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Kolumbien: öffentlicher Cananbiskonsum erlaubt

Debo-2019 Autor:
Deborah Avanzato

Das kolumbianische Verfassungsgericht hat entschieden, dass das Verbot des öffentlichen Cannabiskonsums aus dem Polizeigesetz von 2017 verfassungswidrig ist. Somit ist der öffentliche Konsum im Land gestattet. Experten erhoffen sich nun weiter Schritte hin zur kompletten Legalisierung.

Kolumbien: öffentlicher Cananbiskonsum erlaubt

Vergangene Woche machte Kolumbien Schlagzeilen damit, dass es aufgrund seine geografischen Lage Vorteile beim Cannabisanbau hat (Leafly.de berichtete). Nun gibt es spannende Neuigkeiten aus dem Land. Das kolumbianische Verfassungsgericht hat nämlich Teile des Polizeigesetzes von 2017 für verfassungswidrig erklärt. Somit ist jetzt der Cannabiskonsum in der Öffentlichkeit erlaubt.

Das Urteil legalisiert den öffentlichen Cannabiskonsum in der südamerikanischen Nation. Das Gericht sagte, dass das Verbot „das Recht auf Privatsphäre, die Autonomie des Einzelnen und die freie Entfaltung der Persönlichkeit verletzt“.

Kolumbien: Medizinalhanf bereits seit drei Jahren erlaubt

Cannabis und andere illegale Drogen wurden in Kolumbien vor sieben Jahren entkriminalisiert. Medizinalcannabis ist seit drei Jahren erlaubt, ebenso der Heimanbau für den persönlichen Gebrauch. Cannabis für Freizeitzwecke bleibt hingegen illegal.

Senator Gustavo Bolívar wies darauf hin, dass das Urteil auf „technischen Gesetzesfehlern“ und nicht auf dem Wunsch beruht, das Gesetz 2017 zu ändern.

Das Polizeigesetzbuch wurde 2017 als politischer Versuch zur Begrenzung und Bestrafung des Cannabiskonsums nach der Genehmigung des medizinischen Gebrauchs in Kraft gesetzt, und viele Teile des Kodex gelten als lästig und ungerechtfertigt“, erklärte Bolívar gegenüber der Presse.

Präsident Duque sagte, nachdem er das Gerichtsurteil akzeptierte, dass die freie Bestimmung der Persönlichkeit nicht über der freien Bestimmung der Drogenabhängigkeit stehe. Er fügte hinzu, dass die Polizei weiterhin Strafen verhängen und Cannabis beschlagnahmen werde. Auch wenn niedrige Dosen als legal für den persönlichen Gebrauch angesehen werden.

„Ein Gesetz kann keine allgemeinen Einschränkungen der Freiheit schaffen; es muss zeitlich, örtlich und sachlich spezifisch sein und der Angemessenheit und Verhältnismäßigkeit unterliegen“, heißt es in der Entscheidung.

Kolumbien: Folgt die Legalisierung?

Das Gerichtsurteil in dieser Woche könnte ein Sprungbrett für eine vollständige Legalisierung sein, glauben einige Experten. Nach Angaben der lokalen kolumbianischen Medien bereitet sich ein Mehrparteienblock darauf vor, eine „totale Veränderung im Drogenkrieg“ in Form eines weitreichenden Gesetzes zur Reform der Drogenpolitik vorzuschlagen. Unter der Leitung von Senator Bolívar plant die Gruppe, die Gesetzgebung Ende Juli in den Kongress einzuführen.

„Wir werden eine neue Drogenpolitik für unser Land formulieren. Eine, die auf Beweisen und Zahlen basiert. Und eine, die es uns ermöglicht, an eine effektive Strategie zu denken. Denn alle Daten, die wir untersucht haben, zeigen einen großen Misserfolg in unserem Krieg gegen Drogen „, führte Bolívar aus.

Micheal Miller, Redakteur der L.A. Weekly, erklärte, dass Kolumbien das Potenzial habe, das Kanada und Israel des Cannabis in Lateinamerika zu sein sowie eine neue wirtschaftliche Evolution vornazutreiben.

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