Die Forscher der Istanbul University erklärte, dass in der Leber große Mengen Fruktose metabolisiert werden und dies zu Leberfunktionsschäden führen kann. Das Cannabinoid Tetrahydrocannabinol (THC) sei als therapeutisches Mittel für klinische und experimentelle Anwendungen bekannt. Ziel der Studie war es, die Auswirkungen einer THC-Behandlung auf Entzündungen, Lipidprofile und oxidativen Stress in der Rattenleber mit Hyperinsulinämie zu untersuchen.
Was ist eine Hyperinsulinämie?
Wenn das Blut eine zu hohe Konzentration Insulin enthält, spricht man von einer Hyperinsulinämie. Meist steckt dahinter ein Diabetes mellitus Typ 2. Denn bei diesem Diabetes-Typ sprechen die Körperzellen wesentlich schlechter auf das Hormon Insulin an. Dieses soll den Zucker aus den Blutgefäßen weiterleiten. Die Bauchspeicheldrüse reagiert auf diese Insulinresistenz, indem sie vermehrt Insulin in das Blut abgibt. Der Überschuss lässt in der Regel mit der Zeit nach. Denn beim Diabetes Typ 2 stellt die Bauchspeicheldrüse die Insulinproduktion nach vielen Jahren überwiegend oder ganz ein.
In sehr seltenen Fällen ist ein Insulinom (gutartiger Tumor der Bauchspeicheldrüse) für erhöhte Insulinwerte verantwortlich, der große Mengen Insulin freisetzt. Infolge dessen kann es Unterzuckerungen mit niedrigen Blutzuckerwerten kommen.
THC reduzierte Hyperinsulinämie
Die Forscher berichteten im Ergebnis, dass eine langfristige und niedrig dosierte THC-Verabreichung die Hyperinsulinämie bei Ratten bis zu einem gewissen Grad reduzieren konnte.
Bisher gibt es nur wenige Studien, die sich mit dem Einfluss von Cannabinoiden auf eine Diabetes-Erkrankung befasst haben. Vor einigen Jahren wurde sogar noch vermutet, dass Cannabinoide das Ausbrechen einer Diabetes-Erkrankung fördern könnten. Demgegenüber stehen Studienergebnisse, die gezeigt haben, dass Cannabiskonsumenten wesentlich seltener eine Diabetes-Erkrankung entwickeln.
Darüber hinaus gibt es Hinweise darauf, dass das Cannabinoid Cannabidiol (CBD) mit seinen entzündungshemmenden Eigenschaften vermutlich in der Lage ist, den Krankheitsverlauf des Typ-1-Diabetes zu verzögern. Außerdem gibt es ältere Studien, die vermuten lassen, dass die Kombination aus THCV und CBD den Fettabbau in der Leber reduzieren und die Glukoseintoleranz verringern kann, was sich wiederum positiv auf einen Typ-2-Diabetes auswirken könnte. Dies deckt sich auch mit den Ergebnissen der oben genannten aktuellen Studie.
Mehr zu Cannabis und Diabetes:
Diabetes und Cannabis als Medizin
Weltdiabetestag: Studie weist Komplikationen auf
Diabetes: CBD verbesserte Gedächtnisleistung