Viele Eltern stehen Cannabis als Medizin noch skeptisch gegenüber. Schaut man sich jedoch die Forschungsergebnisse und Studien an, darf berechtigte Hoffnung aufkommen, dass Cannabinoide zumindest bei der begleitenden Krebstherapie ein schonender Ersatz für starke Schmerzmittel sein können. Zum Internationalen Kinderkrebstag gibt Leafly.de einen Überblick über die Einsatzmöglichkeiten.
Die Überlebenschancen von Krebskindern haben sich in den letzten 30 Jahren deutlich verbessert. Wenn der Krebs früh genug erkannt wird, können 70 % der Kinder überleben. So der Elterngruppenverband ICCCPO, hinter dem 96 Verbände von Eltern krebskranker Kinder in 61 Ländern stehen. In Deutschland ist er durch die Deutsche Leukämie-Forschungshilfe DLFH / Deutsche Kinderkrebsstiftung vertreten. Die DLFH ist der Dachverband von 70 örtlichen Eltern- und Fördervereinen in Deutschland. Näheres zum Internationalen Eltergruppenverband.
Internationaler Kinderkrebstag: Heilungschancen ungleich verteilt
Dennoch stirbt alle drei Minuten nach Angaben von Childhood Cancer International (CCI) weltweit ein Kind an Krebs. Trotz enorm verbesserter Behandlungsmöglichkeiten sind die Heilungschancen dabei sehr unterschiedlich. Während in den hoch entwickelten Ländern mittlerweile mehr als drei Viertel der an Krebs erkrankten Kinder wieder gesund werden, haben in den Entwicklungsländern deutlich weniger Kinder die Chance, die schwere Krankheit zu überleben.
Oft fehlt es nicht nur an den notwendigen Medikamenten, sondern aufgrund der schlechten Gesundheitssysteme auch an einer fachgerechten zügigen Behandlung und Versorgung, betonte die Internationale Vereinigung der Kinderkrebs-Elternorganisationen anlässlich des Internationalen Kinderkrebstages am 15. Februar.
Jedes an Krebs erkrankte Kind sollte nach Aussage von CCI überall auf der Welt Zugang zu einer qualitativ hochwertigen Behandlung haben. Dies müsse von den jeweiligen Länderregierungen sichergestellt werden. Aber auch bei optimaler medizinischer Versorgung sei es wichtig, die Krebserkrankung in einem möglichst frühen Stadium zu diagnostizieren. Dadurch würden die Heilungschancen deutlich verbessert, so CCI.
Wie weiß ich ob mein Kind Krebs hat?
Typische Anzeichen, die auf eine Krebserkrankung bei Kindern hindeuten, können beispielsweise Knoten oder Schwellungen im Bauch und Beckenbereich oder an Hals, Kopf und Extremitäten sein. Auch unerklärliches längeres Fieber, extreme Blässe, Schlappheit, blaue Flecken, häufige Blutungen sowie Schmerzen in Gelenken und im Rücken können ebenso wie Kopfschmerzen, Übelkeit, Erbrechen, Abgeschlagenheit oder Müdigkeit Hinweis auf eine mögliche Krebserkrankung sein. Obwohl viele dieser Symptome auch bei anderen und weitaus harmloseren Krankheiten auftreten, ist es ratsam, wenn sie über einen längeren Zeitraum beobachtet werden, Rat in einem Kinderkrebszentrum zu holen.
Krebs bei Kindern: Krankheitsbilder
Kinder und Jugendliche erkranken in den meisten Fällen an grundlegend anderen Krebserkrankungen als Erwachsene. So sind zum Beispiel Karzinome im Kindes- und Jugendalter außerordentlich selten (1%), während sie bei Erwachsenen mehr als 90 % der Erkrankungen ausmachen.
Bei Kindern und Jugendlichen sind Erkrankungen des blutbildenden Systems am häufigsten:
- Leukämien und Lymphome sind zusammen für etwa 46 % der Krebsneuerkrankungen verantwortlich
- Auch Hirntumoren unterschiedlicher Art sind relativ häufig (ca. 22 %) sowie Neuroblastome (circa 8 %)
- Verschiedene weitere Tumoren treten auf, beispielsweise für das Kindes- bzw. Jugendalter typische Erkrankungsarten an Knochen, Weichteilen, Nieren, Augen oder der Leber
Die Erkrankungsraten gibt das Deutsche Kinderkrebsregister regelmäßig heraus.
Cannabis als Medizin für Krebskinder
Bisher wird Cannabis als Medizin in der Schulmedizin bei Kindern lediglich gegen Epilepsie sowie Übelkeit und Erbrechen im Rahmen einer Chemotherapie eingesetzt. Hiervon profitieren vor allem auch kleine Krebspatienten, die sehr unter den starken Nebenwirkungen der Chemo leiden.
Weiterhin bringt Dronabinol Lebensqualität für sterbenskranke Kinder. Der hohe THC-Gehalt macht das Leben etwas leichter und die Tage im Hospiz erträglich.
Neuste Forschungen belegen, dass in einigen Fällen Cannabinoide Krebszellen abtöten können. Die Ergebnisse lassen darauf schließen, dass Cannabinoide das Wachstum von Tumoren verhindern können, indem sie Zellen abtöten, das Zellwachstum blockieren und die Entwicklung von Blutgefäßen hemmen, die Tumore für ihr Wachstum benötigen.
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