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Neumünster: Cannabis-Produktionsstätte fast fertig

Leafly: Alexandra Latour Autor:
Alexandra Latour

In Neumünster ist die Cannabis-Produktionsstätte fast fertig, sodass Aphria bald mit dem Anbau von Medizinalcannabis beginnen kann.

Neumünster: Cannabis-Produktionsstätte fast fertig

Das Verfahren für den Anbau von Cannabis zu medizinischen Zwecken in Deutschland ist seit Mai 2019 abgeschlossen. Einen Zuschlag erhielt die Aphria Deutschland GmbH (Leafly.de berichtete). Seit einem Jahr baut das Unternehmen nun in Neumünster einen riesigen Gebäudekomplex, in dem zukünftig medizinisches Cannabis für deutsche Patienten angebaut werden soll. Doch der Bau der Cannabis-Produktionsstätte ist völliges Neuland und mit vielen Herausforderungen verbunden.

Im Industriegebiet in Neumünster ist der 12.000 Quadratmeter große Rohbau fast fertig, heißt es in einem Medienbericht. Thorsten Kolisch, General Manager bei Aphria Deutschland, erklärte, dass es durchaus gewollt sei, dass der Gebäudekomplex wie ein normales Industriegebäude aussehe.

„Wir bauen hier den größten Tresor Deutschlands, soweit es uns bekannt ist, wenn nicht sogar der Welt“, so Kolisch weiter.

Sicherheitsmaßnahmen für die Cannabis-Produktionsstätte

Bereits jetzt finden sich auf dem Gelände zahlreiche Kameras, ebenso im Gebäude, sodass es keinen toten Winkel gibt. Zudem bestehen die Wände des Gebäudekomplexes aus 24 Zentimeter dickem Stahlbeton.

„Der Hintergrund ist tatsächlich, dass wir mit Betäubungsmitteln arbeiten. Also, Medizinalcannabis wird als Betäubungsmittel eingestuft, das ist wie Opiate. Das kann nicht so einfach zu zugänglich sein“, erklärte Kolisch.

Neben der Einbruchssicherung ist jedoch auch notwendig, die richtigen Bedingungen für den Cannabis-Anbau zu schaffen.

Anbau von drei medizinischen Cannabissorten

Zukünftig erfolgt der Anbau von drei verschiedenen Cannabissorten mit jeweils unterschiedlich hohen THC- und CBD-Gehalten. Dabei benötigen die Cannabispflanzen unter anderem eine konstante Temperatur und Licht. Kolisch führte hierzu aus, dass jede einzelne Kammer in sich geschlossen sein wird. Zudem verfüge jede Kammer über ein autarkes Lüftungs-, Heizungs- und Kühlsystem.

Darüber hinaus erklärte er, dass es wichtig sei, die drei Pflanzentypen nicht zu vermischen. Die Ernte könne viermal im Jahr stattfinden. Speziell für die Ernte soll die Anstellung von mehreren geschulten Gärtnern erfolgen, die während der Arbeit spezielle Kleidung tragen müssen. Außerdem müssen die eine Luftdusche passieren, damit keine Schadstoffe an die Pflanzen gelangen können.

Nach der Ernte sei es notwendig, die Cannabisblüten direkt zu verarbeiten. Im Jahr darf Aphria rund 1,5 Tonnen Cannabisblüten produzieren.

Lagerung der Cannabisblüten

In der Cannabis-Produktionsstätte befinden sich zwei große Räume – der Tresor im Tresor. Hier erfolgt später die Lagerung der Cannabisblüten. Doch ein Einbruch sei laut Kolisch nicht möglich.

„Wenn ich mit schwerem Gerät ca. zwei Stunden Zeit bekäme, würde ich es tatsächlich schaffen, hier ein Loch durchzukriegen, nach zwei Stunden. Dieses Loch hätte aber tatsächlich nur einen Durchmesser von 20 cm, 30 cm. Um hier reinzukommen, bräuchte ich einen halben Tag, um durchzukommen“, so Kolisch.

Weiter ergänzt er, dass die Polizei innerhalb von zehn Minuten hier sei, wenn der Alarm ausgelöst werde.

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