Im Juni dieses Jahres startete in Irland ein fünfjähriges Pilotprogramm, um den Zugang zu Medizinalcannabis zu schaffen. Dieses Pilotprogramm ermöglicht Ärzten, Patienten eine Behandlung auf Cannabisbasis zu verschreiben. Allerdings können nur Patienten mit bestimmten Erkrankungen davon profitieren, bei denen eine Standardbehandlungen keinen Erfolg gezeigt. Zu diesen Erkrankungen gehören:
- Spastik im Zusammenhang mit Multipler Sklerose
- hartnäckige Übelkeit und Erbrechen im Zusammenhang mit einer Chemotherapie
- schwere Epilepsie
Einem Bericht zufolge wurden jetzt die beiden Produkte Aurora High CBD Oil Drops und CannEpil für die Verwendung in Irland im Rahmen des neuen Medical Cannabis Access-Programms zugelassen und registriert.
Die beiden zur Lieferung der Produkte zugelassenen Unternehmen sind Aurora Cannabis Enterprises Inc und MGC Pharmaceuticals, die beide als für die Verwendung im Rahmen des Programms geeignet empfohlen wurden.
Die Cannabisprodukte des Unternehmens werden nun in Anhang 1 der Verordnung über den Missbrauch von Drogen (Verschreibung und Kontrolle der Abgabe von Cannabis für medizinische Zwecke) 2019 aufgeführt.
Ursprüngliche Meldung vom 27. Juni 2019
Vor über zwei Jahren hat der Gesundheitsminister von Irland namens Simon Harris bereits angekündigt, ein Zugangsprogramm zu Medizinalcannabis einzurichten. Die Einrichtung verzögerte sich jedoch ständig, denn die Regierung hatte Probleme, einen Lieferanten mit entsprechenden Qualitätsstandards zu finden. Ende 2018 machten sich dann Mitarbeiter des irischen Gesundheitsministeriums auf nach Dänemark, um dort nach einer Lösung zu suchen (Leafly.de berichtete).
Geht man nach den aktuellen Medienberichten, scheint die Regierung in Irland jetzt eine Lösung gefunden zu haben. Denn hier heißt es, dass das Land Medizinalcannabis endlich legalisiert hat. Gesundheitsminister Harris hat nun ein Gesetz unterzeichnet, um ein fünfjähriges Pilotprogramm für den Zugang zu Medizinalcannabis zu schaffen.
Irland: Keine Pläne für Volllegalisierung
Bei der Unterzeichnung gab Harris an, dass in Irland keine Pläne zur Legalisierung von Cannabis bestehen.
„Ziel dieses Programms ist es, dass Patienten, bei denen die konventionelle Behandlung fehlgeschlagen hat, den Zugang zu Cannabis aus medizinischen Gründen bekommen. Letztendlich wird es die Entscheidung des medizinischen Beraters sein, in Absprache mit seinem Patienten eine bestimmte Behandlung einschließlich einer Behandlung auf Cannabis-Basis verschreiben,“ erklärte Gesundheitsminister Harris bei der Unterzeichnung des Gesetzes.
Das neue Gesetz erlaubt nun die Verordnung von Medizinalcannabis lediglich bei Übelkeit und Erbrechen in Verbindung mit einer Chemotherapie. Zudem ist die Verordnung bei schwerer und behandlungsresistenter Epilepsie sowie bei Spastizität in Verbindung mit einer Multiplen Sklerose zulässig.
Weiter heißt es in dem Bericht, dass das neue Gesetz nicht die Produktion von Medizinalcannabis in Irland erlaubt. Stattdessen werden die Produkte aus Europa bezogen. Für den Import ist die Health Product Regulatory Authority zuständig, die das Medizinalcannabis an die Apotheken abgibt.
Harris wies noch darauf hin, dass er einen „sehr offenen Geist“ habe, um den medizinischen Cannabisanbau im Land zuzulassen. Jedoch liege der Anbau von medizinischem Cannabis in Irland wahrscheinlich in der Verantwortung des öffentlichen Gesundheitswesens. Laut dem Bericht wird dies allerdings nicht vor dem Jahr 2024 geprüft.