Marlene Mortler verweist auf einflussreiche Interessengruppen
Die Nachfrage nach Cannabis auf Rezept steigt kontinuierlich in Deutschland (Leafly berichtete). Dieses Interesse beruht nach Meinung der deutschen Drogenbeauftragten aber nicht nur auf dem medizinischen Nutzen von Cannabis. Dahinter stecken auch einflussreiche Interessengruppen, so Mortler. Laut Leipziger Volkszeitung erklärte die CSU-Politikerin jetzt am Rande einer UN-Drogenkonferenz in Wien:
„Uns ist vollkommen klar, dass es Druck von Patienten gibt, denen von Lobbyisten eingeredet wird, dass Cannabis immer die beste Medizin ist“, sagte Marlene Mortler.
Und weiter erklärte sie, dass Cannabis-Arzneimittel zwar für manche Patienten sinnvoll seien, aber nicht „die erste Wahl“ sein sollten:
„Es gibt viele andere gut wirkende, besser wirkende Medikamente.“
Vereinte Nationen diskutieren über Cannabis
Marlene Mortler nahm an einer Sitzung der Suchtstoffkommission der Vereinten Nationen teil, in der UN-Mitglieder die internationale Drogenpolitik regelmäßig weiterentwickeln. In den nächsten Tagen wird das Gremium über den Vorschlag der Weltgesundheitsorganisation (WHO) beraten, den Cannabis-Wirkstoff Cannabidiol (CBD) von der Liste der verbotenen Substanzen zu streichen (Leafly.de berichtete.) Das nicht-psychoaktive CBD ist neben THC der wichtigste Wirkstoff der Cannabispflanze.
Marlene Mortler kritisiert US-Investoren
Die Kritik von Marlene Mortler an den wirtschaftlichen Interessen hinter der Legalisierung von Cannabis ist nicht neu. Bereits 2017, nicht lange nach Inkrafttreten des Cannabisgesetzes, dass die Legalisierung von Cannabis als Medizin zuließ, warnte die Drogenbeauftragte schon vor Lobby-Gruppen. Vor allem US-Investoren witterten ein gutes Geschäft mit Cannabis auf dem deutschen Markt, so Mortler. Der Druck nehme zu, Cannabis zu legalisieren, sagte die CSU-Politikerin bei der Vorstellung des Drogen- und Suchtberichts 2017 in Berlin laut Handelsblatt.
Nach den Worten Mortlers steckt die Cannabis-Lobby dahinter: „Es geht um ein großes Geschäft“, erklärte sie und fügte hinzu, dass selbst für Hedgefonds – insbesondere aus den USA – das reiche Deutschland ein „hoch interessanter Markt“ sei. Diese Investoren warten nur darauf, dass Cannabis hier legalisiert werde, so Marlene Mortler.
Hinweis: In diesem Artikel berichten wir über rezeptpflichtiges CBD oder auch Cannabidiol. Dieser Artikel macht zur möglichen Zweckbestimmung keinerlei Vorschlag. Nutzversprechen bleiben den Apothekern überlassen.