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Medizinalhanf-Produktion in Dänemark beginnt

Leafly: Alexandra Latour Autor:
Alexandra Latour

In Dänemark ist Cannabis als Medizin seit über einem Jahr legalisiert. Spektrum Cannabis hat jetzt die erste Genehmigung von den dänischen Behörden bekommen, um mit der Medizinalhanf-Produktion zu beginnen.

Medizinalhanf-Produktion in Dänemark beginnt

Dänemark hat Anfang 2018 Medizinalhanf legalisiert. Dabei ist das kleine Königreich eines der wenigen europäischen Länder, das die Medizinalhanf-Produktion zulässt (Leafly berichtete). Im Januar diesen Jahres erließ Dänemark dann eine Verordnung zur Genehmigung von Massenlieferungen von Medizinalhanf.

Einem Medienbericht ist jetzt zu entnehmen, dass Spektrum Cannabis als erstes Unternehmen grünes Licht erhalten hat, um offiziell mit der Medizinalhanf-Produktion in Dänemark beginnen zu können. Weiter heißt es, dass Spectrum Cannabis die dänischen Behörden davon überzeugt habe, über einen langen Zeitraum qualitativ hochwertigen Cannabis produzieren zu können. Danach erteilte die dänische Arzneimittelagentur Lægemiddelstyrelsen die Genehmigung für die Medizinalhanf-Produktion.

„Dass wir das Ziel schon vor dem Wettbewerb erreichen konnten, ist ein direktes Ergebnis erfolgreicher Teamarbeit. Wir gehen davon aus, dass wir im September oder Oktober ein fertiges Produkt an die Apotheken liefern können.“ Das erklärte Morten Snede, Leiter von Spectrum Cannabis aus Fünen.

Darüber hinaus führte er aus, dass man hoffe, ein Produkt produzieren zu können, dass eine wesentlich höhere Qualität aufweist als das, was wir heute auf dem Markt sehen. Und das auch zu einem niedrigeren Preis.

Medizinalhanf-Produktion in hoher Qualität

Snede erklärte auch, dass das Unternehmen die GACP-Richtlinien (Gute Praxis für die Sammlung und Anbau von Arzneipflanzen) einhalten müssen. Zu diesen gehöre bei der Medizinalhanf-Produktion auch der Verzicht auf Pestizide. Um die Produktion steigern zu können, will  im Sommer 30 bis 40 weitere Mitarbeiter einstellen.

Dänemark: Nur wenige Ärzte verordnen Cannabis

Wie auch in Deutschland gibt es aktuell in Dänemark das Problem, dass nur wenige Ärzte bereit sind, Medizinalhanf zu verordnen. Im vergangenen Jahr schlossen sich Ärzte und Forscher in dem „Clinical Cannabis Forum“ zusammen, um die Akzeptanz von Medizinalhanf in Dänemark zu steigern.

Ein weiteres Problem in Dänemark ist, dass der Preis für pharmazeutisches Cannabis. Eine hundertprozentige Kostenerstattung durch die Krankenkassen erhalten aktuell lediglich Palliativpatienten. Die anderen Patienten erhalten nur einen Zuschuss. Und dem oben genannten Bericht zufolge kostet eine 40-mm-Flasche Cannabisöl fast 2.750 dänische Kronen. Umgerechnet sind das rund 368 Euro. Nun hoffen die Dänen, dass die Preise für pharmazeutisches Cannabis durch die großen Produktionsmengen sinken.

 

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