Eine aktuelle Krebs-Studie von englischen Wissenschaftlern hat den Effekt von pharmazeutischem, synthetischem Cannabidiol (CBD) auf das Tumorwachstum von Krebspatienten erforscht. Das Besondere an der Untersuchung, die von Wissenschaftlern der St George’s University of London durchgeführt wurde: Sie untersucht die Auswirkungen von CBD direkt am Menschen.
Krebs-Studie untersucht Auswirkungen von synthetischem CBD auf Patienten
Cannabidiol (CBD) ist neben Tetrahydrocannabinol (THC) das häufigste Cannabinoid in medizinischen Cannabis-Produkten. Beide Inhaltsstoffe sind für eine Vielzahl von pharmakologischen Wirkungen verantwortlich. Im Gegensatz zu THC besitzt CBD jedoch keine psychoaktiven Wirkungen. Die WHO hat bestätigt, dass CBD ungefährlich ist und keine Abhängigkeit erzeugt (Leafly berichtete).
Cannabinoide werden unter anderem bei der Behandlung von Schmerzen, Übelkeit und Kachexie bei Krebs-Patienten eingesetzt. Die Wissenschaftler der Cannabis-Studie weisen jedoch darauf hin, dass es bisher keine objektive klinische Untersuchung über den anticancerogenen Effekt von Cannabinoiden gibt. Daher war das Ziel der aktuellen Studie, die Auswirkungen von synthetischem CBD bei einer Reihe von Krebspatienten zu bewerten.
Insgesamt 119 Krebs-Patienten, die meisten mit Metastasen, nahmen an der Studie teil. Sie erhielten pharmazeutisches, synthetisches Cannabidiol in öligen Tropfen mit einer Konzentration von 5 Prozent. Jeder Tropfen enthielt 1 mg synthetisches CBD in einem neutralen Öl.
Die Patienten nahmen das CBD-Öl an drei aufeinander folgenden Tagen, dann schloss sich eine dreitägige Pause an. Die durchschnittliche Dosis betrug 10 mg pro Tag, die jedoch an den jeweiligen Status der Erkrankung angepasst wurde. Die minimale Anwendungsdauer betrug mindestens sechs Monate. 28 der 119 Teilnehmer erhielten auf eigenen Wunsch nur CBD als Behandlung. Andere Patienten nahmen zusätzlich das Cannabis-Arzneimittel Sativex oder auch andere Medikamente ein.
Ergebnisse der CBD-Studie
Die Krebs-Studie zeigt, dass bei manchen Patienten ein Rückgang der Metastasen beobachtet werden konnte, während sich bei anderen die Ausbreitung der Krebszellen verlangsamte. Bei einigen Probanden zeigte die Behandlung aber auch keinen Effekt. Bei keinem der 119 Patienten kam es zu Nebenwirkungen.
Die Autoren der Krebs-Studie kommen zu dem Schluss, dass CBD eine potenzielle Therapie-Option für Patientinnen und Patienten mit Brustkrebs oder Glioblastom sei. Vor allem, wenn konventionelle Therapien keine Wirkung zeigen. Das Ergebnis der Untersuchung rechtfertige weitere Studien, so die Wissenschaftler, um die Wirkung von CBD als potenzielle Krebs-Therapie besser beurteilen zu können.
Hinweis: In diesem Artikel berichten wir über rezeptpflichtiges CBD oder auch Cannabidiol. Dieser Artikel macht zur möglichen Zweckbestimmung keinerlei Vorschlag. Nutzversprechen bleiben den Apothekern überlassen.