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Litauen gibt Cannabis als Medizin frei

Leafly: Alexandra Latour Autor:
Alexandra Latour

Litauen ist ein weiteres europäisches Land, das jetzt schwerkranken Patienten den Zugang zu Cannabis als Medizin ermöglicht. So hat das litauische Parlament einstimmig beschlossen, den Ärzten die Möglichkeit zu geben, Medizinalhanf zur Behandlung bestimmter Gesundheitszustände zu verschreiben. Ab Mai 2019 geht es los.

Litauen gibt Cannabis als Medizin frei

Während sich Österreich schwertut mit der Freigabe von Cannabis als Medizin, sind andere europäische Länder auf dem Vormarsch. Das Vereinigte Königreich erklärte erst vor kurzem, dass Cannabis als Medizin ab dem 1. November 2018 verschreibungsfähig ist (Leafly berichtete). Damit schließt sich Großbritannien anderen europäischen Ländern wie Deutschland, Dänemark, Italien und jetzt auch Litauen an, die ebenfalls Cannabis als Medizin legalisiert haben.

Gesetzesänderung tritt im Mai 2019 in Kraft

Den Medien zufolge hat das litauische Parlament das Gesetz verabschiedet, das es Ärzten erlaubt, auf Cannabis basierende Medikamente zu verordnen. Von 141 Abgeordneten im Parlament stimmten 91 Abgeordnete für die Verabschiedung des Gesetzes, sodass dieses nur noch von Präsident Dalia Grybauskaite in Kraft zu setzen ist.

„Dies ist eine wegweisende Entscheidung, die es den Patienten ermöglicht, die bestmögliche Behandlung zu erhalten. Das bedeutet natürlich nicht, dass Cannabis in den Apotheken zum Rauchen verfügbar ist, bevor es in einen Nachtclub geht“, erklärte der konservative Abgeordnete Mykolas Majauskas, der das Projekt vorlegte.

Die Verwendung von Cannabis zu Freizeitzwecken bleibt in Litauen jedoch weiterhin illegal.

Verkauf von Medizinalhanf in Litauen

Der Verkauf von Medizinalcannabis erfordert jedoch eine Lizenz der staatlichen Aufsichtsbehörden. Medizinische Cannabisprodukte müssen registriert und ihre Wirksamkeit durch wissenschaftliche Forschung nachgewiesen werden. Nach der Registrierung werden die Produkte für schwerkranke Patienten verfügbar sein. Zu diesen zählen Patienten, die an Multipler Sklerose, schweren Formen von Epilepsie und HIV/AIDS leiden.

Die Erteilung der erforderlichen Genehmigungen für klinische Studien erfolgt durch die staatliche Arzneimittelkontrollbehörde.

Die Kanadier sind auch schon da

Aurora Cannabis, eines der führenden medizinischen Cannabis-Unternehmen Kanadas, ist bereits in dem kleinen baltischen Land aktiv. Erst im September gab das Unternehmen bekannt, Europas größten Hersteller, Verarbeiter und Lieferanten von zertifiziertem Bio-Hanf und Hanfprodukten namens Agropro UAB und die Schwesterfirma Borela UAB übernommen zu haben.

Derzeit besitzen Agropro und Borela 1.600 Hektar Land für den Cannabisanbau. Dies wäre ein potenzieller Ertrag von mehr als einer Million Kilogramm Bio-Hanf. Hinzu kommen über 3.000 Hektar, die auf Litauen, Lettland, Estland und Polen ausgedehnt werden können.

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