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Mortler für Cannabis als Medizin und gegen Freizeit-Konsum

Gesa-2019 Autor:
Gesa Riedewald

Die Drogenbeauftragte Marlene Mortler hat ihre bekannte Position zu Cannabis noch einmal bekräftigt: Die CSU-Politikerin befürwortet die Freigabe von Cannabis als Medizin, lehnt die allgemeine Cannabis-Legalisierung aber vehement ab.

Mortler für Cannabis als Medizin und gegen Freizeit-Konsum

Mortler bleibt ihrer Linie treu

In einem Interview mit dem General-Anzeiger äußert sich die Drogenbeauftragte der Bundesregierung, Marlene Mortler, zu ihrer Haltung in Sachen Cannabis. Die CSU-Politikerin legt dar, dass sie die Legalisierung von Cannabis als Medizin seit Beginn ihrer ersten Amtszeit als Drogenbeauftragte unterstützt hätte.

„Seit Beginn meiner ersten Amtszeit habe ich mich dafür eingesetzt, dass der Gesetzentwurf Cannabis als Medizin Realität wird. (…) Alles in allem ein großer, wichtiger Schritt! Cannabispräparate können einigen schwerkranken Patienten wirklich helfen, etwa dann, wenn sie unter chronischen Schmerzen leiden und kein anderes Medikament mehr wirkt“, so Mortler.

Die allgemeine Cannabis-Legalisierung lehnt die 62-Jährige aber strikt ab. Denn „das sind vollkommen unterschiedliche Paar Schuhe: Beim Medizinalcannabis handelt es sich um ein verschreibungspflichtiges Medikament. (…) Im anderen Fall geht es um den Bezug von Cannabis zu Rauschzwecken.“ Damit bleibt die CSU-Frau ihrer bisherigen Drogenpolitik treu. Leafly.de berichtete.

Mortlers Argumente gegen die Legalisierung von Cannabis

Die Befürworter der Cannabis-Legalisierung werden immer mehr. Im Deutschen Bundestag setzen sich die Grünen, die Linke und die FDP für eine Entkriminalisierung ein. Auch Teile der SPD unterstützen die Ideen der Oppositionsparteien. Leafly.de berichtete.

Marlene Mortler dagegen stützt sich auf die Mehrheit der Bevölkerung, die ihrer Aussage nach gegen eine Entkriminalisierung sei. So erklärt die Drogenbeauftragte im Interview:

„Fakt ist doch, dass eine deutliche Mehrheit der Deutschen es ablehnt, Cannabis pauschal zu legalisieren. Und dafür gibt es ja auch sehr gute Gründe. Erstens: Wir haben mit Tabak und Alkohol bereits zwei legale Drogen, die extrem weit verbreitet sind und enorme Schäden verursachen. (…)

Zweitens ginge von einer Legalisierung für viele ein klares Unbedenklichkeitssignal aus, das durch nichts begründet ist. Was legal ist, ist ungefährlich – so lautet doch der Rückschluss. Gerade wenn Menschen schon in jungen Jahren regelmäßig kiffen, kann die Droge das Gehirn schädigen, und auch die Gefahr von Psychosen und Angststörungen steigt erheblich.

Und drittens glaube ich kaum, dass eine Legalisierung die gewünschten Effekte brächte. Insbesondere würde sie wohl kaum den Schwarzmarkt austrocknen, wie es immer wieder behauptet wird. Schon allein, weil sich Jugendliche auch weiterhin nur auf dem Schwarzmarkt mit Cannabis versorgen könnten und die Preise illegalen Stoffes deutlich niedriger wären. Auch wäre Schwarzmarktcannabis vermutlich deutlich härter und damit für viele Konsumenten viel attraktiver.“

Gefahren durch Tabak und Alkohol

Die Drogenbeauftragte betont auch die Gefahren, die von Tabak und Alkohol für die Bevölkerung ausgehen. Die Erfahrungen mit diesen legalen Drogen sprechen ihrer Meinung nach dagegen, eine „weitere schädliche Substanz frei zu geben“.

An den Folgen des Rauchens sterben im Jahr über 120.000 Menschen, erklärt Mortler. Fast zwei Millionen Menschen seien alkoholkrank, mehr als neun Millionen konsumieren Alkohol in einer gesundheitlich problematischen Menge.

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