Magen-Darm Erkrankung: Morbus Crohn
Morbus Crohn ist eine chronisch-entzündliche Darmerkrankung mit unklarem Ursprung. Meist tritt sie zwischen dem 15. und dem 35. Lebensjahr auf. Obwohl der gesamte Magen-Darm-Trakt befallen sein kann, zeigt sich die Erkrankung aber typischerweise im letzten Abschnitt des Dünndarms. Die Betroffenen leiden an Durchfällen, Gewichtsverlust und Unterbauchschmerzen. Auch Fisteln und Abszesse sind nicht selten.
Darüber hinaus kann sich Morbus Crohn in Symptomen außerhalb des Magen-Darm-Traktes zeigen. Beispielsweise können Augenentzündungen, Gelenkschmerzen oder Hautprobleme auftreten. Da die Erkrankung sehr belastend ist und der Leidensdruck der Betroffenen hoch, entwickeln nicht wenige eine Depression oder depressive Verstimmung.
Morbus Crohn tritt in Schüben auf. Die Patient*innen werden häufig mit Immunsuppressiva behandelt. Durch den unregelmäßigen Befall des gesamten Gastrointestinalsystems ist eine Heilung nicht möglich. Die Therapie zielt daher darauf ab, das Fortschreiten der Krankheit und das erneute Auftreten entzündlicher Schübe zu verhindern. So werden die Symptome so weit es geht reduziert.
Entspannt essen dank Medizinalcannabis
Daniela leidet an Morbus Crohn, seitdem sie 17 Jahre alt ist. Durch die Darmerkrankung magerte sie stark ab – bis zu einem Body Mass Index (BMI) von 15. Unter 18,5 gilt bei Erwachsenen als Untergewicht.
Die Crohnpatientin erhielt hoch dosiert Cortison, aber sie litt unter den Nebenwirkungen. Daniela musste viele Arzneimittel ausprobieren, die sie nicht vertrug. Zum Glück hat sie inzwischen ein Medikament gegen Morbus Crohn gefunden, das wirkt und keine zu starken Nebenwirkungen hervorruft.
Darüber hinaus erhält sie Cannabis auf Rezept von ihrem Hausarzt. Das Medikament hilft Daniela dabei, zur Ruhe zu kommen und sich zu entspannen. So empfindet die junge Frau wieder Appetit – ohne Stress und ohne ständig über das Thema Essen nachzudenken.
“Essen ist für mich jetzt wieder ganz normal. Ich kann mich sogar wieder am Essen freuen, aber es liegt nicht mehr so ein Fokus darauf.”
Gesundes Leben und Ernährung bei Magen-Darm Erkrankungen
In unserer Leafly.de Patientenakte haben wir vor einem halben Jahr über Daniela berichtet. Wie sie uns kürzlich erzählt hat, geht es ihr weiterhin sehr gut. Ihre Blutwerte liegen im Normalbereich. “Also wie bei einem gesunden Menschen”, so die Crohnpatientin. Sie bemüht sich sehr, ein gesundes Leben zu führen und auf ihre Ernährung zu achten.
“Das wäre ohne Cannabis nicht möglich, weil ich die Ruhe und die Zeit, die ich dafür brauche, nicht hätte.”
Manuel: Ernährungsumstellung und Medizinalcannabis
Auch Manuel kämpft seit seiner Jugend mit Morbus Crohn. 20- bis 30-mal am Tag besuchte er die Toilette – was sein Leben enorm einschränkte. So plante er seine Wege danach, ob in der Nähe ein WC war. Er konnte keine Nacht durchschlafen, ohne im Stundentakt aufstehen zu müssen.
Keine Therapie konnte ihm langfristig helfen. Nach vielen Jahren, in denen er mit starken Nebenwirkungen der Medikamente zu kämpfen hatte, entschied er sich dafür, seine Ernährung radikal umzustellen. Darüber hinaus begann er mit einer Cannabis-Therapie. Seine bisherigen Arzneimittel setzte er ab.
Seit über zwei Jahren nahezu ohne Symptome
Inzwischen ist Manual seit mehr als zwei Jahren fast symptomfrei. Er nimmt nur noch Cannabis als Medizin ein. Die starken Durchfälle gehören der Vergangenheit an und seine WC-Frequenz ist auf ein nahezu normales Level gesunken.
“Mir geht es nach wie vor hervorragend”, erzählte uns Manuel kürzlich. “Vor allem geht es mir mental viel besser. Ich bin einfach mega happy mittlerweile. Ich liebe mein Leben und es macht mir wieder Spaß.”
Gerade hat Manuel eine Reihe mit Videos zum Thema Morbus Crohn und Medizinalcannabis gestartet. In den Filmen geht es um seine persönlichen Erfahrungen und seinen eigenen Weg (zu Manuels erstem Video geht es hier).
Reizdarmsyndrom
Das Reizdarmsyndrom ist eine sehr häufige Erkrankung. Nahezu jeder zweite Mensch mit Magen-Darm-Beschwerden leidet unter diesem Syndrom. Die Erkrankung ist eine Ausschlussdiagnose. Das bedeutet: Erst schließen die Ärzte körperliche Erkrankungen aus, dann diagnostizieren sie das Reizdarmsyndrom. Dieses zeigt keine auffälligen Befunde im Labor oder der Bildgebung, wie zum Beispiel der Ultraschalluntersuchung.
Das Leiden ist zwar harmlos, häufig aber sehr unangenehm. So kann das Syndrom mit Durchfällen oder auch Verstopfung einhergehen, mit Bauchschmerzen, Völlegefühl und Blähungen. Häufig hilft den Betroffenen eine Umstellung der Diät.
Cannabis als Medizin bei Reizdarmsyndrom
David aus Luxemburg konnte wegen eines Reizdarmsyndroms und einer Migräne kein wirklich geregeltes Leben führen. Er verspürte permanent Stuhldrang. Wenn er auf der Toilette war, hatte er aber das Gefühl, seinen Darm nicht vollständigen entleeren zu können. Das führte zu 13 bis 15 Toilettengängen pro Tag. Hinzu kamen Migräneschübe, die über mehrere Tage anhielten.
Die Medikamente, die ihm die Ärzte verschrieben, schlugen nicht an. Mit Cannabis als Medizin verging der Stuhldrang, sodass seine Toilettengänge auf zwei bis drei pro Tag abnahmen. Auch die Migräneschübe konnte David mit Cannabinoiden abmildern.
Kai: Malrotation
Unser vierter Magen-Darm-Patient leidet an einer andersgearteten Erkrankung: Kai wurde mit einer Darm-Malrotation geboren. Diese ist ein potenziell lebensgefährlicher Defekt des Fötus, bei dem sich der Darm nicht an die richtige Stelle im Bauchraum bewegt. Bei Kai wurde das Problem leider nicht erkannt.
Patient*innen mit einer Malrotation des Darms können in der Kindheit oder im Erwachsenenalter an Bauchschmerzen, Erbrechen, einer akuten Darmverschlingung oder Reflux leiden. Mit 23 Jahren erlitt Kai eine Verschlingung des Darms. Im Krankenhaus wurde ihm die Hälfte des Dickdarms und ein großer Teil des Dünndarms entnommen.
Nach der Operation litt der junge Mann an Verdauungsproblemen und starken Schmerzen. Er wurde mit hoch dosierten Opiaten behandelt, die seine Organe schädigten. Die Wirkung der Medikamente war dagegen nur gering. Stattdessen half ihm die Anwendung von Cannabis in Selbstmedikation, seine Schmerzen zu reduzieren und nachts endlich zur Ruhe zu kommen und Schlaf zu finden.
Unsere Leafly.de Magen-Darm Patientenakten:
https://www.leafly.de/leafly-de-patientenakte-daniela-morbus-crohn-bayern/
https://www.leafly.de/patientenakte-manuel-morbus-crohn/
https://www.leafly.de/patientenakte-david-reizdarmsyndrom-sodbrennen-migraene/
https://www.leafly.de/patientenakte-kai-angeborene-darmmalrotation/