Zwangsstörungen

Die Zwangsstörungen oder auch Zwangserkrankungen zählen zu den psychischen Störungen. Es handelt sich dabei um unkontrollierbare und unerwünschte Gedanken, die meist ein unwiderstehlicher Drang begleitet, gewisse Handlungen oder Rituale auszuführen. Diese Handlungen dienen der Eindämmung von Ängsten und vermeintlichen Problemsituationen. Die Betroffenen wollen die zwanghaften Handlungen nicht ausführen, fühlen sich aber dazu getrieben, bzw. aus unbestimmten Gründen dazu gezwungen. Die Zwangshandlungen und Rituale bringen den Betroffenen meist kurzfristig Erleichterung, in schweren Fällen müssen sie aber mehrmals täglich ausgeführt werden. Sowohl der Arbeitsalltag als auch das Sozialleben der Betroffenen leiden meist stark unter den Zwangsstörungen.

Symptome von Zwangsstörungen

Etwa drei von 100 Menschen in Deutschland leiden unter Zwangsstörungen. Die Symptome fallen unterschiedlich aus, wobei es einige typische Zwangshandlungen gibt. Dazu gehören:

  • Wiederholungen: z.B. das ständige Prüfen, ob Türen und Fenster verschlossen sind und das Anordnen von Dingen auf einem Tisch nach bestimmten Mustern oder Regeln
  • Hygienesorgen: z.B., ob die Hände von Bakterien befreit sind und ein damit einhergehendes, ständiges Händewaschen
  • Zweifel: z.B. die Unsicherheit, etwas richtig verstanden zu haben und ein ständiges Nachfragen
  • Grübeln: z.B. das ständige Durchdenken bestimmter Themen, ohne dabei zu einer Lösung oder einer Entscheidung zu kommen
  • Zwangsideen und Zwangsbefürchtungen: z.B. die Befürchtung, eine Tätigkeit nicht richtig erledigt zu haben oder sich gegenüber anderen schlecht verhalten zu haben
  • Aggressive Zwangsgedanken: z.B. gewaltsame und obszöne Vorstellungen, von denen der Betroffene sich nicht befreien kann, wie die Vorstellung sexueller Übergriffe, oder die Vorstellung, jemanden zu beleidigen

Zwangsstörungen und cannabinoide Arzneimittel

Es ist nachgewiesen, dass cannabinoide Arzneimittel bzw. Cannabis bei Depressionen, Ängste und psychischen Belastungen helfen können. Auch bei Zwangsstörungen haben sie das Potenzial, Stress und Angst zu reduzieren und die Betroffenen davon abzuhalten, Zwangshandlungen als Folge unbegründeter Ängste auszuführen. Die Cannabinoid-Rezeptoren, die im Gehirn die Herzfrequenz und den Blutdruck bei Stress senken, sind in der Lage, das Panik- und Angstverhalten zu reduzieren.
Mit Verabreichungen des Cannabinoids Cannabidiol (CBD) konnten Veränderungen des regionalen Blutflusses und der neuronalen Korrelate der Hirnaktivität festgestellt werden. Die Ergebnisse dieser Untersuchungen bewiesen Auswirkungen des Cannabinoids auf die Linderung von Angstzuständen und Stressreaktionen.

Weiterhin könnten die euphorisierenden Effekte des Cannabinoids THC (Δ9-Tetrahydrocannabinol) Betroffenen von Zwangsstörungen bei der Verarbeitung und beim Überwinden negativer Gedanken und Ängste helfen.

Quellen:

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