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Kanada legalisiert cannabishaltige Lebensmittel

Leafly: Alexandra Latour Autor:
Alexandra Latour

Cannabishaltige Lebensmittel sind jetzt von der kanadischen Regierung im Rahmen der zweiten Legalisierungsphase freigegeben worden.

Kanada legalisiert cannabishaltige Lebensmittel

Vor kurzem hat die Regierung von Kanada die Regularien für cannabishaltige Lebensmittel veröffentlicht. Allerdings treten die neuen Bestimmungen erst am 17. Oktober 2019 in Kraft, also genau ein Jahr nach der Legalisierung von Cannabis (Leafly.de berichtete). Die Hersteller müssen sich jedoch noch etwas gedulden. Denn laut dem Cannabisgesetz müssen sie noch 60 Tage warten, um ihre Produkte verkaufen zu können. Das bedeutet, dass cannabishaltige Lebensmittel frühestens am 17. Dezember in den Verkauf kommen.

„Bis Dezember 2019 muss die lizenzierte Industrie entscheiden, welche neuen Produkte sie produzieren“, erklärte ein Regierungsbeamter gegenüber den Medien.

Die lang erwartete Veröffentlichung der Vorschriften führt zu einem breiteren Zugang zu Cannabisprodukten, was die Kundenbasis und die Einnahmen der Cannabisindustrie erheblich steigern könnte. Schätzungen zufolge könnte der Markt für cannabishaltige Lebensmittel auf einen Wert von 1,6 Mrd. USD wachsen.

Strenge Vorschriften für cannabishaltige Lebensmittel

Cannabishaltige Lebensmittel können von Erwachsenen in Einzelhandelsgeschäften und im Internet erworben werden. Die kanadischen Provinzen und Territorien können jedoch eigene Vorschriften in Bezug auf den Verkauf und den Verbrauch festlegen. Denkbar ist, dass einige beispielsweise Konsumlounges zulassen, in denen die Cannabislebensmittel verkauft werden.

Die Vorschriften sehen strenge Beschränkungen für diese neuen Produktklassen vor. Jede Packung mit cannabishaltigen Lebensmitteln darf nur bis zu 10 Milligramm THC enthalten, unabhängig davon, wie viel sich in der Packung befindet.

„Sie sind auf 10 Milligramm pro Packung beschränkt. Unabhängig davon, ob es in der Verpackung einen oder zehn Kekse gibt. Die Grenze liegt bei 10 Milligramm pro Packung“, erklärte der Regierungsbeamte.

Die Obergrenze von 10 Milligramm THC pro Packung wurde bereits bei der Vorlage der Gesetzesänderung kritisiert. Denn Menschen, die Cannabis für medizinische Zwecke verwenden, benötigen stärkere Dosen als 10 Milligramm.

Regeln für Cannabiskonzentrate und Vape Pens

Wenn es um Extrakte und Konzentrate geht, legt die Health Canada einen Höchstwert von 1.000 Milligramm THC pro Packung fest. Vape Pens unterliegen der gleichen 1000-Milligramm-Grenze und dürfen keinen Zucker, Farbstoffe oder Süßstoffe enthalten, die das Verdampfen verstärken.

Vorsichtsmaßnahmen für Kinder

Die neuen Vorschriften für cannabishaltige Lebensmittel enthalten strenge Kontrollen, um Kinder zu schützen. So dürfen die Produkte nicht die Neugier Minderjähriger wecken. Deshalb gelten hier die gleichen strengen Verpackungsanforderungen wie für jedes andere Cannabisprodukt. Das bedeutet, die Produkte müssen einfach und ohne große Werbung sowie kindersicher verpackt sein. Zudem muss die Warnung von der Health Canada deutlich lesbar sein. Auf keinen Fall darf die Verpackung „kindgerecht“ sein.

Die Vorschriften lassen jedoch einiges an Interpretation zu. Während US-Bundesstaaten wie Washington einen strengeren Ansatz verfolgen und den Herstellern von Lebensmitteln Richtlinien dazu geben, welche Formen, Farben und Designs außerhalb des zulässigen Bereichs liegen, gibt die kanadische Regierung keine strengen Richtlinien vor.

CBD als Gesundheitsprodukt

Weiter heißt es in dem Bericht, dass die Health Canada auch die Regulierung von CBD als Gesundheitsprodukt erwägt.

„Eine Reihe von Interessengruppen haben den Wunsch geäußert, den regulatorischen Rahmen für CBD-Produkte so zu gestalten, dass sie als Gesundheitsprodukten verwendet werden können“, erklärte ein Vertreter von der Health Canada.

Die Health Canada war jedoch noch nicht in der Lage, hierüber eine endgültige Entscheidung zu treffen.

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