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Nikotin und Cannabis: Auswirkungen auf das Gehirn

Leafly: Alexandra Latour Autor:
Alexandra Latour

Nikotin und Cannabis können Auswirkungen auf das Gehirn haben. US-Forscher untersuchten jetzt, ob es einen Unterschied zwischen dem alleinigen Nikotin- oder Cannabiskonsum oder der Kombination aus Cannabis und Nikotin gibt.

Nikotin und Cannabis: Auswirkungen auf das Gehirn

Nikotin, Cannabis sowie Nikotin und Cannabis – diese Kombinationen und die Auswirkungen auf das Gehirn wurden jetzt von den Forschern der Universität von Texas in Dallas untersucht. Die kürzlich in der Fachzeitschrift „Brain Structure and Function“ veröffentlichten Ergebnisse zeigen, dass nicht nur die Effekte in diesen drei Kombinationen unterschiedlich waren. Unterschiede in Bezug auf die Gehirnkonnektivität fanden sich in der Cannabis- und Nikotingruppe sowie in der Kontrollgruppe. Die Nikotinkonsumenten und die Cannabiskonsumenten zeigten im Allgemeinen weniger Konnektivität.

Nikotin als Einstiegsdroge

Frühere Forschungen an Ratten haben gezeigt, dass das Alkaloid aus der Tabakpflanze eine „Einstiegsdroge“ sein kann. So könnte der Tabakkonsum dazu führen, auch andere Drogen zu konsumieren. Untersuchungen an Ratten, die gegenüber THC exponiert waren, zeigten eine erhöhte Wahrscheinlichkeit, Tabak zu konsumieren. Bei Ratten, die Heroin oder Kokain ausgesetzt waren, war dies nicht zu beobachten.

Dr. Francesca M. Filbey, die Hauptautorin der Studie an der UT Dallas, erklärte:

„Die meiste Literatur hat sich bisher auf die Assoziation von isoliertem Cannabis und Nikotin konzentriert, obwohl der gleichzeitige Konsum von Cannabis und Nikotin in der Gesellschaft häufiger vorkommt als der Gebrauch von Cannabis allein. Unsere Ergebnisse bestätigen die Grenzen der bestehenden Forschung.“

Studie zeigt gegensätzliche Effekte von Nikotin und Cannabis

Obwohl das Ergebnis der Studie zum Teil auf die gegensätzlichen Effekte von Tabak und Cannabis im Gehirn zurückzuführen sein könnten, spricht der Unterschied in den Gehirnen von gleichzeitigen Konsumenten gegenüber isolierten Benutzern für eine weitere Erforschung der funktionellen Konnektivitätsmetriken.

MRT-Scans wurden verwendet, um Ruhezustandsfunktionen in 12 verschiedenen Regionen des Gehirns unter vier Gruppen von Teilnehmern zu bewerten:

  • 28 Nikotinkonsumenten
  • 53 Cannabiskonsumenten
  • 26 Nikotin- und Cannabiskonsumenten
  • 30 Nichtnutzer in einer Kontrollgruppe

Ergebnisse der Studie

Diese Scans ergaben, dass die Kontrollgruppe in fast allen Netzwerken eine größere Konnektivität als die Cannabis- und Nikotingruppen aufwies, während die kombinierte Cannabis plus Nikotingruppe eine größere Konnektivität aufwies als die einzelne Cannabis- und Nikotingruppe. Bemerkenswerterweise zeigte diese Studie keinen Zusammenhang zwischen dem Schweregrad der Substanzverwendung und der funktionellen Konnektivität.

Unterschiede in der Netzwerkkonnektivität des Gehirns legen Veränderungen in der zugrunde liegenden neuronalen Architektur des Gehirns nahe, die die Gehirnfunktion unterstützen.

Die Ergebnisse zwischen isoliertem und kombiniertem Nikotin- und Cannabiskonsum zeigen eine Wechselwirkung zwischen Cannabis und Tabak. Diese einzigartigen und kombinierten Mechanismen, durch die Cannabis und Nikotin die funktionelle Konnektivität des kortikalen Netzwerks beeinflussen, müssen bei der Bewertung der mit Cannabis und Nikotin verbundenen neurobiologischen Wege berücksichtigt werden.

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