl verwechselt werden. Denn Hanf-Öl wird aus den Samen des Nutzhanfs hergestellt und ist im Grunde ein Speiseöl. Cannabidiol-Öl (kurz: CBD Öl) wird aus den Hanfblüten oder -blättern hergestellt. Der THC-Gehalt muss in Deutschland unter 0,2 Prozent liegen.
Um die CBD-Extrakte zu gewinnen, kommt die schonende CO2-Extraktion zum Einsatz. Hierbei bleiben die natürlichen Inhaltsstoffe des Cannabis erhalten. Eine weitere Methode, um das Hanf-Extrakt bzw. CBD-Extrakt zu gewinnen, ist die Isolation und Reinigung des Cannabidiols aus Cannabis. Infolge dessen entstehen CBD-Kristalle, die bis zu 99,9 Prozent aus Cannabidiol bestehen. Alle anderen Inhaltsstoffe aus Cannabis gehen hier jedoch verloren.
CBD Öl ist in unterschiedlich hohen Konzentration erhältlich. Oftmals wird das CBD Öl mit 2, 5 und 10 Prozent angeboten. Um die Wirkung des CBD Öls auszutesten, kann mit einem niedrig potenten CBD Öl begonnen werden. Es ist unbedingt darauf zu achten, dass die Wirkung nicht stärker wird, je höher die Konzentration ist.
Erfahren Sie hier mehr über CBD Öl, die Wirkung und Einsatzmöglichkeiten.
Neben dem CBD Öl sind auch inzwischen auch weitere CBD-Produkte erhältlich. Hierzu gehören zum Beispiel CBD Kapseln, Kaugummis und CBD-haltige Cremes.