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Israel: Medizinalhanf auf normalem Rezept

Leafly: Alexandra Latour Autor:
Alexandra Latour

Medizinalhanf auf einem normalem Rezept? In Deutschland undenkbar. Eine neue Richtlinie soll dies jedoch jetzt in Israel ermöglichen, sodass Ärzte Cannabis wie jedes andere Medikament auch, auf einem normalen Rezept verordnen können.

Israel: Medizinalhanf auf normalem Rezept

Seit Anfang diesen Jahres gibt es immer wieder Neuigkeiten aus Israel. Im Januar verabschiedete die dortige Regierung ein Gesetz, um es Unternehmen zu ermöglichen, Medizinalhanf in andere Länder zu exportieren (Leafly.de berichtete). Ob Deutschland zu diesen Ländern gehören wird, ist bisher noch unklar.

Darüber hinaus gab es weitere interessante News. Denn nachdem der ehemalige Premierminister Ehud Barak auf der CannaTech-Konferenz in Tel Aviv im April referierte, nahm die Regierung in Israel noch am gleichen Tag die Entkriminalisierung von Cannabis vor. Auch hierüber haben wir ausführlich berichtet.

Der private Besitz von Cannabis ist nun nicht mehr strafbar und es droht auch keine Gefängnisstrafe mehr. Wer mit einer geringen Menge Cannabis erwischt wird, muss ein Ordnungsgeld zahlen. Dabei liegt die Grenze für den persönlichen Gebrauch bei bis zu 15 Gramm Cannabis.

Medizinalhanf: Neue Richtlinien in Israel

Einem aktuellen Medienbericht ist jetzt zu entnehmen, dass das Gesundheitsministerium den Zugang zu Medizinalhanf erleichtern möchte. Das Ministerium hat bekannt gegeben, dass Cannabis aus der Liste der Gefahrenstoffverordnung entfernt werden soll. Das würde bedeuten, dass Ärzte Medizinalhanf und weitere Cannabisprodukte auf einem normalen Rezept verordnen können. Das Ausstellen eines Betäubungsmittelrezeptes wäre dann nicht mehr notwendig. Zudem könnten Apotheken dann damit beginnen, kontrollierte Cannabisprodukte an Erwachsene ab 18 Jahren zu verkaufen.

Dem oben genannten Bericht ist weiter zu entnehmen, dass Ärzte dann zukünftig bis zu 40 Gramm Medizinalhanf auf einem Rezept verschreiben dürfen, und zwar für die folgenden Indikationen:

  • entzündliche Darmerkrankungen
  • neurologische Erkrankungen
  • schwere Epilepsie (auch bei Minderjährigen)
  • Krebserkrankungen
  • Parkinson
  • HIV/AIDS

Der stellvertretende Gesundheitsminister Yaakov Litzman erklärte aber auch, dass die Umsetzung dieser neuen Richtlinie keine Legalisierung von Cannabis sei.

„Ich habe mich entschlossen, den Empfehlungen von Fachleuten des Gesundheitsministeriums zu folgen, und die Verwendung eines Rezepts anstelle einer Lizenz für bestimmte Erkrankungen zu erlauben“, erklärte Litzman weiter.

Bisher ist jedoch noch unklar, wann die neue Richtlinie in Kraft tritt.

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