Forscher der University of Colorado haben im Juni dieses Jahres die Ergebnisse ihrer Studie veröffentlicht. Sie stellten fest, dass der Cannabiskonsum bei älteren US-Bürgern zugenommen hat. Demnach sind Senioren eine neue Zielgruppe der Cannabisindustrie.
In Massachusetts veranstaltete jetzt die Beraterin für Medizinalcannabis Kathy Furze-Spencer ein Seminar für Senioren, die sich für den Einsatz von Medizinalcannabis interessierten. Laut einem Bericht waren rund 60 Senioren anwesend.
Der US-Bundesstaat Massachusetts hat Medizinalcannabis bereits im Jahr 2012 freigegeben. Cannabis für Freizeitzwecke ist seit dem Jahr 2016 legal.
Senioren hörten dem Vortrag gespannt zu
In ihrem Seminar umriss Furze-Spencer die lange Geschichte der Nutzung der Cannabispflanze. So auch die Art und Weise, Cannabis zu konsumieren. Außerdem sprach sie kurz über Cannabinoide, die weiteren Verbindungen in der Pflanze sowie das Endocannabinoidsystem.
Darüber hinaus erklärte Furze-Spencer, dass das Cannabinoid Cannabidiol (CBD) weit verbreitet sei und dass Menschen CBD gegen Schmerzen, Stress und Angstzustände verwenden, ohne dass es zu signifikanten Nebenwirkungen komme.
Einige Senioren wollten mehr über CBD erfahren, vor allem in Bezug auf die Wirksamkeit. Jedoch ist Furze-Spencer keine Ärztin, was sie mehrmals auch betonte. Denn somit darf sie keine Aussagen zur Wirksamkeit tätigen oder aber einen medizinischen Rat geben.
„Sie können sich nicht auf eine Substanz verlassen, genauso wie Sie sich nicht auf ein Arzneimittel als Ersatz für eine gute Gesundheit verlassen können“, erklärte Furze-Spencer.
Auf einem Beistelltisch lagen zudem Broschüren, in deren Kleingedrucktem stand, dass viele der gesundheitlichen Vorteile von CBD noch von der FDA geprüft werden müssen.
CBD für Senioren
Furze-Spencer führte weiter aus, dass CBD womöglich Angstzustände, Krämpfe, Depressionen und Schlafstörungen lindern kann. Zudem könne CBD entzündungshemmend wirken. Sie fügte noch hinzu, dass sie glaube, dass CBD dazu beigetragen habe, die Schwere eines Herzinfarkts zu verringern, den ihr Mann im letzten Jahr erlitten hatte.
Einer der Senioren, nämlich George Smith erklärte, dass ihn das Seminar ein wenig an den Verkauf von „Schlangenöl“ erinnere, wo „alle nach einer schnellen Lösung suchen“.
„Die Menschen suchen nach etwas, mit dem sie sich besser fühlen. Und vielleicht hilft es jemandem … [aber] du bist auf dich allein gestellt. Fragen Sie Ihren Arzt“, erklärte Smith.
Die meisten Senioren führten aus, dass sie den Vortrag sehr interessant fanden und darüber nachdenken, CBD auszuprobieren. Einige der Senioren verwenden sogar bereits schon jetzt CBD. So erklärte Eileen Rice, die in Dartmouth lebt, dass sie CBD für verschiedene gesundheitliche Probleme nehme.
„Mein Sohn hat mich darauf aufmerksam gemacht. Und es hilft“, erklärte Rice.
Am Ende des Vortrags wies Furze-Spencer noch darauf hin, dass die regelmäßige Einnahme von CBD-Produkten dazu führen könnten, dass die Senioren einen Drogentest nicht bestehen. Zudem erklärte sie, dass CBD mit verschiedenen Medikamenten interagieren kann und dass vor der Einnahme ein Arzt um Rat gefragt werden sollte.