Nach Brustkrebs bei Frauen und Prostatakrebs bei Männern ist der Dickdarmkrebs die zweithäufigste Krebserkrankung. Grundsätzlich kann Krebs in Form von Tumoren in jedem Darmabschnitt entstehen. Demnach gibt es die Darmkrebsformen Dünndarmkrebs und Dickdarmkrebs/Mastdarmkrebs.
Auch im Analbereich kann Krebs auftreten, die häufigste Darmkrebsart ist jedoch der Dickdarmkrebs. Seltener entstehen Dünndarmkrebs und Mastdarmkrebs. Je nachdem, welcher Darmabschnitt von Krebs befallen ist, wird zwischen einem Rektumkarzinom und einem Kolonkarzinom unterschieden. Während sich der Tumor beim Rektumkarzinom im letzten Dickdarmabschnitt (Mastdarm) befindet, wird unter dem Begriff Kolonkarzinom der Tumor beschrieben, der in einem höheren Darmabschnitten liegt.
Von einem metastasierenden Darmkrebs wird gesprochen, wenn der Krebs bereits Metastasen (Absiedlungen) in anderen Organen gebildet hat. Das bedeutet, dass der Tumor nicht mehr nur im Darm vorhanden ist, sondern dass Metastasen in anderen Organen (meist in der Lunge und in der Leber) festgestellt wurden.
Ursachen und Symptome von Darmkrebs
Die genauen Ursachen der Darmkrebsarten sind nicht vollständig geklärt. Ein Rektumkarzinom und Kolonkarzinom entwickelt sich, wenn sich Zellen in der Darmschleimhaut entarten und anschließend unkontrolliert teilen, sodass ein Tumor entsteht. Da sich Darmkrebs schleichend entwickelt und zunächst keine Symptome verursacht, ist eine regelmäßige Darmkrebsvorsorge (Test auf okkultes Blut im Stuhl/Darmspiegelung) notwendig. Häufig bilden sich Darmpolypen (Veränderungen der Darmschleimhaut), die zwar gutartig sind, jedoch als Vorstufe zum Darmkrebs gelten. Während der Darmspiegelung werden Gewebeproben von den Darmpolypen genommen und anschließend im Labor untersucht.
Es existieren verschiedene Risikofaktoren, die die Wahrscheinlichkeit der Darmkrebsarten erhöht. Hierzu gehören unter anderem chronisch-entzündliche Darmerkrankungen (Colitis ulcerosa), Darmkrebsfälle in der Familie, Darmpolypen in der Familie, Übergewicht, Alkohol/Rauchen sowie eine ungünstige Ernährung mit zu wenigen Ballaststoffen.
Im frühen Stadium fehlen in der Regel typische Darmkrebssymptome. Mögliche Beschwerden können sich unter anderem in Form von Blut im Stuhl, wiederholte Darmkrämpfe über einen längeren Zeitraum, häufiger Stuhlgang, unerklärliche Gewichtsabnahme, Appetitlosigkeit und vergrößerte Lymphknoten sein.
In den meisten Fällen sind diese Beschwerden jedoch harmloser Natur und noch kein Beweis für eine Krebserkrankung. Dennoch sollte Abklärung ein Arzt aufgesucht werden.
Darmkrebs und cannabinoide Arzneimittel
Je früher der Darmkrebs erkannt wird und mit der Behandlung bzw. Therapie begonnen wird, desto größer ist die Chance auf Heilung. Im frühen Stadium stellt die Operation die wichtigste Therapiemethode dar. Hingegen erfolgt im fortgeschrittenen Stadium (metastasierender Darmkrebs) nur dann eine Operation, wenn die Lebensqualität für den Betroffenen verbessert werden kann oder der Krebs starke Schmerzen verursacht. Zudem kann eine Operation möglich sein, um die Metastasen aus anderen Organen zu entfernen, sofern dies möglich ist. Eine Chemotherapie und Strahlentherapie sowie Medikamente gegen Krebs kommen ebenfalls zum Einsatz.
Gerade in der Chemotherapie und Strahlentherapie hat sich Cannabis als Medizin als hilfreich erwiesen, um die Nebenwirkungen wie Übelkeit und Erbrechen zu lindern. Außerdem können die Cannabinoide Delta-9-Tetrahydrocannabiniol (THC) und Cannabidiol (CBD) aus der Hanfpflanze den Appetit der Patienten anregen und wirken stimmungsaufhellend. Gleichzeitig können THC und CBD gegen Schmerzen eingesetzt werden.
Lesen Sie in diesem Beitrag mehr über Dickdarmkrebs und Medizinalcannabis.
Quellen:
Division d’Anesthésiologie, Département Anesthésiologie, Pharmacologie Clinique et Soins Intensif de Chirurgie, Hôpitaux Universitaires, CH-1211 Genève 14, Switzerland, Tramèr MR1 et al., 2001, “Cannabinoids for control of chemotherapy induced nausea and vomiting: quantitative systematic review”