Im vergangenen Jahr tat sich in Sachen Cannabis ziemlich viel in Luxemburg. Zunächst setzte der Luxemburger Staat innerhalb weniger Monate die Freigabe von Medizinalcannabis durch. Kurze Zeit später war man sich in den Koalitionsverhandlungen einig, Cannabis auch für Freizeitzwecke zu legalisieren (Leafly.de berichtete). In einem Medienbericht heißt es jetzt, dass der Luxemburger Staat 20 kg Medizinalcannabis im Wert von 50.000 Euro gekauft hat.
Luxemburger Staat versorgt Krankenhausapotheken mit Cannabis
In Luxemburg dürfen Ärzte seit Juli 2018 Cannabis als Medizin verordnen, wenn sie vorher an einer speziellen Weiterbildung teilgenommen haben. In einer parlamentarischen Anfrage wollte der Piratenabgeordnete Marc Goergen vom Luxemburger Staat wissen, wie der staatliche Einkauf von Medizinalcannabis abläuft.
Hierauf erklärten die Minister Jean Asselborn und Etienne Schneider von der LSAP laut Bericht, dass sich der Luxemburger Staat im Dezember 2018 von unterschiedlichen Unternehmen hat Kostenvoranschläge geben lassen. Letztendlich entschied sich dann der Luxemburger Staat für ein Cannabisunternehmen aus Kanada. Eine Bestellung für drei unterschiedliche Cannabissorten habe schon stattgefunden, und zwar 20 Kilogramm Medizinalcannabis für 50.000 Euro. Das entspricht einem Preis von 2,50 Euro pro Gramm Cannabis.
Darüber hinaus heißt es in dem Medienbericht, dass die Regierung inzwischen eine weitere Bestellung für Cannabis-Öl plant. Zudem erklärt die Regierung, dass die Cannabisprodukte lediglich in Krankenhausapotheken erhältlich sind. Denn so könne die Regierung den Cannabiskonsum kontrollieren und auch einen Missbrauch schneller feststellen.
Regierung plant Legalisierung von Cannabis für Freizeitzwecke
Nach dem Regierungsantritt der blau-rot-grünen Koalition im Dezember 2018 versprach sie die Legalisierung von Cannabis für Freizeitzwecke. Laut dem Bericht laufen aktuell die Vorbereitungen für die Legalisierungen. Der Luxemburger Staat stehe hierfür mit den Niederlanden und Kanada im Kontakt, um sich verschiedene Legalisierungsmodelle näher anzusehen. Die Minister Asselborn und Schneider erklärten jedoch, dass es noch zu früh sei, um aus diesen Gesprächen ein Fazit zu ziehen. Weiter heißt es, dass es aber wohl in jedem Fall eine luxemburgische Cannabis-Agentur geben wird. Diese soll die Cannabis-Legalisierung begleiten.
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