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Medizinalhanf: Importmengen werden erhöht

Leafly: Alexandra Latour Autor:
Alexandra Latour

Derzeit wird Medizinalhanf aus den Niederlanden und Kanada importiert. Allerdings decken die bisherigen Importmengen längst nicht die hohe Nachfrage. Jetzt bekommt Deutschland von seinen Nachbarn Hilfe: Das Bundesgesundheitsministerium ließ jetzt verlauten, dass die Niederlande 800 Kilogramm mehr pharmazeutisches Cannabis als bisher liefern werden.

Medizinalhanf: Importmengen werden erhöht

Medizinalhanf kann im Grunde genommen aus jedem Land importiert werden, sofern ein Land die standardisierte Arzneimittelqualität garantieren kann. Zurzeit werden rund 60 Prozent der Cannabisblüten aus Kanada und die restlichen 40 Prozent aus den Niederlanden bezogen. Bisher wurden jährlich 700 Kilogramm Cannabis aus den Niederlanden importiert.

Steigender Bedarf an Medizinalhanf

Nach dem Inkrafttreten des Cannabis-Gesetzes im Jahr 2017 stieg die Nachfrage nach Cannabisblüten kontinuierlich an. Zwar konnten die Importmengen erhöht werden, dennoch war der Bedarf zu groß und es kam zu Lieferengpässen (Leafly berichtete). Die Gesamtimportmenge von rund 1,2 Tonnen Cannabisblüten wurde bereits im 2017 überschritten. Im ersten Halbjahr 2018 wurde die Gesamtimportmenge sogar mit rund 1,62 Tonnen Cannabisblüten überschritten, so der Sprecher des Bundesgesundheitsministeriums.

„Cannabis made in Germany“ erst im Jahr 2020

Bis Cannabispatienten Medizinalhanf aus deutschem Anbau zur Verfügung steht, muss der Bedarf weiterhin über Importe gedeckt werden. Wie vor Kurzem berichtet, hat das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) am 20. Juli eine neue Ausschreibung zum „Anbau, Verarbeitung, Lagerung, Verpackung und Lieferung von Cannabis für medizinische Zwecke“ bekannt gegeben. Das Gesamtvolumen beträgt diesmal 10,4 Tonnen Cannabis, verteilt auf vier Jahre mit jeweils 2.600 Kilogramm. Ursprünglich waren 6,6 Tonnen geplant. Die Zuschläge sollen in der ersten Jahreshälfte 2019 vergeben werden. Mit einer Ernte ist also erst 2020 zu rechnen.

Bundesgesundheitsminister bittet Niederlande um Unterstützung

In dem Bericht eines Online-Magazins heißt es jetzt, dass Bundesgesundheitsminister Jens Spahn die Niederlande um Hilfe gebeten hat. Sein Amtskollege Hugo de Jonge sagte zu, in Zukunft bis zu 1,5 Tonnen Medizinalhanf nach Deutschland zu liefern. Aktuell liegt die Liefermenge bei 700 Kilogramm.

Die Zusage von Hugo de Jonge wertete Spahn als „gelebte Nachbarschaft“. Damit leisteten die Niederlande „einen wichtigen Beitrag zur medizinischen Therapie der deutschen Patientinnen und Patienten“.

 

 

Hinweis: In diesem Artikel berichten wir über rezeptpflichtiges CBD oder auch Cannabidiol. Dieser Artikel macht zur möglichen Zweckbestimmung keinerlei Vorschlag. Nutzversprechen bleiben den Apothekern überlassen.

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