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Miris Herzensgeschichten: Mein neues Leben nach Karzinom und Brustkrebs

Miri-2019 Anna Lara Fabe Autor:
Mirian Lamberth

Bevor ich meine ganz persönliche Brustkrebs-Reise antrat, war mir nicht bewusst, dass es nicht nur ein Karzinom gibt und wie viele Begrifflichkeiten es rund um das Thema Brust (“Mamma”) gibt. Als unmittelbar Betroffene war es mir von Anfang an sehr wichtig, Wissen aufzubauen, und so gut es geht, selbst Verantwortung zu übernehmen. Bestmöglich informiert und kompetent zu sein macht stark und nimmt die Angst vor der Unwissenheit!

Miris Herzensgeschichten: Mein neues Leben nach Karzinom und Brustkrebs

Karzinom, ein weiter Begriff und so viele Brustkrebsarten

Bei meinen Recherchen habe ich unter anderem gelernt, dass es das Duktale Karzinom (Milchgangkrebs) gibt. Dieser Krebs, der rund 80 Prozent aller Mammakarzinome ausmacht, entwickelt sich vorwiegend aus den Zellen der Milchgänge.

Dann haben wir das lobuläre Karzinom (Läppchenkrebs). Dieses Karzinom geht von den Drüsenläppchen aus und seine Häufigkeit liegt bei nur rund 15 Prozent. Das lobuläre Karzinom ist normalerweise häufiger als andere Krebsarten in beiden Brüsten zu finden (multizentrisches Wachstum) was bei mir glücklicherweise nicht der Fall war. Mit diesem Karzinom wurde ich vor nicht allzu langer Zeit diagnostiziert. Nach der erfolgreichen Behandlung bin ich nun krebsfrei.

Daneben gibt es dann noch eine Reihe von Sonderformen, die allerdings nur selten auftreten.

Hier liste ich die wichtigsten auf:

  • Das Paget-Karzinom sollte man kennen, denn hier kommt es oft zu Missverständnissen. Beim Paget-Karzinom hat der Krebs die Milchgänge um die Brustwarze befallen und ist in diese eingewachsen oder er ist direkt in der Brustwarze entstanden, was beides passieren kann. Oft kommt es dabei zu Erkrankungen der Hautoberfläche, die leider oft fälschlich als Entzündung oder Ekzem diagnostiziert werden.
  • Dann gibt es noch das inflammatorische Karzinom. Durch das Eindringen von Tumorzellen in die hautnahen Lymphbahnen kommt es zu einem auffälligen Lymphstau, der mit einer Rötung, Schwellung und Erwärmung der Brust einhergeht – dieser wird auch oft fehldiagnostiziert.
  • Als Letztes erwähne ich noch das einfache Sarkom, dieser Tumor geht vom Weichteilgewebe der Brust aus, z. B. vom Binde-, Fett- oder Lymphgewebe.
    Tumore können zellarm oder zellreich sein, selbst hier gibt es zahlreiche Zwischenformen. Zellarme Tumore wachsen langsam und breiten sich sternförmig aus, so war das dann auch bei mir.

Zellreiche Knoten haben eine knollenartige Form und zeichnen sich durch eine schnelle Zellteilung aus. Neben der genauen Bestimmung der Krebsart ist es vor allem wichtig, den Wachstumsfortschritt zu diagnostizieren, also herauszufinden, ob der Krebs gestreut hat oder nicht.

Unterschiedliche Brustkrebsarten erfordern unterschiedliche Therapien

Also ihr seht schon, dass Brustkrebs nicht gleich Brustkrebs ist. Das bedeutet, dass sich die Behandlungsvorgänge oft sehr voneinander unterscheiden, genauso wie die Ursachen, Symptome und Heilungschancen.

Und all das nicht genug, gilt es auch noch zu unterscheiden, ob man bei Brustkrebs sogenannte hormonabhängige Tumore oder hormonunabhängige Tumore vorfindet. Der Unterschied ist gravierend und beeinflusst vor allem die Nachbehandlung bezüglich der Hormonrezeptoren auf der Oberfläche der Krebszellen.

Tumore, bei denen sich in der Zellwand viele dieser Hormonrezeptoren befinden, reagieren nämlich verstärkt auf hormonelle Wachstumsreize. Dann ist eine langjährige Hormontherapie angeraten, bei der die wachstumsfördernden weiblichen Geschlechtshormone (Progesteron und vor allem Östrogen) medikamentös “eingeschläfert” werden (so nenne ich das).

Meine Brustkrebsgeschichte

Mein lobulärer Brustkrebs war ‘Hormonrezeptor positiv’, was unter anderem mit der jahrelangen Einnahme der Antibabypille zusammenhängen könnte, aber auch andere hormonell bedingte Ursachen haben kann … so ganz werde ich es wohl nie herausfinden. Wie auch immer sollte ich mich unmissverständlich von allem, was meinen Östrogenspiegel wachsen lässt, am besten fernhalten. Dazu gehören ab sofort Alkohol, Zucker, Kaffee, tierische Produkte und, und, und…

Tamoxifen als Wundermittel?

Damit mir die Östrogene nicht wieder Probleme bereiten, wurde mir Tamoxifen verschrieben. Tamoxifen ist ein Östrogen Rezeptorenhemmer. Nun soll ich das Medikament 10 Jahre lang täglich (ja: 10!) einnehmen, damit ich ein anhaltend krebsfreies Leben genießen kann. Die Liste der Nebenwirkungen dieses Medikaments ist jedoch ellenlang. Ich beschreibe die vielen Nebenwirkungen immer gern als Wechseljahresbeschwerden x 100!!

Dazu zählen:

  • Nachtschweiß
  • Hitzewallungen
  • Gewichtszunahme
  • Stimmungsschwankungen
  • Gelenkschmerzen
  • Kopfschmerzen
  • Haarausfall
  • Knochenschmerzen
  • Wadenkrämpfe
  • Endometriose
  • Zyklusveränderungen
  • Insomnia
  • Restless Leg Syndrom
  • und vieles, vieles mehr!

Und dann kam CBD

Zum Glück sprach ich vor ein paar Monaten über die auftretenden Nebenwirkungen mit Sandrina, Chefredakteurin von Leafly.de. Sie empfahl mir ein 5% CBD ÖL mit den Worten: “Probier das Mal.”

Ich kann es kaum glauben, schon nach zweiwöchiger Einnahme sind meine Beschwerden erheblich abgeklungen! Jetzt kann ich wieder durchschlafen, meine Gelenke sind schmerzfrei und die Stimmungsschwankungen schlagen nicht mehr so stark durch. Als Heilpraktikerin macht es mich natürlich doppelt glücklich, ein natürliches Mittel gefunden zu haben, um die Nebenwirkungen von Tamoxifen im Zaum zu halten.

Ich finde, dass die Einnahme von Cannabidiol für Krebspatienten von großer Bedeutung sein könnte. Cannabidiol eignet sich auf jeden Fall, um häufige Beschwerden und Nebenwirkungen, die während einer Krebserkrankung oder deren Therapien auftreten, natürlich zu behandeln. Von THC weiß man das ja schon lange, doch CBD könnte hier noch mal eine neue Add-on Therapiemöglichkeit sein. Das zeigen auch die neusten Studien.

Danke Sandrina, danke Uta und danke an das Team von Leafly.de. Manchmal sieht man den Wald vor lauter Bäumen nicht.

Herzensgrüße,

Miri

Photo @thejazzbook

Erfahren Sie hier mehr über Brustkrebs und die Behandlungsmöglichkeiten.

Hinweis: In diesem Artikel berichten wir über rezeptpflichtiges CBD oder auch Cannabidiol. Dieser Artikel macht zur möglichen Zweckbestimmung keinerlei Vorschlag. Nutzversprechen bleiben den Apothekern überlassen.

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