Melissa Etheridge ist eine der großen weiblichen Ikonen der Rockmusik. Ihr von der Kritik gefeiertes gleichnamiges Debütalbum wurde mit Doppelplatin ausgezeichnet. Etheridges Popularität basiert auf unvergesslichen Songs wie „Bring Me Some Water“, „No Souvenirs“ und „Ain’t It Heavy“, für die sie ihren ersten Grammy als beste weibliche Rocksängerin gewann. Es folgten ein zweiter Grammy und sogar ein Oscar für den Song „I Need to Wake Up“ zur Klimadoku „Eine unbequeme Wahrheit“. Im Jahr 1993 outete sich Etheridge als lesbisch. Neben ihrer Musik engagiert sie sich auch für politische Themen. So setzte sie sich als LGBT-Mitglied für die Rechte der Schwulen und Lesben ein. Zudem ist sie für die Legalisierung von Cannabis.
Melissa Etheridge: Diagnose Brustkrebs
2004 bekam Melissa Etheridge die Diagnose Brustkrebs gestellt. Es folgten schmerzhafte Chemotherapiesitzungen.
„Eine schlimme Vergiftung des Körpers“, wie sie selbst später laut einem Bericht erklärte.
Zu dieser Zeit empfahlen ihr Freunde und Kollegen, darunter der Sänger David Crosby, es mit Medizinalcannabis zu probieren, um die Schmerzen zu lindern.
„Als ich damals während meiner Krebserkrankung am eigenen Leib erfuhr, dass man sich damit wieder ganz normal fühlen kann, begriff ich erst, was Cannabis war. Das ist kein Spaßkraut, das ist Medizin“, so Melissa in einem Interview.
Die Gründung der „Etheridge Farms“
Nach der heutigen Gesetzeslage ist Cannabis in den USA auf Bundesebene immer noch illegal. Den Bundesstaaten steht es jedoch frei, vom Bundesrecht abzuweichen. In 10 Staaten der USA wurden Cannabis zum Freizeitgebrauch für Erwachsene ab 21 Jahren bereits legalisiert. Darunter auch Kalifornien (Leafly.de berichtete).
Auch die Sänger/Songwriterin setzt sich seit einigen Jahren für die Veränderung der Sichtweise auf Cannabis ein. In den Santa Cruz Mountains nennt sie 47 Hektar ihr Eigen, dort ist der Sitz ihres Unternehmens, die Etheridge Farms.
„Ich wollte vorne dabei sein, weil ich das Gefühl habe, dass es in der Cannabisindustrie keine Vertretung für Frauen mittleren Alters gibt“, erklärte Melissa.
Das Unternehmen besitzt heute – nach vielen Regulierungen – eine staatliche Lizenz für den Anbau von Cannabis zu medizinischen Zwecken. Die Produkt-Linie, die unter anderem Blüten, Tropicals und Edibles beinhaltet, wird strengen Standards unterzogen. In einem Forbes Interview führte Melissa Etheridge dazu aus:
„Meine Hoffnung und mein Plan ist es, der Welt eine Marke zu präsentieren, die sie zuallererst als Medizin versteht. Bist du eine Frau, die Brustkrebs hat? Nun, kommen Sie zu Etheridge Farms, kommen Sie zu dieser Marke, um zu verstehen, dass wir recherchiert haben, wir haben Daten gesammelt. Wir möchten sogar behaupten, dass wir Cannabis studiert haben. Wir kennen diese Sorte und diese Dosierung wird Ihnen bei Ihrem Appetit helfen, wenn Sie auf Chemo sind. Oder es wird dir beim Schlafen helfen. All diese Dinge für die die Pharmaunternehmen versucht haben, Medikamente herzustellen, haben wir als Alternativen in unserer Cannabis-Linie.“
The Medicine Show
Melissa widmet sich weiterhin der Aufklärung über Cannabis als Medizin und der damit einhergehenden Entstigmatisierung. Ihr gerade erschienenes Album „The Medicine Show“ ist quasi eine Hommage an die Pflanze und ihre für Etheridge therapeutischen Kräfte.
„Ich glaube fest an Cannabis als Medizin, als Alternative zum pharmazeutischen Albtraum, den viele Kranke erleben. Das neue Album ist meine Fahne, die ich in den Boden ramme: Das ist Medizin, lasst uns darüber reden, überzeugt euch selbst“, so Melissa über ihr aktuelles Album.